Kickstarter mal anders: Das rundenbasierte Rollenspiel Divinity: Original Sin ist bereits eine ganze Weile in der Entwicklung, wir haben eine fortgeschrittene Version auch schon angespielt. Trotzdem bittet der belgische Entwickler Larian Studios nun auf der Crowdfunding-Seite um Spenden. Nicht um das Spiel überhaupt zu ermöglichen, sondern um es vor der Veröffentlichung noch um Inhalte zu erweitern, für die sonst kein Geld vorhanden wäre. Dementsprechend will Larian auch keine Millionen, sondern würde sich mit 400.000 US-Dollar begnügen. Und weil Kickstarter-Nutzer zu traditionellen Rollenspielen einfach nicht Nein sagen können, ist diese Summe schon zur Halbzeit der Kampagne im Sack.
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Welt der Voodoo-Puppen
Mit dem Geld will Larian vor allem die Welt bereichern. Die erkunden wir übrigens noch nicht rundenweise, solange wir uns nicht zum Kampf befinden, dürfen wir uns Echtzeit bewegen. Und zwar, wohin wir wollen, denn Rivellon ist völlig frei erkundbar - wenn auch auf eigene Gefahr, hochstufige Monster verputzen naseweise Junghelden ohne viel Federlesens zum Frühstück. Auf unserer Reise sollen wir die Spielwelt auf vielfältige Weise beeinflussen können, und die soll ihrerseits glaubwürdig auf uns reagieren.
Wenn wir zum Beispiel bei einem Verbrechen erwischt werden, ist es beim ersten Mal vielleicht noch mit einer Geldstrafe getan. Die Wachen merken sich aber unser Gesicht und greifen beim nächsten Mal wahrscheinlich zum Schwert. Es sei denn, wir lenken sie ab, zum Beispiel, indem wir ein paar wilde Orks auf den Marktplatz locken.
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Den Grünhäuten, wie könnte es anders sein, geht es mal wieder nur ums Plündern und Brandschatzen. Über tausend Jahre vor den bisherigen Divinity-Spielen ist die Orkinvasion aber noch das kleinste Problem in Rivellon. Eine dunkle Macht hat den Zirkel der Magier mit mächtiger »Source Magic« gestürzt. Diese Zauberkraft ist gleichzeitig die Summe und Quelle aller Magie, soll aber laut einer Prophezeiung den Weltuntergang einläuten und ist deshalb verboten. Jeder Verstoß wird von den »Source Hunters« geahndet, denen das Studium dieser Kräfte als einzigen gestattet ist. Die perfekten Kandidaten also, um die Übeltäter zur Strecke zu bringen - nur wissen die Schurken das auch und machen ihre Zitadelle vor Spielbeginn dem Erdboden gleich.
Wir übernehmen die Kontrolle über die einzigen zwei Überlebenden. Statt einem einzelnen Helden steuern wir also ein Protagonistenduo und dürfen beide ganz nach unseren Vorlieben anpassen, vom Geschlecht bis hin zu ihrem bevorzugten Kampfstil. Feste Klassen gibt es in Original Sin aber nicht: Wollen wir einen Krieger basteln, investieren wir beim Levelaufstieg in Stärke, für einen Magier setzen wir eher auf Intelligenz. Dazu gehört die passende Ausrüstung.
Ist die mal nicht zur Hand, zimmern wir sie uns selbst. So wird aus einem scheinbar nutzlosen Zweig eine brutale Keule, wenn wir per Crafting ein paar Nägel hineinschlagen. Ausgefallener geht es auch, beispielsweise schnitzen wir aus einem Block Holz eine Puppe und streuen ein wenig Zauberstaub darüber, um eine Voodoo-Puppe zu fabrizieren. Fehlt nur noch ein Bildnis der unglücklichen Zielperson, die wir damit quälen wollen…
Kooperativ in den Kampf
Wer nicht gerne alleine spielt, darf jederzeit einen Freund dazu holen, der dann eine der beiden Hauptfiguren übernimmt. Selbst beim gemeinsamen Spielen können wir uns aber jederzeit aufteilen. So räuchert etwa unser Kollege einen Dungeon aus, während wir auf Einkaufstour in die Stadt gehen. Wenn wir dabei auf die Idee kommen, die benötigten Waffen doch lieber zu klauen statt Gold hinzublättern, wandern wir mit etwas Pech ins Gefängnis - aber hey, unser Kumpel ist ja noch auf freiem Fuß, der kann uns also rauspauken.
Kommt es zum Gefecht, wechselt Original Sin von der Echtzeit-Erkundung in einen rundenbasierten Kampfmodus. Die Kämpfer sind abwechselnd am Zug und dürfen sich solange bewegen oder Angriffe durchführen, bis ihre Aktionspunkte für diese Runde verbraucht sind. Dabei ist taktisches Vorgehen gefragt, denn mächtige Fähigkeiten verbrauchen auch mehr Punkte. Rennen wir achtlos an einem Schwertkämpfer vorbei oder drehen ihm den Rücken zu, kann der die Gelegenheit nutzen, uns mit einem schnellen Hieb zu bestrafen.
Obendrein wollen die eigenen Flanken geschützt sein und Schwachpunkte der Feindformation ausgenutzt werden. Dabei können wir auch nachhelfen: Wenn wir aus unserem Inventar ein paar klimpernde Münzen inmitten einer Horde Banditen fallen lassen, haben die ganz plötzlich überhaupt keine Augen mehr für unsere Heldentruppe.
Richtig spannend wird es aber erst, wenn Magie ins Spiel kommt. Die vier Elemente lassen sich nämlich auf vielfältige Weise kombinieren. Eine Eismauer etwa ist kein undurchdringliches Hindernis, wir können sie auch mit einem Feuerball schmelzen. Bewegen sich Feinde in die resultierende Pfütze, setzen wir sie kurzerhand mit einem Blitzzauber unter Strom. Oder wir lassen sie erneut gefrieren, sodass bei jeder Bewegung Rutschgefahr besteht.
Kriegen wir es mit einem Feuerelementar zu tun, bietet sich ein Regenzauber an. Der verringert die Brandgefahr, dafür drehen Eismagier jetzt erst so richtig auf und können ihre Kräfte mit größerer Reichweite und mächtigeren Auswirkungen entfesseln.
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