Für immer tot
Tag 15: Was haben wir in den letzten Tagen nicht alles erlebt. Wir haben die seltsame Maschine gebaut, uns Waffen und Rüstungen gebastelt, eine Truhe gezimmert, in der wir Gegenstände aufbewahren können, und seltsame Wurmlöcher entdeckt. Haben gegen gefährliche Spinnen gekämpft und unser eigenes Gemüse angebaut. Vor allem jedoch hatten wir jede Menge Spaß.
Tag 16: Wir sind gestorben! Eine Spinne hat uns erwischt. Was noch schlimmer ist: Es gibt keine Möglichkeit, unser Spiel fortzusetzen, denn wer in Don't Starve stirbt, der bleibt im Regelfall auch tot. Wir können dem Sensenmann in der Theorie zwar durch drei besondere Gegenstände ein Schnippchen schlagen, die müssen jedoch erst mal gefunden werden. Die Endgültigkeit des virtuellen Ablebens kann einerseits frustrieren, erzeugt andererseits aber auch wahnsinnig viel Spannung, denn jede Entscheidung will wohlüberlegt sein.
Als kleine Entschädigung bekommen wir eine bestimmte Anzahl an Erfahrungspunkten, je nachdem, wie lange wir überlebt haben. Damit schalten wir neue Charaktere frei, die jeweils über besondere Fähigkeiten verfügen. Die pyromanisch veranlage Willow beispielsweise entzündet nachts automatisch ein Feuer und ist immun gegen Flammenschaden, wohingegen der kommunistische Froschliebhaber Wolfgang besonders viel Schaden einstecken und austeilen kann.
Flötensprache
Wer keine Lust auf das Endlosspiel hat, kann mit den nötigen Bauteilen eine mysteriöse Maschine zusammensetzen und so den Adventure-Modus starten. Der läuft grundsätzlich genauso ab, nur haben wir diesmal die Möglichkeit, der Spielwelt zu entfliehen, woraufhin wir in prompt in einer anderen Welt landen, deren Schwierigkeitsgrad spürbar höher liegt. Drückt uns anfangs also nur Dauerregen auf das Gemüt, müssen wir später gegen eisige Winter und stärkere Gegner bestehen. Wer tapfer durchhält, kann im Adventure-Modus zwei Charaktere freischalten, darunter den Pantomimen Wes, der so gut wie überhaupt nichts aushält und somit den Hardcore-Modus von Don't Starve bildet.
Technisch schlägt sich das Spiel ganz wacker: Zwar fällt die Umgebungsgrafik ziemlich trist aus, dafür wirkt die Spielwelt (deren Grafikstil an Tim Burton-Filme wie »The Nightmare Before Christmas« erinnert) sehr stimmig und punktet mit witzigen Animationen. Herrlich skurril: die Soundkulisse. Spielfiguren sprechen nicht mit normalen Stimmen, sondern in den Tönen verschiedener Instrumente. Wenn Willow den Mund aufmacht, hören wir also keine Mädchenstimme, sondern Flötentöne. Passt perfekt zum restlichen Stil.
Die Steuerung über Maus und Tastatur geht übrigens angenehm flott von der Hand. Um Gegenstände herzustellen und zu benutzen, reichen wenige Klicks. Gleiches gilt auch für die Kämpfe: Ein einfacher Klick auf den Gegner lässt uns zuschlagen. Ein komplexeres Kampfsystem darf man natürlich nicht erwarten, schließlich geht's in Don't Starve ja vor allem ums Entdecken und Sammeln.
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