Es war wohl eine der unbeliebtesten Entscheidungen, die Valve je getroffen hatte: Dass Skyrim-Modder für ihre bislang kostenlosen Werke auf Steam Geld verlangen durften, kam bei der PC-Community ähnlich gut an wie Pferderüstungs-DLCs oder die absurden Vorbestellerboni von Deus Ex: Mankind Divided. Schon nach kurzer Zeit ruderte man zurück und strich das ganze Konzept - kündigte aber an, es irgendwann nochmal versuchen zu wollen.
Und jetzt ist es soweit: In Dota 2 sollen wir bald für einen sogenannten Custom Game Pass zahlen können, quasi ein Abo für einen von den Fans erstellten eigenen Spielmodus. Diese sogenannten angepassten Spielmodi wurden September 2015 mit dem Reborn-Update eingeführt und waren bislang gratis. Da klingen sofort die Alarmglocken, aber Valve verspricht, aus den Fehlern des Skyrim-Debakels gelernt zu haben. Wir beantworten alle Fragen zu den neuen Bezahlmod-Plänen.
Wie funktioniert der Custom Game Pass?
Der erste Fan-Spielmodus mit Custom Game Pass soll Roshpit Champions werden, ein Koop-Dungeoncrawler in der Dota-Engine. Dort können wir dann einen Euro zahlen, um für 30 Tage Zugriff auf spezielle Boni zu erhalten. Diese kann der Modder individuell festlegen, bei Roshpit Champions wird es unter anderem zusätzliche Helden- und Truhenplätze geben. Nach 30 Tagen wird der Pass nicht automatisch verlängert, sondern nur, wenn der Spieler aktiv einen neuen kauft. Das soll Modder ermutigen, ihr Werk auch stetig weiter zu unterstützen. Den Pass erwerben wir direkt im Spiel oder auf der Homepage des Spielmodus.
Welche Mods bieten einen Custom Game Pass an?
Anders als noch bei Skyrim will Valve selbst aussuchen, welche Modder überhaupt einen Custom Game Pass verkaufen dürfen. Dabei soll darauf geachtet werden, dass es sich um populäre und beliebte Kreationen handelt, die ihren Wert bereits unter Beweis gestellt haben. Es soll also nicht mehr wie bei Skyrim möglich sein, dass jedes beliebige Projekt exorbitante Preise verlangen kann oder dass gar Nutzer für gestohlene Inhalte Geld kassieren.
Letztendlich läuft das ganze also ähnlich wie schon bei den kosmetischen Items, die von der Community für den Workshop erstellt werden: Auch die geht Valve regelmäßig durch, stellt besonders gute für Geld in den Ingame-Shop und beteiligt den Ersteller an den Einnahmen.
Werden Mods nun alle kostenpflichtig oder Pay2Win?
Die angepassten Spielmodi bleiben grundsätzlich kostenlos, der Custom Game Pass soll nur für Extra-Vorteile eingesetzt werden dürfen. Valve will mit den Moddern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass es sich dabei nicht um Pay2Win-Boni oder so grundlegende Spielelemente handelt, dass Kostenlos-Spieler gar nicht mehr antreten müssen.
Wie viel kriegen die Entwickler?
Für Skyrim-Mods gab sich Valve noch knausrig: Lächerliche 25 Prozent des Verkaufspreises einer Mod gingen auch tatsächlich an den Modder, den Reist teilten sich Steam und Bethesda. Diesmal will Valve den Mod-Erstellern genau den gleichen Anteil geben wie professionellen Entwicklern, die ihre Spiele auf Steam verkaufen. Dieser soll um die 70 Prozent betragen.
Kann man sein Geld zurückbekommen?
Bis zu 48 Stunden nach dem Kauf soll es möglich sein, sein Geld komplett zurückzukriegen, wenn einem der Pass nicht genügend Gegenwert bietet.
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