Der Kampf: rundenweise Blut, Blut, Blut
Im Kampf schaltet die Ansicht aus dem Modus »Erforschung« in »Taktik« um und zeigt das Geschehen von schräg oben, quasi isometrisch. Sie sehen alle Ihre Kämpfer und die Gegner gleichzeitig. Ein panischer Schlag auf die Space-Taste, und die Zeit stoppt. Nun können Sie in Ruhe allen Gruppenmitgliedern Befehle geben, gerne einen ganzen Stapel. Erst Heiltrank nehmen, dann Schutzzauber, dann Rundumschlag, dann Schwertkombo: alles möglich. Sie können sich für jeden Charakter eine Leiste mit sechs freien Feldern einblenden lassen. Darin legen Sie die am häufigsten benötigten Befehle ab, Attacken für den Krieger, Zauber für Magier, damit sie fortan nur einen Klick entfernt sind – eine Anleihe bei den Online-Rollenspielen. Sie dürfen aber auch jeden Ihrer Leute anwählen und umfassendere Aktionen ausführen. Oder auf die ganze isometrische Ansicht verzichten und wie in Oblivion oder Gothic 3 direkt auf die Feinde einprügeln, ohne die Gruppe zu dirigieren. Das ist aber eher was für einfache Standardkämpfe gegen Kanonenfutter.
Die Scharmützel selber sehen bei der Vorführung überraschend echt aus: kein sinnloses repetitives Schwertschwingen, eher ein tödlicher Tanz, hübsch choreografiert wie in K.o.t.O.R. – nur noch viel besser. Die Duellanten ducken sich, stoßen mit den Schilden, erzittern unter harten Schlägen. Einmal verhaken
sich die Schwerter, sekundenlang hängt der Kampf in der Schwebe, dann kann unser Held den Gegner, ein fieses, orkartiges Ding, von sich stoßen. Und überall ist Blut, Blut, Blut. Nach einer Schlacht sind die Helden blutüberströmt, Kleidung, Waffen, Rüstung, alles rot. Bioware gibt als stilistisches Vorbild hierfür die TV-Serie Rome an (läuft gerade auf Premiere). Scott verspricht, dass das System mit größeren Gruppen noch beeindruckender funktioniert, mit aufeinander abgestimmten Bewegungen. Besonders aufregend sollen Kämpfe mit Monstern sein, die mehr als menschengroß sind, Drachen beispielsweise. Aber davon ist noch nichts zu sehen.
Objekte in der Umgebung können von den Kämpfern genutzt werden, mit einem solchen System hat Bioware bereits bei Jade Empireexperimentiert. Als Beispiel nennt Scott den umgestoßenen Tisch, hinter
dem ein Fernkämpfer Deckung nimmt. Da die meisten Objekte aber physikalische Eigenschaften zugewiesen bekommen, kann ein feindlicher Magier mit einem Feuerball diesen Tisch in Brand setzen. Bei dieser Beschreibung müssen wir Scott glauben, vorführen kann er es noch nicht. Dafür zeigt er uns in einem Editor einen brennenden Charakter, um stolz den hübschen Flammeneffekt vorzuführen. »Science-Fiction steht für glänzende Oberflächen, Fantasy ist Dreck und Feuer«, hustet er mit seiner erkälteten Darth-Vader-Stimme. Und wir verlassen Bioware mit dem guten Gefühl, dass eines der spannendsten Projekte für PC-Rollenspieler in den Händen von Leuten ist, die ihr Handwerk verstehen. (GUN)
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