Drakensang Online - Entwicklertagebuch #2: Eine neue Welt

Im zweiten Entwicklertagebuch zum Action-Rollenspiel Drakensang Online spricht Chef-Entwickler Bernd Beyreuther über die neue Spielwelt - die doch in der Tradition der Serie steht.

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An dieser Stelle lassen wir Bernd Beyreuther über sein kommendes Action-Rollenspiel Drakensang Onlinesprechen. Beyreuther ist nach der Übernahme seiner früheren Entwickler-Firma Radon Labs ( Drakensang, Drakensang am Fluss der Zeit) durch den Publisher und Entwickler Bigpoint nun Leiter der Spieleentwicklung im Berliner Büro von Bigpoint.

In einer Reihe von Entwickler-Tagebüchern fasst der erfahrene Spielemacher die Arbeit an seinem erstem Free2Play-Titel Drakensang Online regelmäßig zusammen und setzt damit eine Tradition fort, die er bereits bei der Entwicklung der ersten Drakensang-Spiele pflegte. Im zweiten Beitrag geht es in erste Linie um die neue Spielwelt, die sich das Team für Drakensang Online ausdenken musst, um den Ansprüchen der etablierten Marke gerecht zu werden und um die Freiheiten eines Online-Spiels nutzten zu können.

Entwickler-Tagebuch #2

Autor: Bernd Beyreuther

In unserem ersten Entwicklertagebuch zu Drakensang Online hatte ich beschrieben, warum wir für unser neues Drakensang auch eine neue Welt entwickeln. Jetzt möchte ich euch tieferen Einblick ermöglichen, was das denn für eine Welt ist und wie wir sie zum Leben erwecken.

Früh im Entwicklungsprozess stand fest, das die Welt von Drakensang Online an ein Mittelalter-Setting erinnern soll. Früh im Entwicklungsprozess stand fest, das die Welt von Drakensang Online an ein Mittelalter-Setting erinnern soll.

Eine Fantasy-Welt von Grund auf zu erschaffen und derart zum Leben zu erwecken, dass sie tausenden von Spielern auf lange Zeit eine zweite Heimat sein kann, ist ein faszinierender schöpferischer Prozess, denn ein ganzes Universum erwacht langsam zum Leben.

Es ist etwas vollkommen anderes, eine fantastische Welt für ein auf 30 oder 40 Stunden konzipiertes Offline-Spiel zu entwerfen – oder eine epische Online-Welt, die den Spielern hunderte und aber hunderte von Stunden Spielzeit und uns Entwicklern weiten, weiten Raum für fantastische Erweiterungen, neue Kontinente und Völker lässt.

Tatsächlich waren unsere Vorstellungen zu Beginn der Entwicklung von Drakensang Online nur grob umrissen und natürlich wird die Welt – das war von Beginn an klar – zusammen mit den Spielern weiterentwickelt werden. Interessanterweise gab es aber in den wichtigsten Eckpunkten keine Unsicherheiten oder widersprüchliche Ansichten im Team und uns war sofort klar, wohin die Reise gehen sollte, obwohl noch keine Zeile Text diese neue Welt beschrieb. So traten schnell die Umrisse einer mittelalterlichen Welt aus dem Nebel.

Mit dieser Vision konnten wir erste Entwürfe machen, der Welt schon mal ein Gesicht geben – tiefergehende Fragen konnten wir aber noch nicht beantworten. Wir wussten zwar intuitiv wie diese Welt aussehen sollte, aber wir konnten nicht erklären, warum.

Schnell zeigte sich, dass eine solche Welt ein solides Fundament braucht. Man kann keine Designs, Level, Figuren und Quests entwickeln, wenn man nicht weiß, welche Gesetze, Götter und Könige in dieser Welt herrschen. Man muss wissen, wie die Welt entstanden ist und was sie im Innersten zusammenhält (oder zerstören will). Entwickelt man ein Rollenspiel in einem existierenden Setting, dann muss man viiiiiel recherchieren. Ist die Welt neu: dann muss man diese Grundlagen erst einmal legen.

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Bei diesem Prozess weiß man manchmal gar nicht, wo man am Besten anfangen soll: Mit der Geschichte, die man erzählen will? Mit dem Land, in dem diese Geschichte spielt? Wir hatten anfangs nur eine vage Idee der Handlung und der Orte, an die wir die Spieler führen wollen, denn es ist schwer, sich eine lebendige Gegenwart ohne eine Vergangenheit vorzustellen. Also haben wir ganz am Anfang begonnen: Bei der Schöpfungsgeschichte der Welt. Von dort haben wir die Wendepunkte der Geschichte in ihrer Entwicklung verfolgt, bis wir wieder im heute angekommen waren. Nachdem wir also die komplette Geschichte und Vergangenheit unserer Spielwelt erschaffen hatten, bot sich uns ein wirklich reicher Fundus, aus dem wir schöpfen können. Nun ist es, als würden alle Fäden zusammenlaufen, wenn wir einem Ort einen Hintergrund geben oder über die Motivation und Ziele einer Figur nachdenken.

Das hört sich relativ einfach an – ist jedoch ein gewaltiges Unterfangen und unsere Autoren haben einige Monate Zeit in diese Grundlagen investiert. Fängt man einmal an, merkt man schnell, dass sich immer mehr Fragen ergeben, deren Beantwortung nötig ist, um dem Fundament der Welt die notwendige Stabilität zu verleihen. So verhindern wir, uns später in logischen Problemen zu verfangen.

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