Patricia Akester ist Professorin für Recht an der Universität in Cambridge und hat mehrere Jahre lang Lehrer, Verbraucher, Rechteinhaber, Behörden und DRM-Entwickler befragt, um herauszufinden, wie Digital Rights Management (DRM) und Gesetze gegen dessen Umgehung die tatsächliche Nutzung von Medien beeinflussen. Eines der Beispiele für die Probleme von DRM sind Einschränkungen, die die Ausübung anderer Rechte verhindern.
So war eine blinde Frau, die sich bei Amazon die Bibel als E-Book gekauft hatte, letztlich gezwungen, sich eine illegale Version des E-Books zu besorgen, da das DRM das Vorlesen des Buches durch den E-Book-Reader verhinderte. Als Blinde hat sie allerdings das Recht auf eine für sie nutzbare Version und konnte dies nur auf illegale Weise ausüben. Verlag und Amazon verwiesen jeweils auf die Verantwortung des anderen.
Dozenten, die laut englischem Recht Filmausschnitte zusammenstellen dürfen, um sie im Unterricht zu verwenden, dürfen dies gleichzeitig nicht, da es keine legale Möglichkeit gibt, die CSS-Verschlüsselung von DVDs zu umgehen. Die British Library muss für das Archivieren und Duplizieren von DVDs ebenfalls den DRM-Schutz umgehen, um ihr Recht auf Archivierung ausüben zu können.
Doch DRM, das jede legale Nutzung ermöglicht und gleichzeitig sicher ist, ist selbst für die Rechteinhaber undenkbar. Dort nimmt man in Kauf, dass einige Käufer in ihren Rechten beschnitten werden. Wie der Archivar Peter Bright von der British Library betont, erreichen der massive Lobbyismus und all der technische, rechtliche und gesetzgeberische Aufwand so wenig im Kampf gegen illegale Kopien, dass man eigentlich drüber lachen müsste, wenn man nicht bereits deswegen weine.
DRM macht Kunden zu Raubkopierern - Jahrelange Studie einer Cambridge-Professorin
DRM ist auch für viele Käufer ein Ärgernis, die dadurch teilweise an der Ausübung ihrer Rechte gehindert werden - und bei Ausübung dieser Rechte zu Raubkopierern werden.
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