Hol den Häkkinen
Sämtliche Rennserien, die Sie im Verlauf Ihrer Karrieren bewältigen, schalten Sie auch für Trainingsrunden, Einzelevents und Multiplayer-Rennen frei. Ausnahme: die Deutsche Tourenwagen Meisterschaft lockt schon beim ersten Spielstart an die Start- & Ziellinie, inklusive sämtlicher Autos, Fahrer und Strecken der Saison 2005.
Auch die meisten Regeln hat Codemasters originalgetreu umgesetzt. So kämpfen die zehn schnellsten Fahrer des Qualifyings in der Superpole um die besten Startplätze fürs Rennen. Was in der Realität so spannend ist, verliert im Spiel jedoch deutlich an Reiz. Denn die Zeiten Ihrer Gegner sehen Sie erst nach absolvierter Superpole-Runde, selbst wenn Sie als Qualifyings-Bester und damit letzter Fahrer auf die Strecke rollen. Ein kleiner Fleck auf der ansonsten blütenweißen DTM-Weste, denn ansonsten passt die Atmosphäre: Jeder Sponsoren-Aufkleber sitzt am richtigen Fleck - wenn Sie im AMG Mercedes in der Steilkurve des Eurospeedways am Führenden vorbeiziehen, fühlen Sie sich wie Mika Häkkinen persönlich. Ähnliches gilt für die sieben anderen lizenzierten Rennserien, darunter die Formel BMW, die australische Tourenwagenmeisterschaft V8 Supercars und die amerikanische Indycar Series. Aber auch die Fantasiemeisterschaften pusten jede Menge Motorsportflair aus dem Auspuff, etwa wenn Sie im Lancia Stratos bei strömendem Regen englische Waldwege durchpflügen oder mit der Corvette C5 über die Straßen von Adelaide brettern.
Vielseitigkeitsprüfung
Egal ob Corvette, Go-Kart oder Monstertruck: Jedes der 78 Fahrzeuge liefert nicht nur ein völlig anderes, sondern auch ein glaubwürdiges Rennerlebnis. Codemasters hat dabei die Realismusschraube gegenüber dem Vorgänger kräftig angezogen: Das Fahren im Windschatten wirkt sich ebenso auf das Fahrverhalten aus wie der Reifenverschleiß.
Vor allem in empfindlichen Formel-Flitzern genügt häufig schon ein Rad abseits des Asphalts, um einen formvollendeten Dreher hinzulegen. Profis und Lenkradbesitzer aktivieren zusätzlich im Optionsmenü das »Pro-Handling« und verzichten damit auf sämtliche Fahrhilfen wie ABS oder Traktionskontrolle. Wer die letzten Hundertstelsekunden herauskitzeln will, tüftelt an 19 Tuning-Optionen, etwa am Radsturz oder der Reifengummi-Mischung. Außerdem dürfen Sie in bestimmten Rennserien wie der Speedtruck-Meisterschaft eine begrenzte Zahl Upgrades einbauen: Steigern Sie mit einem kräftigeren Motor Ihre PS-Zahl oder verbessern Sie lieber mit neuer Elektronik die Benzinverbrauch-Effizienz? Dass sich diese Schraubereien tatsächlich auswirken, können Sie anhand von detaillierten Telemetriedaten überprüfen.
Trotz allem Realismus bleibt DTM Race Driver 3 einsteigerfreundlich: Selbst mit Tastatur und Gamepad steuern Sie Ihr Auto traumhaft präzise durch die Haarnadelkurven, jedes Rennen können Sie auch mit den voreingestellten Wagen-Setups gewinnen.
KI-Montoyas
Ihre Wagen-Einstellungen können noch so ausgefuchst sein, Ihre Streckenkenntnisse noch so perfekt: Wer im Kampf gegen die knallharten KI-Gegner kein Durchsetzungsvermögen beweist, sieht die Siegerehrungen der DTM auch weiterhin nur im ZDF.
Ihre Konkurrenten fahren noch cleverer als im Vorgänger, wechseln ständig die Linie, bremsen Sie eiskalt aus und nutzen jede Gelegenheit zum Überholen. Nur in einer Fahrschul-Lektion haben Sie offensichtlich gepennt: Disziplin. Vor allem nach dem Start pfeifen Sie auf vorausschauendes Einfädeln, sondern drängeln und schubsen, dass im Vergleich selbst Formel-1-Rüpel Juan-Pablo Montoya wie eine ängstliche Rentnerin wirkt. Was bei dicken Tourenwagen für spannende Blech-Reibereien sorgt, kegelt Sie in empfindlichen Autos wie den Formel-BMW-Flitzern regelmäßig und unverschuldet von der Strecke - das nervt!
Den kompletten Test zu DTM Race Driver 3 lesen Sie in GameStar-Ausgabe 03/2006 oder online als pdf im Heftarchiv.
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