Duke Nukem Forever im Test - Ein Held der (ganz) alten Schule

Mit der Veröffentlichung von Duke Nukem Forever von Gearbox kommt der längste Running Gag der Spielebranche zu einem Ende. Die Pointe zündet allerdings nicht: Nüchtern betrachtet ist der Duke ziemlich witzlos.

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Nein, wir langweilen Sie jetzt nicht mit endlosen Ausführungen über die schwere Geburt, die Duke Nukem Foreverhinter sich hat, die Fehlplanungen, rechtlichen Streitereien und das ganze Blabla, denn das hat man nun weiß Gott schon oft genug gehört. Stattdessen erzählen wir Ihnen lieber, wie der Ego-Shooter von (mittlerweile) Gearbox denn nun geworden ist, immerhin wartet manch einer seit 14 Jahren auf den Test.

Duke Nukem Forever selbst fackelt auch nicht lange: Kaum zwei Minuten gespielt, schon stecken wir im ersten Bosskampf. In einem Football-Stadion beharken wir ein hausgroßes, einäugiges Alien-Monster mit dem Devastator-Raketenwerfer, der mächtigsten Waffe aus Duke Nukem 3D. Moment, nicht nur die Wumme, sondern der ganze Kampf stammt aus dem Vorgänger - das ist doch der Endboss von damals! Erst, als wir den erledigt haben, zeigt sich: Die Anfangssequenz von Duke Nukem Forever ist ein Spiel im Spiel. Denn plötzlich fährt die Kamera zurück, und schau an, da sitzt der Duke höchstpersönlich auf seinem Sofa und daddelt sein eigenes Videospiel. Nette Idee!

Steam-Pflicht
Duke Nukem Forever ist an Valves Online-Plattfrom Steam gebunden. Auch im Einzelhandel gekaufte Disk-Versionen müssen online bei Steam aktiviert und an ein Konto geknüpft werden. Ein Weiterverkauf wird damit unmöglich.

Gleich zu Beginn des Spiels sprengen wir einen Boss weg und schießen danach mit seinem Auge ein Tor. Duke-Style! Gleich zu Beginn des Spiels sprengen wir einen Boss weg und schießen danach mit seinem Auge ein Tor. Duke-Style!

Die Story

Der Duke ist seit den Ereignissen im Vorgänger zum schwerreichen Superstar geworden, der von Fernsehshow zu Fernsehshow tingelt, Autogramme gibt und durch Merchandising-Produkte, Burgerketten und Stripclubs tonnenweise Geld scheffelt. Logisch, dass sich ihm da alle zwei Meter ein vollbusiges Groupie an den Hals wirft. Oder gleich zwei: Die Holsom Twins, zwei hübsche, dralle Blondinen, weichen nur ungern von Dukes Seite.

Im Stripclub Der Duke hat seinen eigenen Stripclub. Da darf er auch schon mal rauf auf die Bühne.

Auf der Couch Die Holsom Twins (sinngemäß »die gut ausgestatteten Zwillinge«) sind eine Anspielung auf die Olson Twins, zwei hübsche Schwestern aus Amerika.

In der Umkleide Frauen zeigen im Umgang mit dem Duke keinerlei Scheu.

Im Aufzug Diese Dame lernt der Duke im Aufzug kennen, nachdem der fast abgestürzt ist. Ihr Kommentar: "Mit Dir stürze ich gerne ab, Duke!"

Im Alien-Nest Die Holsom Twins, von Aliens geschwängert. Die sehen's locker: "Das trainieren wir uns wieder ab!"

Doch dann fallen erneut Aliens über Amerika her und fangen wieder an, Mädels zu entführen - darunter auch die Zwillinge. Das macht die ganze Angelegenheit für den Duke natürlich zum persönlichen Feldzug. Der führt ihn im Laufe von rund neun Stunden durch das umkämpfte Las Vegas, durch die Wüste Nevadas und schließlich zum Hoover-Damm mit dazugehörigem Stausee, wo sich die Führung der Außerirdischen niedergelassen hat. Allein der Präsident der USA versucht ab und zu, dem Duke in den Kram zu quatschen, aber das schert den herzlich wenig, denn wie schon im Vorgänger gilt: »Niemand klaut ungestraft unsere Weiber!«

Das Gameplay

Die Aliens machen sich erneut über die Erde her. Zum Glück hat der Duke eine Strahlenkanone auf dem Dach. Die Aliens machen sich erneut über die Erde her. Zum Glück hat der Duke eine Strahlenkanone auf dem Dach.

So einfach wie die Handlung von Duke Nukem Forever fällt auch das eigentliche Spiel aus: Der Duke bolzt sich seinen Weg durch die außerirdischen Unholde, das war’s dann auch schon. Dabei begegnen uns die gleichen Spitzbuben wie schon in Duke Nukem 3D: Humanoide Echsengestalten (mal mit Raketenrucksack, mal mit Teleportationsfähigkeit), schwebende Riesenhirne mit Krakenarmen oder Schweine in Polizeiuniform.

Im Gegensatz zum Vorgänger oder anderen Simpel-Shootern wie Serious Samdürfen wir allerdings immer nur zwei Waffen gleichzeitig tragen. Diese Anlehnung an taktischere Ballereien wirkt bei Duke Nukem Forever fehl am Platz und soll wohl letztlich nur dazu dienen, das Spiel komplexer erscheinen zu lassen, als es tatsächlich ist. Munitionsknappheit gibt’s in Duke Nukem Forever nämlich nicht, denn alle paar hundert Meter stehen Munitionskisten herum, an denen wir unsere Vorräte unendlich oft auffüllen können. Uns dennoch immer auf zwei Knarren zu beschränken, empfinden wir deshalb schlicht als Gängelei.

Duke Nukem Forever - Screenshots ansehen

Spätestens dann, wenn Duke Nukem Forever nach einer Weile endlich die Waffen auspackt, die schon im Vorgänger Spaß gemacht haben: Eisstrahler, Devastator oder allem voran der Schrumpfer. Mit dem Ding verwandeln wir unsere Gegner für eine Zeitlang in knöchelhohe Winzlinge, die der Duke dann einfach zertreten kann - fies!

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