Besser mit Gamepad
Trotzdem bleibt ein schaler Beigeschmack. Die beiden ersten Teile der Reihe waren PC-exklusive Axtion-Rollenspiele der klassischen Bauart.
Dungeon Siege 3 wagt nun auch den Sprung auf die Konsolen. Oder sollten wir es besser anders formulieren? Denn richtiger ist, dass Dungeon Siege 3 auch auf dem PC erscheint, denn dass das Spiel hauptsächlich für Xbox 360 und Playstation 3 entwickelt wird, merkt man nicht nur daran, dass wir mit schwarzen Balken oben und unten leben müssen, wenn wir ein anderes Bildformat als 16:9 wählen. Weiteres Indiz: Die Steuerung über Maus und Tastatur ist nicht optimal gelöst, die Bedienung so zu umständlich. Also greifen wir zum Gamepad, um sogleich zu bemerken, dass auch das Charaktermenü und die Kampftalente darauf ausgelegt sind.
Drei mal drei
Drei Haltungen mit jeweils maximal drei Spezialfähigkeiten beherrschen unsere vier Heldentypen. Für unseren Schwertfuchtler Lucas wären das beispielsweise die, in der er einen riesigen Bihänder führt, die, in der er mit Schwert und Schild kämpft und seine Verteidigungshaltung.
Wer einen riesigen, verschachtelten Fertigkeitenbaum à la Diablo 2erwartet, wird enttäuscht. Aber gemach, trotz all der »Konsoligkeit« von Dungeon Siege 3 gibt’s auch Positives in Sachen Kampf zu vermelden.
Anders als in den von vielen als zu seicht empfundenen Vorgängern müssen wir hier im dritten Teil so richtig ran. Die Kloppereien in der Iso-Perspektive spielen sich spannend bis actionreich und gehen dank der übersichtlichen Talente (Schildschlag oder Selbstheilung) locker von der Hand. Selbst wenn viele kleine und kleinste Spinnenviecher dem Helden zusetzen, bleibt’s überraschenderweise übersichtlich, Gegner im Fokus sind mit einem dicken Markierungskringel um die Füße versehen. Doch Vorsicht: Die Auseinandersetzungen mit Bossen haben’s doppelt in sich. Wer dabei Taktik und Bedacht einfach blind draufhaut, beißt schnell ins Gras.
Nicht sterben!
Wer umkippt, wird aber vielleicht vom Begleiter wieder auf die Füße gehoben. Dungeon Siege 3 stellt uns einen der drei verbliebenen, also von uns zu Beginn nicht gewählten Helden an die Seite. Den müssen wir genau wie unseren Charakter einkleiden und bei Stufenaufstiegen mit weiteren Talenten ausstatten, aktiv steuern oder ihm Befehle erteilen, dürfen wir allerdings nicht. Aber da macht die KI ihre Sache ganz gut.
Lediglich bei Wiederbelebungen stellt sich die künstliche Intelligenz dämlich an und will uns partout mitten im Kampf wieder ins Leben holen, dabei wäre es schlauer zunächst die verbliebenen Gegner auszuschalten. Denn so liegen schließlich wir beide tot am Boden. Um das zu vermeiden, hilft nur, Dungeon Siege 3 im Koop-Modus mit einem Freund zu spielen. Oder einfach nicht zu sterben.
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