Seite 2: Dungeons & Dragons: Chronicles of Mystara im Test - Relikte aus der Spielhalle

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Vorsicht: Die 90er sind zurück

Noch einmal als Erinnerung und Warnung: Chronicles of Mystara ist die nahezu unveränderte Konvertierung zweier 20 Jahre alter Arcade-Spiele. Kurze Spieldauer (zwei Stunden für einen langsamen Durchlauf), schnelle Tode (damals sollten die Dinger ja Kleingeld fressen), eine antiquierte Optik samt antiker Animationen, nervige Eigenheiten der Steuerung (Angriff und das Aufsammeln von Gegenständen teilen sich eine Taste), kaum Erklärungen (viele essentielle Angriffskniffe muss man selbst herausfinden) sowie eine Kollisionsabfrage, die Attacken manchmal je nach Lust und Laune treffen oder verpuffen lässt - das gehört zu diesem Typus Videospiel ebenso wie Bravo Hits, Boybands und bauchfreie Shirts zu den 90ern.

Capcom spendiert der etwas staubigen Grafik zwei nette Filter – hier etwa den Weichzeichen-Effekt. Capcom spendiert der etwas staubigen Grafik zwei nette Filter – hier etwa den Weichzeichen-Effekt.

Wer damit, also mit den spielerischen Eigenheiten, nicht mit den Musik- und Mode-Verirrungen, so gar nichts am Hut hat, sollte bei akuten Brawler-Gelüsten lieber auf aktuellere Genre-Vertreter schielen, etwa Castle Crashers. Wer trotzdem gerne in die Welt der 90er-Spielhallen reinschnuppern möchte, sollte zumindest ein paar ebenso neugierige Mitspieler bei der Hand haben, denn Chronicles of Mystara ist klar auf Mehrspieler ausgelegt. Wer sich solo ins Gemetzel stürzt, für den wird es ein ebensolches, besonders bei Endgegnern. Um unnötigen Frust zu vermeiden, empfehlen wir deshalb den Online- oder Offline-Koop-Modus für bis zu vier Spieler. »Oder« deshalb, weil sich beide Multiplayer-Arten nicht kombinieren lassen.

Alter Hund mit neuen Tricks

Für die eigentliche Zielgruppe dieser Umsetzung, also Spieler, die Brawler der alten Schule schätzen oder gar die betreffenden Originale kennen, sind natürlich andere Kriterien relevant. Etwa, dass sich die Steuerung frei anpassen lässt und Gamepads unterstützt werden (sowie Tastaturen, bei denen die Kämpfe aber hakelig ausfallen). Oder dass zahlreiche optionale Grafikfilter eingebaut wurden - beispielsweise eine Ansicht, die Spielautomaten und deren Flimmern und Scan-Linien simuliert. Oder dass der Druck und Anspruch wegen der unendlichen Extraleben etwas flöten geht, es dafür aber spaßige Herausforderungen gibt - etwa einer bestimmte Anzahl Gegner zu ihrem blinkenden Ableben zu verhelfen.

Man kann es aber auch übertreiben: Diese Doppelansicht ist zwar nett gemeint, aber beinahe unspielbar. Man kann es aber auch übertreiben: Diese Doppelansicht ist zwar nett gemeint, aber beinahe unspielbar.

Diese Herausforderungen schalten wiederum Bonusinhalte frei, etwa Konzeptzeichnungen (leider nur kontextlose D&D-Bilder) oder die launigen »Hausregeln«, mit denen wir Partien anpassen können. So hält beispielsweise der Goldvorrat als Lebensenergie her (unser Charakter »blutet« dann Bares) oder wir erhalten im Vampir-Stil Heilung durch Treffer. Den geneigten Oldie-Fan erwartet also eine solide und originalgetreue Portierung zweier Klassiker - nicht mehr und nicht weniger.

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