Seite 2: E3 2014: Nintendo-Analyse - Glücklich im eigenen Saft

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Endlich: Zelda!

Endlich liefert Nintendo mit der E3-Präsentation auch weitere Infos zum noch unbenannten The Legend of Zelda für Wii U. Auch wenn es noch keine weiteren Details gibt, sehen die offene Spielwelt und die Actionszenen in der sehr kurzen Videosequenz schon mal vielversprechend aus. Allerdings dauert es noch bis 2015, bis Link im neuen Look seinen magischen Bogen spannen darf. Und auch nächstes Jahr tippen wir eher auf das Weihnachtsgeschäft als auf das Frühjahr. So oder so: Die Nintendo Fangemeinde weiß jetzt, dass an einem Zelda gearbeitet wird - und kann ausführlich über den Grafikstil diskutieren.

Das ebenfalls gezeigte Hyrule Warriors spielt zwar auch mehr oder weniger im Zelda-Universum, scheint aber spielerisch kaum mehr zu bieten als andere Klons von Dynasty Warriors auch. Für die Schnittmenge aus Zelda- und DW-Fans ist das Spiel vielleicht spannen, uns hat es in der Präsentation eher kalt gelassen.

Mal nix mit Mario

Ein paar Titel außerhalb des eigenen Marken-Kosmos zeigt Nintendo dann doch: Bayonetta 2 von Platinum Games kommt im Oktober endlich auf die Wii U, als Gratisbeigabe gibt es den Vorgänger gleich dazu. Xenoblade Chronicles X kommt zwar erst 2015, soll aber wohl die auf der Wii U chronisch unterversorgten Rollenspiel-Fans bedienen.

Überraschend stellt Nintendo mit Splatoon auch ein völlig neues Spiel abseits der üblichen Hausmarken vor. Die 4vs4-Ballerei mit Farbpistolen und Tintenfischen in teils großen Arenen spricht optisch vielleicht eher ein jüngeres Publikum an, scheint aber einige taktische Finessen zu bieten.

Anders als in den letzten Jahren spricht Nintendo in der E3-Präsentation nicht über so genannte Third-Party-Titel, also Spiele von Publishern wie Ubisoft und Electronic Arts, die auf der Wii U erscheinen. Vielleicht haben es die Japaner satt, Konvertierungen von Blockbustern hinterher zu laufen, die am Ende doch nur verzögert oder lieblos umgesetzt auf der Wii U erscheinen. Oder man ist bei Nintendo selbstsicher genug zu glauben, dass man die Konsole auch nur mit eigenen Titeln an den Mann bringen kann. Für dieses Understatement spräche auch der kurze Auftritt von Shigeru Miyamoto ganz am Ende des Videos. Der gute Mann wünscht den Zuschauern eine schöne E3, während auf einem Bildschirm im Hintergrund das heiß erwartete Starfox für die Wii U läuft - das sonst in der Präsentation mit keinem Wort erwähnt wird.

Fazit

Allen Unkenrufen über den taumelnden Riesen Nintendo zum Trotz liefern die Japaner eine sehr gute Präsentation ab. Iwata & Co zeigen fast ausschließlich eigene Marken und lassen sich auf das »Ätschibätschi, bei mir gibt's das bessere Exklusiv-Zeug als bei dir«-Geplänkel von Microsoft und Sony erst gar nicht ein. Nintendo ist sich offenbar selbst genug und konzentriert sich ganz auf das, was man im grausigen BWL-Deutsch »Kernkompetenz« nennt: den Spielspaß!

Etwas Sorgen macht mir lediglich Amiibo: Nintendo muss aufpassen, mit den Plastikfiguren nicht zu gierig nach den Brieftaschen der Spieler zu grapschen. Denn sonst ist der mühsam aufgebaute Ruf als familienfreundlicher Spielspaß-Lieferant schnell wieder flöten.

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