Elemental: War of Magic im Test - In den Fußstapfen von Master of Magic

Hier haben die Polygone Pause: Das Strategiespiel Elemental: War of Magic purzelt mit seiner gezeichneten Grafik aus dem üblichen Fantasy-Rahmen. Umso schöner, dass hinter der ungewöhnlichen Kulisse auch solides Handwerk steht!

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»Ha! Nimm dies!« Schwungvoll haut unser Milizsoldat das funkelnagelneue Breitschwert in den Ogerpelz vor ihm. »Habe ich gerade von meinem Spieler bekommen, das Schwert. Schön scharf, nicht wahr?«

Der Besitzer des Ogerpelzes dreht sich genervt um, holt aus – und haut den Breitschwertträger im hohen Bogen durch die Pampa. Der zieht sich kleinlaut zurück und grummelt »Menno, hätte mein Spieler mir besser gleich eine Rüstung dazugekauft, der Knauserkopp!«

So ungefähr fühlt sich ein ganz normaler Soldat, den Sie im Runden-Strategiespiel Elemental: War of Magicin Ihrer Gruppe führen. Denn darin können Sie Ihre Einheiten ganz individuell entwerfen, etwa berittene Messerträger mit dünner Rüstung, ideal für Nahkampfangriffe gegen Fernkämpfer. Oder schwer gepanzerte Bogenschützen – gut geschützt, aber mit langsamer Schussfolge. Schließlich wird so ein gepanzerter Arm arg schnell müde und zittrig. Oder, oder, oder, denn der umfangreiche Einheiten-Designer lädt wirklich zum Experimentieren ein. Und der ist nur einer der Gründe, warum Elemental: War of Magic etwas Besonderes ist. Aber fangen wir doch mal mit dem großen Ganzen an: Worum geht’s überhaupt?

Master of Civilization-Heroes

Salopp gesagt mixt Elemental Teile aus Civilization (Forschung, Städtebau und -wachstum) mit Heroes of Might and Magic (Kämpfe) und Master of Magic (Magie, Zusammenspiel aller Bereiche). Sehr salopp gesagt natürlich, aber jetzt haben Sie schon mal eine Vorstellung – vorausgesetzt, Sie kennen die genannten Spiele.

Unsere Stufe-Drei-Stadt Handorfia ist so einflussreich, dass ihr Machtbereich (rote Linie rechts oben) schon die befreundete Nachbarsiedlung erfasst. Unsere Stufe-Drei-Stadt Handorfia ist so einflussreich, dass ihr Machtbereich (rote Linie rechts oben) schon die befreundete Nachbarsiedlung erfasst.

Darum jetzt mal konkret: Egal ob Kampagne oder freies Spiel, Sie beginnen immer mit einem einsamen Helden in einer nicht ganz so einsamen Landschaft, die in quadratische Felder unterteilt ist (die ersten vier Civilization-Spiele winken jetzt bitte mal). Unser Held kann eine Stadt errichten, idealerweise macht er das neben Wiesen, Kürbisfeldern, Erzvorkommen oder so, damit die Stadt später auch ordentlich Rohstoffe abwirft. Soweit, so bekannt.

Städte wachsen, wenn die Bewohner genug zu futtern haben, und mit jedem Stufenanstieg (bei Stufe 5 ist Schicht) stehen neue Gebäude parat. Allerdings dauert es locker mal hunderte Runden, bis wir die finale Stufe erreicht haben, und wir können auch nicht überall das gleiche bauen, sondern sollten uns spezialisieren – idealerweise, indem wir uns den Rohstoffvorkommen anpassen. Doch nicht nur die Stadtstufe ist wichtig, sondern auch ihre Machtausdehnung: Je größer die Bevölkerung, desto größer der Machtbereich um die Stadt, erkennbar an einer dicken Grenzlinie. Alle Rohstoffvorkommen innerhalb dieser Grenze können wir abbauen, was teils zu spaßigen Konstellationen führt. In der Kampagne haben wir zum Beispiel eine Stadt gegründet, die 200 Runden später ein Erzvorkommen direkt neben einer verbündeten Nachbarsiedlung beackerte, die völlig von unserem Machtbereich eingeschlossen war.

Charaktere: Helden selber machen

Simple Taktikkämpfe: Hauptheld Lord Relias schleudert einen Feuerball auf den Draken rechts oben. Simple Taktikkämpfe: Hauptheld Lord Relias schleudert einen Feuerball auf den Draken rechts oben.

Diese dynamische Stadtentwicklung ist einer der Suchtfaktoren im Spiel. Man will endlich die nächste Stadtstufe erreichen, das Goldvorkommen einverleiben, die Universität bauen. Die Weiterentwicklung auf den hohen Stufen dauert zwar furchtbar lange, aber zum einen haben Sie schnell mehrere Städte, in denen es immer was zu basteln gibt, zum anderen sind da ja noch die Helden. Denn zu Ihrem Recken vom Spielbeginn gesellen sich bald weitere. Zum Beispiel als Belohnung für eine gewachsene Stadt. Es kann allerdings auch passieren, dass Sie dann keinen stolzen Recken bekommen, sondern eine eklige Kampfspinne, die Sie verschämt in eine Ihrer Armeen schieben. Viel schöner ist eine andere Methode der Heldengewinnung: selber einen zeugen. Sie können nämlich Charaktere untereinander verheiraten und Kinder produzieren (Reihenfolge beachten!), die einige Runden später erwachsen und auf der Landkarte als Heldeneinheit ganz normal spielbar sind.

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