Emergency 5 im Test - Notfallpatient

Unser Test zeigt: Emergency 5 macht trotz einiger serientypischer Patzer Spaß wie kein anderer Teil zuvor. Allerdings nur, wenn man damit leben kann, dass man die eigentlich recht hübsche Rettungsdienstsimulation quasi in Einzelbildern spielen muss.

Emergency 5 - Test-Video: Die Beinahe-Katastrophe Video starten 10:15 Emergency 5 - Test-Video: Die Beinahe-Katastrophe

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Wir haben ein Problem. Mit Emergency 5. Obwohl es im Kern ein echt feines Spiel ist, können wir es wegen der miserablen technischen Umsetzung derzeit noch nicht wirklich guten Gewissens empfehlen. Und damit meinen wir nicht die kleineren Bugs oder die serientypische teilweise groteske Wegfindung. Beziehungsweise Wegnichtfindung.

Der Ärger beginnt gleich nach dem Start der Kampagne. Wir fangen in München an, was zunächst mal nicht schlimm ist. Immerhin kennen wir die Stadt ganz gut und wissen, was wir an ihr haben (horrende Mietpreise, Bussibussi-Schickeria, aber auch die tollsten Biergärten der Welt) und Emergency 5 präsentiert uns die Stadt mit einer stimmungsvollen Kamerafahrt.

Deluxe-Edition
Neben der Standardversion für rund 40 Euro kann man auch die 15 Euro teurere Deluxe-Edition kaufen. Als haptische Boni sind ein streng limitiertes Miniaturmodell eines Feuerwehr-Rüstwagens und ein Poster enthalten. Inhaltlich serviert uns das Paket mit Köln eine zusätzliche Karte fürs freie Spiel und den Multiplayer sowie einen historischen Rüstwagen. Die Karte und den Wagen bekommt man auch, wenn man die Onlinevariante der Deluxe-Edition für 50 Euro kauft. Dafür entfallen natürlich der Miniaturwagen und das Poster.

Editor
Anders als die letzten Ableger liefert uns Emergency 5 einen separaten Editor gleich mit. Mit diesem erstellen wir ganze Dörfer und Städte mit der neuen Engine selbst. Für Modder ist dieses Tool ein gefundenes Fressen, alle anderen müssen etwas Geduld und Einarbeitungszeit investieren.

Obwohl es sich hierbei um ein vorgerendertes Video handelt, ruckelt das Spiel schlimmer als die U6 zwischen Garching und Großhadern. Naja, kann passieren. Nicht optimiertes Renderfilmchen eben. Danach gleiten wir über die eigentliche Spielstadt. Anders als bei den Vorgängern ist die erstmals zusammenhängend. Wir wechseln also nicht mehr nach jedem Einsatz in einen anderen Bereich, sondern bekommen laufend neue Aufträge auf der Karte, auf der wir uns frei bewegen können. Zumindest in der Theorie.

Emergency 5 - Warum Emergency 5 ein Totalschaden ist Video starten 2:19 Emergency 5 - Warum Emergency 5 ein Totalschaden ist

Ru… ck… el… or… gi… e

Bei uns macht sich nämlich erst einmal Frustration breit, denn das Spiel ruckelt in regelmäßigen Abständen. In der ursprünglichen Verkaufsversion machen Standbilder und eine Bildrate um die zehn Frames pro Sekunde Emergency 5 sogar auf High-End-Rechnern nahezu unspielbar. Mit dem neuesten Patch läuft das Geschehen zwar flüssiger über den Monitor, aber nervige Ruckler gibt's nach wie vor, vor allem, wenn viel los ist.

Auch wenn aus der Distanz alles ein bisschen unscharf wirkt, fällt die Optik vor allem aus der Nähe sehr detailliert und hübsch aus. Der Schluckauf der Engine nervt aber dennoch. Wir springen ins Grafikmenü, um zu optimieren, aber sind gleich noch mehr frustriert. Anstatt die Optik individuell an unser System anpassen zu können, finden wir lediglich vier Voreinstellungen (niedrig, mittel, hoch, ultra). Egal wie wir uns entscheiden, die Bildrateneinbrüche sind trotzdem nicht passé. Außerdem stürzt uns das Spiel mehrmals im Test komplett ab.

Emergency 5 - Grafikvergleich: niedrige, mittlere und sehr hohe Details Video starten 3:10 Emergency 5 - Grafikvergleich: niedrige, mittlere und sehr hohe Details

Trotzdem haben wir Spaß. Die offenen und großen Karten sorgen für frischen Wind in der Reihe und bringen eine angenehme Dynamik mit sich. Im Laufe der Kampagne besuchen wir neben München auch Hamburg und Berlin. In jeder der drei Städte steht eine Basis, von der aus wir Einsatzkräfte losschicken. Wir befehligen den kompletten Rettungs- und Sicherheitsapparat. Sprich Feuerwehr, Sanitäter, Polizei und sämtliche Techniker.

Über Text-, Sprach- und visuelle Einblendungen auf der Karte informiert uns Emergency 5, dass Nebenmissionen auf uns warten. Unsere Aufgabe ist es nun, die richtigen Einheiten loszuschicken und die Situation unter Kontrolle zu bringen. Eine Anzeige mit allen nötigen Informationen am Bildrand sorgt dafür, dass wir stets wissen, was zu tun ist.

Mehr vom immer Gleichen

Anfangs sind die Aufträge noch recht simpel. Einen Verletzten verarzten wir etwa mit dem Notarzt und verfrachten ihn dann per Rettungstransportwagen ins Krankenhaus. Später findet unser Suchhund eine vermisste Person, die von einem Gangster erschossen wurde. Den spüren wir mit einer Drohne auf und sperren ihn mit einem SEK-Trupp schneller ein, als der Mafia sagen kann. Dabei stellt sich der Ganove aber reichlich dämlich an, weil er einfach am Straßenrand auf seine Festnahme wartet.

Unser erstes Einsatzgebiet ist München. Die großen Karten sind keine korrekte Darstellung der Städte, fangen deren Charme meist aber gut ein. Unser erstes Einsatzgebiet ist München. Die großen Karten sind keine korrekte Darstellung der Städte, fangen deren Charme meist aber gut ein.

Die dynamischen Aufträge sind aber gerade nach hinten raus fordernd, weil wir mehrere Einsatzgebiete gleichzeitig bearbeiten und mit begrenzten Einheiten richtig haushalten müssen. Weil die Aufgaben zufallsgeneriert sind, schleicht sich nach einiger Zeit aber eine gewisse Müdigkeit bei uns ein. Außerdem wiederholen sich die Aufträge schnell.

Verletzte behandeln wir im Minutentakt, manchmal sogar an der exakt selben Stelle. Auslassen können wir die so teilweise recht unglaubwürdigen Nebeneinsätze nicht, denn nur über sie erhalten wir Geld und schalten neue Fahrzeuge und Hauptaufträge frei. Das zieht die Spielzeit künstlich in die Länge.

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