Realistische Stimmung
Hinter Hindernissen wie Mauern, Zäunen und Baumstämmen gehen unsere Divisionen in Deckung. Denn jedes Geschoss folgt einer individuell berechneten Flugbahn; wenn unsere Soldaten Glück haben, schlagen die gegnerischen Kugeln in die Barriere ein. Zudem dürfen Infanteristen Häuser besetzen – zumindest, bis der Feind die Gemäuer mit Artillerie zerbröselt. Geschütze schießen meist übers halbe Schlachtfeld, zielen aber ungenau; überdies müssen wir sie umständlich mit Pferdekarren bewegen – so war das damals eben.
Der historische Realismus geht also in Ordnung; die Gegner-KI hinterlässt hingegen bisher einen zwiespältigen Ersteindruck. Denn die Briten versuchen zwar oft, die Schwachpunkte unserer Linien zu durchstoßen, stürmen dabei aber schon mal blindlings ins Verderben. Dafür sind die Massengefechte hervorragend inszeniert. Schützen feuern, stopfen vom Pulverdampf umnebelt Munition nach, feuern erneut. Im Nahkampf verbeissen sich Regimenter zur wogenden Menschenmasse, in der Hunderte von detaillierten, flüssig animierten Musketieren mit ihren Bajonetten zustechen, parieren, ausweichen, taumeln, stolpern und fallen – mehr Schlachtfeld-Atmosphäre geht nicht!
In Amerika ausgelagert
Die Strategiekarte, auf die uns Empire nach dem Sieg bei Bunker Hill versetzt, reicht vom südlichen Kanada bis zur Nordküste Südamerikas; im Westen begrenzen die Großen Ebenen das Spielfeld. Klingt klein? Mitnichten, schließlich ist Nordamerika neben Europa und Indien nur einer der drei Schauplätze von Empire. Unseren Freiheitskämpfern gehört zu Beginn erst eine Provinz, nämlich Neuengland samt der Hauptstadt Boston. In den folgenden Runden sollen wir sämtliche 13 Gründungskolonien der USA befreien.
Doch wir kümmern uns erstmal um Neuengland. Städte wie Boston fassen je nach Größe bis zu sechs Gebäude, darunter vor allem militärische (Kasernen, Gießereien) und kulturelle (Theater, Opern). Alle weiteren Einrichtungen liegen im Umland, gleiches gilt für Ressourcen. Zum Beispiel steigert ein Pelzhändler nördlich von Boston den Handelsertrag der Provinz. Diese »Auslagerung« von Bauwerken ermöglicht neue Strategien: Wenn wir die Engländer vor einem Angriff schwächen wollen, erobern wir einfach ihre Bauernhöfe oder Rohstoffquellen. Im Umkehrschluss darf unsere Streitmacht nicht in Boston hocken, sondern muss ausrücken, um das Umland zu schützen – das macht die Kriege deutlich dynamischer.
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