Emsdetten und die »Killerspiele« - Stellungnahme des dt. Kinderhilfswerks

Auch das deutsche Kinderhilfswerk hat sich jetzt in der Debatte um das Verbot gewaltverherrlichender Spiele zu Wort gemeldet. Der gemeinnützige Verein fordert in einer Stellungnahme langfristige und nachhaltige Ursachenbekämpfung statt schnelle Scheinlösung durch Verbot von so genannten »Killerspielen«.

So fordert das Deutsche Kinderhilfswerk weiterhin an Schulen und Freizeiteinrichtungen mehr Psychologen, Sozialarbeiter, aber auch Medienpädagogen, die einen kompetenten Umgang mit Medien und deren Inhalte unterstützen und fördern.

Hier die ganze Erklärung:

»Kinder und Jugendliche dürfen mit ihren Sorgen und Ängsten nicht alleine gelassen werden und brauchen reale und schnell erreichbare Ansprechpartner.

Die Diskussionen im Nachgang des erschreckenden Amoklaufs in Emsdetten am vergangenen Montag zeigen, dass eine Erklärung nicht in einer monokausalen Ursache-Wirkung durch das Rezipieren von Gewalt-Computerspielen zu finden ist. Spiele wie ‚Counterstrike’ oder ‚Doom’ lassen die Nutzer nicht allein zu einem Täter werden.

‚Vielmehr muss es darum gehen, die im Abschiedsbrief von Sebastian B. selbst angesprochenen Themen wie soziale Isolation, Leistungsdruck, Markenwahn, Schulversagen oder Zukunftsangst ernst zu nehmen und als Probleme für Jugendliche zu begreifen’ betont die Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Kinderhilfswerkes, Dr. Heide-Rose Brückner, heute in Berlin. Ein Verbot von Killerspielen geht an einer Lösung des Problems, auch wenn sie so schön einfach wäre, vorbei. Medien können aber nicht als Sündenbock für die Probleme unserer Gesellschaft herhalten. Denn was müsste als nächstes verboten werden, wenn ohne öffentlichen Zugang zu Gewalt-Computerspielen dennoch Amokläufe oder ähnliche brutale Verbrechen verübt werden?«

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