Enttäuschung des Jahres 2016 - Elena: »Kein Himmel für mich«

Zu schön um wahr zu sein: Die meisten Spieler hatten sich mehr von No Man’s Sky erhofft. Elena hat die Enttäuschung aber besonders hart getroffen.

No Mans Sky: The Foundation - Video: Update 1.1 mit Frachter- und Basenbau ausprobiert Video starten 12:44 No Man's Sky: The Foundation - Video: Update 1.1 mit Frachter- und Basenbau ausprobiert

Unkreativ, aber wohl unvermeidlich: Meine größte Enttäuschung 2016 ist das Spiel, das wohl die meisten Spieler 2016 enttäuscht hat. Das, das auf den ersten Blick so großartig klang, so faszinierend und neuartig. Wie ein Star Citizen weckte es die Hoffnungen der Weltraum-Fans, lockte mit unzähligen Planeten, einzigartigen Augenblicken und einer Geschichte, die wir als Raumfahrtpioniere selbst schreiben können. Unser eigenes kleines Universum, ganz bequem im Wohnzimmer.

Und das war es tatsächlich auch, irgendwie. Und es hatte ironischerweise vermutlich das gleiche Problem wie unser richtiges Universum - etwas, das so riesig ist, kann eben nicht immer interessant und aufregend sein. Genau das, womit No Man's Sky immer geworben hat, ist ihm letztendlich zum Verhängnis geworden: Seine Größe hat es unerträglich öde gemacht.

No Man's Sky im Test: Die Tücken der Unendlichkeit

Stornieren bitte!

Dabei haben die ersten Bilder mein Herz höher schlagen lassen: Seit Endless Ocean 2 auf der Wii liebe ich diese Art von Erkundungsspielen. Manchmal reicht es schon, mich von einem großartigen Moment in den nächsten treiben zu lassen und mir auch ohne große Handlung oder ausgefuchste Spielmechaniken auszumalen, was in der Welt um mich herum noch so alles passieren kann. Und die Möglichkeiten in einem Ozean sind noch begrenzt. Umso großartiger die Vorstellung das Ganze in einem schier endlosen Universum zu wiederholen, ahnungslos auf neuen Planeten zu landen und Welten zu entdecken, die so außerirdisch, so fremd und faszinierend sind, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt.

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Ein Gedanke, der mich als Weltraum-Fan nicht mehr losgelassen hat. Ich liebe es in Filmen, Büchern oder auch Spielen in fremden Welten zu versinken und mir genau das auszumalen. Nun hatte ich endlich die Chance, das selbst zu erleben und meine eigene Geschichte in so einer Welt zu erzählen - zumindest bis unsere eigene Raumfahrt so weit ist oder ich mir genügend Gründe überlegt habe, warum gerade ich in so eine verdammte Kryokapsel gehöre.

Eine Ewigkeit oder 30 Minuten

Aber auch wenn ich nicht weiß, was mich dort erwartet, in der Welt von No Man's Sky wäre ich mal lieber drin geblieben und hätte noch ein paar Lichtjahre geschlafen. Ich erinnere mich noch gut daran, als wir das Spiel das erste Mal in der Redaktion gestartet haben, so voller Erwartungen und Vorfreude und dann schon nach einer halben Stunde ernüchtert waren. Das war es jetzt? Wir haben ein ganzes Universum für uns und alles, was wir tun ist stumpf die immer gleichen langweiligen Ressourcen einsammeln und die immer gleichen merkwürdigen Tierkombinationen anschauen, die aus der Kindersendung Zapp Zarapp stammen könnten.


Über den Autor: Als jemand, der jede Staffel Doctor Who verfolgt, am liebsten Isaac Asimov oder Stanislaw Lem liest und von Welten wie in Star Wars träumt, konnte Elena No Man's Sky kaum erwarten - und wurde bitterlich enttäuscht. Dabei wollte sie das Spiel als Sci-Fi-Fan wirklich mögen und hat sogar einige Stunden damit verbracht, Grinding und repititives Ressourcen sammeln ist aber leider selbst im Weltraum uninteressant. Da wartet Elena doch lieber auf Mass Effect: Andromeda und spielt derweil fleißig Halo.

Jeder Planet ist das Gleiche in rot oder gelb oder lilablassblau und jede Aufgabe irgendwie bedeutungslos in einem Universum, das ohnehin zufallsgeneriert ist, in dem wir uns sowieso nie begegnen und in dem alles, was wir tun, irgendwie sinnlos ist, egal ob wir kämpfen, handeln oder sammeln und erkunden. So poetisch das auch sein mag, davon habe ich in meinem eigenen Universum schon genug. In No Man's Sky wollte ich ein Abenteuer erleben, aber alles, was ich bekam, waren flüchtige Staun-Momente, die mich daran erinnerten, was für ein Spiel ich eigentlich hätte haben können und mich umso mehr frustrierten. Immerhin ist mit dem neuen »Foundation-Update« ein erster Schritt in die richtige Richtung getan - eine so leere Welt schreit direkt nach der Kreativität der Spieler, die sich nun mit den neuen Basenbau-Funktionen austoben können. Und wer weiß, was die Zukunft noch bringt. Trotzdem, meiner Meinung nach hätte das schon zum Release ins Spiel gehört.

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