Es war einmal #46 - Das Jahr 2001

Diese Woche in »Es war einmal«: Die wichtigsten News und die besten Spiele aus 2001.

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Täglich berichtet GameStar.de über die aktuellen Ereignisse in der Welt der Videospiele, doch wie ist der »status quo« überhaupt entstanden? In dem wöchentlichen Format »Es war einmal« wagen wir den Blick in die Vergangenheit und präsentieren Ihnen die wichtigsten News, die heißesten Gerüchte, und die besten Neuerscheinungen vor genau neun Jahren.

01. Januar 2001 - 31. Dezember 2001

Die wichtigsten News: Januar - Juni

Schwarzwild Schwarzwild

Januar: Die Partei Bündnis 90/Die Grünen reicht eine Anzeige gegen die Junge Union ein, weil diese ein »gewaltverherrlichendes Videospiel« veröffentlicht haben soll. Das Minispiel Schwarzwildließ den Spieler mit virtuellen Holzhämmern auf die Köpfe verschiedener Politiker schlagen. Wer SPD-Politiker traf, erhielt Punkte gutgeschrieben, wer CDU-Politikern eins auf die Mütze gab, bekam Punkte abgezogen. Die Grünen haben mit ihrer Anzeige nichts erreicht. Die Staatsanwaltschaft Berlin legte im Mai 2001 fest, dass Schwarzwild Politsatire darstellt und die erhobenen Vorwürfe "unbegründet" sind.

Februar: Der unter Spielern eher unbeliebte Geschäftsführer vom Publisher EA, John Riccitiello, beleidigte im Februar 2001 das Unternehmen SEGA. Die Firma hatte mit der Konsole DreamCast einen Misserfolg eingefahren und kündigte an, sich in Zukunft auf Spiele für andere Plattformen wie die PlayStation 2 konzentrieren zu wollen. Dadurch wurde SEGA natürlich zum direkten Konkurrenten von Drittherstellern wie Electronic Arts. Der damalige COO Riccitiello begrüßte das neue Konkurrenzunternehmen mit den Worten: "SEGA wird als kompletter Anfänger bei der PlayStation 2-Entwicklung ziemliche Probleme bekommen. Um ein funktionierendes Spiel zu entwickeln, brauchen die mindestens 18 Monate.“

SEGA reagierte prompt: "Es ist interessant, dass wir nach 40 Jahren Erfahrung im elektronischen Entertainment-Bereich immer noch Anfänger seien sollen. Das zeigt allerdings auch die berüchtigte Arroganz von EA. Diese rührt ja nur vom andauernden Erfolg irgendwelcher lauwarmer Sportspiele her, der durch den Einsatz langweiliger Prominenter und phantombildhafter Fortsetzungen verstärkt wird. Die DreamCast war ohne solche Titel besser bedient.“

März: Auf Wiedersehen, Pappschachteln! Im März 2001 veröffentlichte die US-Spielehändler-Vereinigung eine »Empfehlung« für Publisher. Die Unternehmen sollten Spiele in Zukunft nur noch in DVD-Hüllen zu veröffentlichen. Große Publisher wie Electronic Arts oder Activision hatten eh schon auf die neue Spieleverpackung umgestellt oder folgten ab dem Zeitpunkt der Empfehlung. Auch wenn sich der Prozess von Pappschachtel zur DVD-Hülle länger zog, kann man den März 2001 als einer der wichtigsten Monate in diesem Wechsel festhalten.

Diablo 2 - Screenshots ansehen

April: Der April 2001 drohte für den Software-Riesen Blizzard zum PR-Desaster zu werden. Die Entwickler veröffentlichten einen neuen Patch für das Action-Rollenspiel Diablo 2(v1.06). Das Update nahm unter anderem einige kontroverse Änderungen an Nutzungsbedingungen vor. So sicherte sich Blizzard das Recht, ein nahezu vollständiges Nutzerprofil anzulegen und Daten zu speichern. Es ging um Computerkonfiguration, IP-Adresse, verwendete Software, Betriebssystem, Wohnort, besuchte Internetseiten und so weiter. Das fanden die Spieler überhaupt nicht witzig und beschwerten sich nicht nur bei Blizzard, sondern blieben auch dem Battle.net fern.

Mai: Blizzard sah sich aufgrund des öffentlichen Drucks, der durch Beschwerden und Fachpresse aufgebaut wurde, eine Stellungnahme zum »Spionage-Patch« genannten Update zu veröffentlichen. Darin stellte das Unternehmen klar, dass die geänderten Nutzungsbedingungen ausschließlich zum Kampf gegen Hacker eingesetzt wurden. Außerdem würden in Deutschland keinerlei personenbezogener Daten gesammelt und gespeichert, da dies die hiesigen rechtlichen Bestimmungen nicht zuließen."

Juni: Ein neuer Kopierschutz ließ viele Raubkopierer des Militär-Shooters Operation Flashpointverzweifeln. Auf den OriginalCDs von Operation Flashpoint befanden sich absichtliche Datenfehler, die ein Kopierprogramm als Kratzer interpretieren und korrigieren würde. Findet das Spiel die fehlerhaften Sektoren nicht, startet das Spiel trotzdem, aktiviert aber den Kopierschutz »Fade«. Der sorgt dafür, dass sich wichtige Funktionen des Spiels nach und nach abschalten. Dadurch konnten sich Raubkopierer beispielsweise nicht mehr hinlegen oder nur noch daneben schießen.

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