Steam - Euro-Truck-Entwickler wegen Streich für ein Jahr gebannt

Um auf eine Sicherheitslücke aufmerksam zu machen, hat einer der Entwickler von Euro Truck Simulator 2 in einer Steam-Ankündigung den YouTube-Hit »Harlem Shake« abgespielt. Dafür gab es einen Bann für ein ganzes Jahr von Valve.

SCS-Entwickler Thomas 'Timmy' Duda hat sich auf Steam einen Bann für ein ganzes Jahr eingehandelt. SCS-Entwickler Thomas 'Timmy' Duda hat sich auf Steam einen Bann für ein ganzes Jahr eingehandelt.

Die Berufssimulation Euro Truck Simulator 2 ist auf Steam durchaus beliebt, das hält Valve nicht davon ab, einem der Entwickler einen Bann für gleich 52 Wochen auszusprechen. Thomas 'Timmy' Duda des tschechischen Studios SCS Software wurde für diesen Zeitraum zwar nicht der Zugang zu Steam und seiner Spielesammlung entzogen, sehr wohl aber zu Community-Funktionen, den Foren und bestimmten Tools, die Entwicklern zur Verfügung gestellt werden, um den Verkauf ihrer Titel zu verwalten.

So geschah auch die Verhängung der Strafe im Zusammenhang mit einem der Entwickler-Tools. Nach eigenen Angaben wollte Thomas Duda auf eine Sicherheitslücke in Steam aufmerksam machen und nutzte diese aus, um in einer etwas älteren Community-Ankündigung von Euro Truck Simulator 2 den YouTube-Hit »Harlem Shake« abzuspielen anstatt auf das Produkt weiterzuleiten.

Laut Duda ein harmloser Spaß, um endlich Valves Aufmerksamkeit zur Beseitigung der Sicherheitslücke zu erhalten. Er hätte sich »schon vor Monaten« deshalb an den Steam-Betreiber gewendet, aber niemand wollte sich darum kümmern.

»Ich hatte die Script-Tag-Sicherheitslücke schon mehrfach angesprochen. Aber keiner hat sie gefixt. Diesen Harlem Shake habe ich nur zum Spaß gemacht […], aber man stelle sich mal vor, jemand hätte die Lücke verwendet, um an User-IDs zu gelangen oder auf eine Phishing-Seite weiterzuleiten.«

Durch Dudas Streich dürfte nun niemand einen Schaden davongetragen haben. Aber Valve scheint kein Verständnis dafür zu haben. Dabei heißt es vom Vorsitzenden von SCS Software Pavel Sebor gegenüber Kotaku, dass Duda schon in der Vergangenheit mehrfach Sicherheitslücken in Steam aufgespürt und stets gemeldet hätte.

»Steam ist praktisch Timmys zweites Zuhause, er achtet auf alles, was dort passiert, auf jedes Gerücht, jedes neue Features und selbst Fehler im Quellcode, für die er Valve regelmäßig Verbesserungsvorschläge zukommen lässt. Deshalb habe ich ihn eingestellt, damit er uns dabei helfen kann, unsere Spiele besser in Steam zu integrieren - in diesem Bereich kennt er sich wirklich gut aus.«

Dafür hätte Valve nach dem Streich »keine halbe Stunde benötigt, um einem Fix bereitzustellen«.

Indessen erfährt Thomas Duda viel Unterstützung durch die Community. Auf seinem Steam-Profil hinterlassen Leute gar ein »#FreeTimmy« und selbst eine Steam-User-Gruppe wurde schon gegründet, die sich dafür ausspricht, dass der Bann aufgehoben wird.

Wie es aktuell um den Bann steht, kann man der Website IsTimmyStillBanned entnehmen.

Steam-Historie - Die Entwicklung von Valves Online-Plattform ansehen

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