Seite 2: F1 2011 im Test - Keine Hardcore-Simulation - who KERS?!

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Gewohnt geschmeidiger

Der Formel-1-Wagen steuert sich etwas geschmeidiger als im vergangenen Jahr, das liegt unserem Empfinden nach vor allem an der besseren Aufhängung. Man hat das Gefühl, den Wagen besser zu verstehen, kann Ausreißer besser nachvollziehen und sie so beim nächsten Mal vermeiden. Zum Verständnis gehört aber auch das Kennenlernen von Mensch und Maschine. Wer seinen Wagen also unter Kontrolle haben möchte, sollte vor dem Rennen unbedingt die nötigen Trainingsrunden absolvieren.

F1 2011 - Test-Video Video starten 6:36 F1 2011 - Test-Video

Ein Lenkrad oder Gamepad ist für F1 2011 Pflicht, denn selbst mit allen Fahrhilfen wird man sich mit der Tastatur schwer tun, die Rennwagen sauber durch die Kurven zu zirkeln. Wer wirklich wissen will, wie sich 800 PS anfühlen, sollte unbedingt auf ein gutes Volant (am besten mit Force Feedback) zurückgreifen und alle Fahrhilfen ausschalten. Dann nämlich wird klar, wie ungestüm die Formel-1-Wagen tatsächlich sind und wie viel Einarbeitung und Fingerspitzengefühl es braucht, um ein Rennen unbeschadet zu überstehen. Dieses Gefühl vermittelt F1 2011 nach wie vor sehr gut. Eine extreme, auf das Hundertstel exakte Simulation ist es aber nicht. Der Fokus des Spiels liegt auf Einsteigerfreundlichkeit. Das heißt nicht, dass es im höchsten Schwierigkeitsgrad nicht sehr fordernd ist; Simulationsfans, die auf ein rFactoroder GTRmit FIA-Lizenz hofften, werden aber enttäuscht.

Freud & Leid

Codemasters hat die Künstliche Intelligenz der Kontrahenten überarbeitet. Die fahren jetzt deutlich ruhiger und nicht mehr wie von der Tarantel gestochen wild im Zickzack. Lediglich wenn es zu Massenkarambolagen kommt, wirkt die KI überfordert: Die Fahrer stehen dann planlos herum, anstatt die Unfallstelle zu umfahren.

Das Safety-Car kommt im Spiel höchst selten auf die Strecke. Das Safety-Car kommt im Spiel höchst selten auf die Strecke.

Auch wenn Strafen und Strafauslegung deutlich angemessener ausgelegt werden als in F1 2010, bekleckert sich auch F1 2011 hier nicht mit Ruhm. Gelbe Flaggen werden oft unpassend oder gar nicht gezeigt. Es gibt Verwarnungen, obwohl man selbst gar nicht Verursacher eines Unfalls ist. Wollen wir im Qualifying einen schnelleren Wagen überholen lassen, bekommen wir eine Zeitstrafe wegen Behinderung aufgebrummt. Das sorgt für etliche Frustmomente.

Der vorhin angesprochene Mangel an F1-Flair setzt sich auch nach dem Rennen fort: Es gibt zwar Animationen von jubelnden Siegern, aber keine generelle Siegerehrung. Auch an der Box ist nur wenig los, genau wie auf den Rängen, die während der Rennen teilweise nur zur Hälfte gefüllt sind. Schick wäre es auch, die Fahrer mal ohne Helm zu sehen. Das ist zwar Meckern auf hohem Niveau, alle diese Dinge gehören aber trotzdem zur Formel 1 und wären für jeden Fan eine Bereicherung. Wer sich mühevoll durch ein komplettes Rennwochenende gekämpft hat und dann am Ende eines Grand Prix auf dem Treppchen landet, würde sich schon freuen, das auch zu sehen.

Echte Zeiten, echte Erfolge

Kern von F1 2011 ist erneut der Karrieremodus, dessen Dreh- und Angelpunkt auch in diesem Jahr der Teamtruck ist. Hier haben wir Einsicht in die Jahreswertung, allerlei Statistiken und Emails (Wetterberichte, Vertragsangelegenheiten, Presseausschnitte). Außerdem können wir uns dort eines der Helmdesigns aussuchen.

Aus dem Rennkalender heraus starten wir in die Grand Prixs samt Vorlauf. Bedeutet: Bevor wir tatsächlich ums Siegertreppchen fahren, wird trainiert und um die Startplätze gefahren. Und das ist dank einiger Verbesserungen deutlich herausfordernder als im Vorgänger: Die Entwickler haben die Fake-Zeiten der KI-Piloten nämlich über Bord geworfen, lassen sie stattdessen echte Rundenzeiten auf der Strecke fahren. Der Monitor in der Box zeigt derweil in Echtzeit die aktuellen Runden-, Sektoren- und Bestzeiten der Mitstreiter. Eine große Motivation für die eigene Bestzeit, zumal sich die Kontrahenten stetig um ein paar Hundertstel verbessern.

Die Lenkräder wurden originalgetreu nachgebaut. Die Lenkräder wurden originalgetreu nachgebaut.

Nach erfolgten Trainingsrunden und erkämpftem Startplatz im Qualifying geht’s zurück in die Box. Die ist im Vergleich zum Vorjahr etwas detaillierter, die Texturen der Crew aber nach wie vor matschig. Nett sind aber die Soundeffekte: Hier ein Schraubenschlüssel, da ein Hämmern. An der Box können wir, genau wie im vergangenen Jahr, selbst etwas am Wagen herumschrauben bzw. herumschrauben lassen, etwa an der Aerodynamik oder am Motor. Auf einem heruntergeklappten Bildschirm über dem Lenkrad wählen wir unsere gewünschten Einstellungen.

Fixer und vor allem einfacher geht’s mit den Schnelleinstellungen. Über ein Menü teilen wir der Crew mit, wie wir’s gern hätten: Sieben Stufen beeinflussen unser Fahrzeug in Sachen Höchstgeschwindigkeit und Abtrieb, je nach Wetter riskieren wir mal mehr oder weniger. Jetzt noch die Reifen auswählen (auch hier spielt das Wetter die entscheidende Rolle) und es geht raus auf die Strecke. Im Rennen (wie auch im vorherigen Training und Qualifying) profitieren Spieler von der überarbeiteten Bildschirmanzeige: Daraus wird in F1 2011 deutlich ersichtlich, wo wir uns im Vergleich zur Nummer 1 befinden, aber auch der Abstand zu Vorder- und Hintermann, sowie die Sektorenzeiten sind schneller ablesbar.

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