Seite 2: Far Cry 5 Preview - Routinierter Wahnsinn

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Kanonen zum Mieten

Ein neues Element in Far Cry 5, dass das Spielgefühl zumindest geringfügig verändert, nennt sich »Guns for Hire« (auf deutsch: »Söldner«). Gerettete NPCs und manche KI-Söldner mit Spezialfähigkeiten lassen sich für ein kleines Entgelt engagieren. Daraufhin begleiten sie uns auf Erkundungstouren und kämpfen aktiv an unserer Seite mit. Zusätzlich können wir unserem Söldnertrupp simple Befehle geben, etwa »positioniere Dich dort« oder »greife diese Wache an«. Besonders vorteilhaft: Die kleinen Helferlein beleben uns auch wieder, falls wir zu viele Treffer einstecken und zu verbluten drohen.

Auch im Singleplayer sind wir nicht auf uns alleine gestellt. Auf Wunsch können wir KI-Söldner engagieren, die uns im Kampf helfen. Auch im Singleplayer sind wir nicht auf uns alleine gestellt. Auf Wunsch können wir KI-Söldner engagieren, die uns im Kampf helfen.

Dabei sind die Söldner so schlau, dass wir sie nicht babysitten müssen. Fahren wir etwa einfach zum nächsten Einsatzort und warten nicht, bis alle Helfer an Bord sind, schnappen diese sich selbständig ein Fahrzeug und finden von alleine den Weg dort hin. Wer es ganz bequem mag, kann die KI-Kameraden sogar bitten, als Chauffeur tätig zu werden und studiert während der Fahrt die Karte auf der Suche nach der nächsten reizvollen Mission.

Das Böse in Far Cry 5 - Der "Wahnsinn als Methode" im GameStar Plus-Report

Wem die NPCs zu wenig reden, der lädt sich über den Online-Koop-Modus einfach einen menschlichen Freund in die laufende Kampagne ein und kann diese fortan komplett als dynamisches Duo bestreiten - oder die Bergwelt nach interessanten Open-World-Aktivitäten absuchen.

Besonderes Highlight, nicht nur zu zweit: Stunt Missionen, bei denen man sich auf den Spuren des »berühmten« Stuntmans Clutch Nixon an seinen waghalsigen Rekorden versucht. Einziger Wermutstropfen: Der erreichte Fortschritt wird nur beim einladenden Host gespeichert, und nur dieser kann beispielsweise Söldner anheuern oder Missionen annehmen. Geld und Erfahrungspunkte darf der Gast immerhin mit nach Hause nehmen.

Eine Treibjagd mit Quads? Warum nicht. Gerade für den Koop-Modus bietet die Open-World jede Menge Möglichkeiten, sich auszutoben. Eine Treibjagd mit Quads? Warum nicht. Gerade für den Koop-Modus bietet die Open-World jede Menge Möglichkeiten, sich auszutoben.

Wahnsinnig gute Antagonisten

Mit Vaas aus Far Cry 3 und Pagan Min in Far Cry 4 hat es Ubisoft geschafft, gleichermaßen charmante wie bösartige Gegenspieler zu schreiben. Der Sektenführer Joseph Seed wirkte in den bisher gezeigten Szenen und in unserer Anspielssession jedoch in seinem religiösen Fanatismus so besessen und wahnsinnig, dass es Spielern vermutlich schwer fallen wird, auch ihm gegenüber Sympathien entwickeln.

Jedes Gebiet des fiktiven Hope County im Bundesstaat Montana wird von einem der Geschwister von Joseph Seed kontrolliert. Jedes Gebiet des fiktiven Hope County im Bundesstaat Montana wird von einem der Geschwister von Joseph Seed kontrolliert.

Mit Greg Bryk haben die Entwickler zumindest erneut einen passenden Schauspieler gefunden. Man nimmt Bryks Darbietung fast ab, dass er wirklich eine göttliche Stimme hört. Sein Seed, wenn auch unsympathisch, strahlt eine so große Überzeugungskraft aus, dass man es ihm abnimmt, eine so große Menge von Menschen davon zu überzeugen, für ihn und seine Idee zu sterben.

Wie auch in den Vorgängerspielen tragen vor allem die englischen Originalstimmen der per Motion Capture aufgenommenen Schauspieler viel zu dieser Glaubwürdigkeit bei. In der deutschen Version wird dieses Niveau trotz professionellen Synchronsprechern nicht ganz erreicht.

Far Cry 5 - Verstörender Live-Action-Trailer »Die Taufe« Video starten 2:30 Far Cry 5 - Verstörender Live-Action-Trailer »Die Taufe«

Weniger ist mehr: Keine Minimap und keine Türme

Den Trend zur Abschaffung der Minimap, den Ubisoft mit Assassin's Creed: Origins losgetreten hat, wird löblicherweise auch in Far Cry 5 konsequent fortgeführt. Farbige Symbole am Bildschirmrand mit einer Entfernungsanzeige zeigen uns nur die grobe Richtung an, in der die aktuelle Mission oder auf der Karte von Hand markierte Punkte liegen.

Plus-Kolumne: Schluss mit Karten-Abgrasen - Schickt die Minimap in die Wüste!

Auch die berüchtigten »Ubisoft-Türme« gibt es bis auf eine Ausnahme zu Beginn des Spiels nicht mehr. Oben auf dem Turm angekommen wird dieser Umstand sogar von den Entwicklern über einen Funkspruch des Rebellenanführers selbstironisch kommentiert. Dieser erklärt uns süffisant, dass man nun nicht damit rechnen müsse, im ganzen Gebiet ständig auf Funktürme klettern zu müssen.

Straßenschilder statt Icons auf der Karte: Die Erkundung des Gebiets soll sich dadurch natürlicher anfühlen. Straßenschilder statt Icons auf der Karte: Die Erkundung des Gebiets soll sich dadurch natürlicher anfühlen.

Im Umkehrschluss bedeutet das: In Far Cry 5 müssen wir die Spielwelt auf eigene Faust erkunden. Dabei hilft uns die zoombare Übersichtskarte, die uns jedoch nicht mit Hunderten von Icons erschlägt, sondern nur die nötigsten und wichtigsten Informationen von Hope Country zeigt. Das Entdecken von Jagd- und diesmal auch Angelgebieten funktioniert in Far Cry 5 auf diese Weise deutlich organischer.

So erhalten wir im Smalltalk mit Einheimischen regionale Tipps oder entdecken die Gebiete und Besonderheiten der Gegend einfach im Vorbeifahren. Beispielsweise durch Straßenschilder, die auf einen nahen See hinweisen oder vor streunenden Bären warnen.

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