Fazit: Far Cry Primal im Test - Wenn die Kulisse zum Kaufgrund wird

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Fazit der Redaktion

Dimitry Halley (@dimi_halley)
Ja, der Hobby-Historiker in mir kann sich an der Steinzeitwelt von Far Cry Primal gar nicht sattsehen - bereits nach ein paar Spielstunden habe ich so viele Erinnerungen gesammelt, dass ich ein Fotoalbum damit füllen könnte. Und der Teil in mir, der Assassin's Creed Unity und Syndicate zu 100 Prozent gemeistert hat, schreckt auch vor Sammelaufgaben nicht zurück. Das Problem von Primal ist, dass der Weg dahin an vielen Stellen zu wenig Spaß macht.

Ich habe beim Spielen immer den Eindruck, dass ich mich gerade nur unterhalten fühle, weil ich persönlich völlig gefesselt bin von dem tollen Szenario und der bombastisch gestalteten Open World bin. Famose Kulissen sind nunmal Ubisofts Stärke. Aber ohne sie bleibt eine ziemlich repetitive Spielmechanik. Finde ich persönlich schade, denn Far Cry Primal hätte so herausragend sein können, wenn man die Kernmechaniken der Serie knackiger ans neue Setting angepasst hätte. Stattdessen ist es nur was für Steinzeit-Fans wie mich.

Markus Schwerdtel (@kargbier)
Hui, was hab ich mich auf Far Cry Primal gefreut! Nach dem Anspieltermin vor einigen Wochen war ich begeistert: das Setting, die Tiere, das Dorf! Nach vielen Spielstunden ist jetzt aber dezente Ernüchterung eingekehrt: Zu oft wiederholen sich die Missionstypen, alle Gegner sehen gleich aus. Und wer erst mal einen Säbelzahntiger als kampfstarken Begleiter gezähmt hat, braucht sich vor der restlichen Fauna nicht mehr zu fürchten - außer vielleicht vor den Mammuts. Es wirkt, als wäre den Entwicklern beim Befüllen der großen Welt die Luft (oder die Zeit) ausgegangen. Dazu passen auch kleinere Bugs wie in einer Höhle immer wieder spawnende Udam-Kämpfer. Und die meisten der Fertigkeiten sind nur Steinzeit-Versionen der aus Far Cry 4 bekannten Spielereien, genauso wie die Crafting-Rezepte. Kurz: Objektiv betrachtet ist Far Cry Primal dasselbe in Grün - im wahrsten Sinne des Wortes.

Warum spiele ich es dann trotzdem durch? Weil mich die Sammel- und Bastelspirale auch diesmal wieder fest im Griff hat. Weil es einfach Spaß macht, meinen Tierbegleiter auf die fiesen Udam-Schergen zu hetzen. Und weil mich die Story um den Überlebenskampf der Wenja einfach viel, viel mehr interessiert als die Abenteuer eines amerikanischen Teenagers in Kyrat oder sonstwo.

Mirco Kämpfer (@MirCommander)
Beim ersten Blick auf die Weltkarte in Far Cry Primal habe ich genervt die Augen verdreht. Schon wieder so riesig? Schon wieder so viele Lager, Camps und Außenposten, die ich übernehmen kann? Bitte nicht falsch verstehen: Ich mochte die Vorgänger, doch nach dem vierten Teil konnte ich die ausgelutschte Ubisoft-Formel nicht mehr sehen. Far Cry Primal hat mich trotzdem positiv überrascht und macht mir erstaunlich viel Spaß. Das liegt vor allem am unverbrauchten Setting und der wunderschönen Spielwelt. Schon in Far Cry 4 habe ich lieber Pfeil und Bogen gezückt, statt das dicke Maschinengewehr aus der Tasche zu holen. Von daher gibt es für mich nichts Besseres, als mit primitiven Waffen durchs Unterholz zu schleichen. Und wo das Schneidern von Munitionsbeuteln aus Tierfellen in Far Cry 3 noch aufgesetzt wirkte, passt das Crafting- und Ressourcen-System der Serie nun in der Steinzeit von Primal wie die Wenja-Faust aufs Udam-Auge. Viele Mechaniken wie etwa der Einsatz von Feuer, das Markieren von Gegnern (nun auch per Eule) und das Herstellen von neuen Waffen und Werkzeugen wurden gekonnt weiterentwickelt. Allerdings fühlt sich Primal deswegen nicht revolutionär neu an. Es ist und bleibt Far Cry, mit all seinen Stärken und Schwächen. Letztlich bewahrt der Setting-Wechsel die Serie vor der Belanglosigkeit. Gut gemacht, Ubisoft.

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