Großereignis
Die Zeitlupen und Nahaufnahmen in FIFA 12 sind beeindruckend. Wegen der genannten Animationen, und auch weil es jetzt keines Blickes mehr auf die Rückennummer bedarf, um Spieler zu erkennen.
Die sehen ihren Vorbildern nämlich deutlich ähnlicher als noch in FIFA 11 und sind sogar dank Kantenglättung und etwas kräftigeren Farben auf dem PC noch einen Tick hübscher als auf den Konsolen. Das ist ebenso ein Atmosphäregewinn wie die Neugestaltung der Menüs: Nach Vorbild amerikanischer Sportübertragungen kommen bei der Mannschaftsauswahl zwei gegnerische Spieler ins Bild gelaufen und stehen sich dann majestätisch gegenüber. Das erhöht die Vorfreude auf das Match. Abgesehen davon ist das Menü von FIFA 12 neu strukturiert und übersichtlicher als das durch viele Zusatzelemente aus allen Nähten geplatzte Pendant aus FIFA 11. Für die PC-Version hat EA Sports allerdings lediglich einen Mauszeiger über die Konsolenmenüs geklatscht, was alles andere als intuitiv funktioniert, zumal permanent die Xbox-Tasten eingeblendet werden. Nachdem wir minutenlang rätseln, wie wir den Aufstellungsbildschirm wieder verlassen können, greifen wir schließlich gezwungernermaßen auch in den Menüs zum Gamepad. Das geht besser!
Managerstress
Im überarbeiteten Karrieremodus von FIFA 12 legt Electronic Arts erheblich mehr Fokus auf den Transfermarkt, vor allem auf die letzten 24 Stunden vor Schließung des Transferfensters. Diese laufen rundenweise ab, pro Stunde dürfen wir nur eine bestimmte Zahl an Aktionen durchführen. Entsprechend groß ist der Zeitdruck, entsprechend gebannt verfolgen wir die Meldungen im Newsticker und entsprechend groß ist der Jubel, als wir kurz vor Toreschluss doch noch ein Schnäpchen an Land ziehen können.
Neben der schon jetzt klasse inszenierten Transferperiode schlagen wir uns als Chef unseres Vereins natürlich auch mit anderen Managerproblemen herum: Der eine Spieler fühlt sich benachteiligt, weil er zu lang auf der Ersatzbank hockt, der andere will mehr Geld, und dann ist da noch einer, der unbedingt den Verein Richtung Heimat verlassen will. Spannend sind auch die Reaktionen der Presse: Setzen wir beispielsweise einen gerade genesenen Spieler ein und gewinnen mit ihm das folgende Match, werden wir als Held gefeiert. Verlieren wir, werden wir als »schlechter Taktierer« beschimpft.
Alles für den Verein
Mit dem »Football Club« integriert Electronic Arts ein System, das alle FIFA 12-Spieler miteinander vergleicht. Alle Spiele und Aktionen bringen Erfahrungspunkte, durch die man im Level aufsteigt. Systemintern können wir uns also mit allen Spielern weltweit messen, über die Website des Football Club sogar systemübergreifend. Bestandteil davon ist »Support your Club«: Wählt man beim ersten Start von FIFA 12 seinen Lieblingsverein, werden alle Punkte, die man sich erarbeitet, auch dem Club zugerechnet. Auf diese Weise entstehen Tabellen, die zeigen, welches Team die besten FIFA-Spieler hat.
Der Haken an der Sache: Voraussetzung dafür ist nicht nur eine Internet-Verbindung, sondern zusätzlich auch ein Konto bei EA Origin, dem Online-Portal und Steam-Konkurrenten von Electronic Arts.
Dafür will EA Sports regelmäßig neue Inhalte nachliefern. So soll es in diesem Jahr auch auf dem PC das Sammelkarten-Update Ultimate Team geben, bei dem wir wie in guter alter Panini-Zeit Päckchen mit Fußballerbildern kaufen, sammeln und mit Freunden tauschen und so unsere persönliche Traummannschaft zusammenbasteln. Komplett neu sind die so genannten Challenges, mit denen wir aktuelle Fußballdramen nachspielen können. Der VfL Wolfsburg verliert in der Bundesliga nach 3:0 noch sensationell 3:4 gegen Mainz 05? In Fifa 12 können wir das entweder beim Stand von 3:0 als Wolfsburger korrigieren oder als Mainzer nachspielen. Aber wer würde das schon wollen?
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