FIFA 17 - Die 4 wichtigsten Gameplay-Neuerungen

Die FIFA-Demo ist seit kurzer Zeit erhältlich und Fans der Fußballsimulation probieren sich jetzt schon fleißig am neuen Gameplay. Wir schildern unsere Eindrücke zu den Neuerungen.

FIFA 17 - So spielt sich die Demo (Redaktions-Duell) Video starten 18:37 FIFA 17 - So spielt sich die Demo (Redaktions-Duell)

Die kürzlich erschienene Demo von FIFA 17 sticht nicht nur durch den beeindruckenden Techniksprung hervor, sondern auch durch einige Gameplay-Verbesserungen, die das Spielerlebnis noch realistischer machen sollen. In unserem Ersteindruck gehen wir auf die wichtigsten dieser Neuerungen ein.

Gesunder Körpereinsatz

In FIFA 17 gelingt es so gut wie noch nie, ein Gefühl von Körpergewicht und Physis der einzelnen Spieler zu vermitteln. Wenn wir in den Sprint gehen, spüren wir förmlich, wie die Muskeln unserer Schützlinge langsam anziehen. Das selbe gilt auch für Schüsse und kraftvolle Pässe, die mit deutlich mehr Druck daher zu kommen scheinen. Wir haben so ein besseres Gefühl für den jeweiligen Spieler und können uns besser in die Situation hinein versetzen.

In den Luftduellen haben wir jetzt deutlich mehr Kontrolle. In den Luftduellen haben wir jetzt deutlich mehr Kontrolle.

Seinen Höhepunkt findet dieses neue Körpergefühl bei den Zweikämpfen und Luftduellen. Geraten zwei Spieler aneinander, beginnen diese, sich gegenseitig wegzudrängen und um jeden Zentimeter Raum zu kämpfen. Wer einen freien Ball unter Kontrolle bringt, ist nun also deutlich weniger zufällig und der Erfolg von Tacklings nicht mehr rein vom richtigen Timing, sondern ebenfalls vom geschickten Körpereinsatz abhängig.

Das hat spielerisch gleich zwei sehr willkommene Auswirkungen: Wer sich mit einem schnellen Spieler geschickt anstellt, der kann aus seiner Geschwindigkeit wieder deutlich mehr Kapital schlagen, da schwerfälligere Sportler länger brauchen, um erstmal in Gang zu kommen. Auf der anderen Seite haben es körperlich starke Spieler in Zweikämpfen nun öfter leichter, wenn sie ihren Körper richtig einzusetzen wissen. So haben beide Spielertypen ihre Vor- und Nachteile, was für mehr taktischen Tiefgang sorgt.

Realismus ist wichtig: Pyrotechnik und neue Fangesänge sorgen für Authenzität.

Klügere KI-Laufwege

Das Kombinationsspiel geht dank klügerer KI nun deutlich flotter von der Hand. Das Kombinationsspiel geht dank klügerer KI nun deutlich flotter von der Hand.

Ebenso wichtig wie das Spiel mit Ball ist im Fußball das Spiel ohne den Ball. Stellungsspiel und Laufwege sind für den Erfolg unerlässlich. In FIFA 17 wurde daher ordentlich an der künstlichen Intelligenz der computer-gesteuerten Mitspieler geschraubt. Diese bieten sich im Offensivspiel nun deutlich variantenreicher an, sind weniger vorhersehbar und haben oftmals richtige Geistesblitze. Das sorgt dafür, dass wir deutlich weniger in das aus den Vorgängern bekannte Muster der immer gleich verlaufenden Angriffe verfallen. Mal geht Spieler B steil, mal bietet er sich zum Doppelpass an. Oftmals antizipieren die KI-Kollegen sogar untereinander ihre jeweiligen Laufwege, was uns ein schnelles und durchdachtes Kombinationsspiel ermöglicht.

Die neuen Offensivkompetenzen lassen sich umgedreht auch in der Defensivarbeit unserer Mitspieler beobachten. So werden gegnerische Stürmer unnachgiebig gedeckt, Steilpässe antizipiert und in den richtigen Situationen oft selbstständig gedoppelt. In den Zweikämpfen kommt dazu, dass auch die KI um ihre neuen körperlichen Fähigkeiten genauestens Bescheid weiß und nicht davor zurückschreckt, diese einzusetzen. Vorbei sind die Zeiten, in denen ein einziger Steilpass ausreichte, um einen Gegner völlig frei vor unserem Tor zu platzieren, weil sich keiner der Verteidiger für ihn verantwortlich fühlte.

Neue Standardsituationen

Standardsituationen bekommen in FIFA 17 eine komplett neue Funktionalität verpasst. Bei indirekten Freistößen und Ecken bestimmen wir nun mit einem kleinen Fadenkreuz, wohin der geflankte Ball gehen soll. Dieses Fadenkreuz zu platzieren, ist allerdings gar nicht so leicht wie es zunächst scheint, und erfordert ordentlich Feingefühl. Je nachdem, ob wir den Flankenknopf nur antippen oder gedrückt halten, bestimmen wir, wie hart und scharf unsere Hereingabe kommen wird. Wir haben außerdem schon frühzeitig die Möglichkeit, auf den Empfänger zu wechseln und uns mit diesem Raum zu verschaffen, um die kommende Flanke dann optimal anzunehmen.

Standardsituationen wie Eckbälle steuern sich nun komplett anders. Standardsituationen wie Eckbälle steuern sich nun komplett anders.

Bei direkten Freistößen können wir nun vor dem Ausführen mit dem rechten Stick unsere Anlaufposition komplett frei bestimmen. Bei Elfmetern laufen wir sogar manuell mit dem linken Stick an, um den Ball mit Zielpfeil anschließend gezielt im Tor unterzubringen. Eine große Umstellung für Standard-Enthusiasten. Es bleibt abzuwarten, was für Kunstschüsse wir in Zukunft bestaunen können und inwieweit die Positionierung beim Anlauf für neuen taktischen Tiefgang sorgt, oder nur eine kleine optische Spielerei ist.

Kleine, aber wichtige Details

Wer FIFA ausgiebig spielt, der wird sich sehr über die Möglichkeit freuen, hohe Bälle nun mit der linken Schultertaster abschirmen und annehmen zu können. Das funktioniert auch, wenn wir uns in einem Kopfballduell befinden. Es ist nun also nicht mehr notwendig, den Ball zwangsläufig weiter zu köpfen, was für mehr strategische Möglichkeiten bei hohen Bällen sorgt.

Ebenfalls sehr praktisch ist der doppelte Tastendruck auf die Schuss-Taste, der nun einen flachen, aber harten Schuss nach sich zieht. Dies funktioniert erstmals auch bei Kopfbällen, die dann hart und flach kommen und als Aufsetzer für den Torwart oft sehr hart zu kontrollieren sind. Das bringt ein wenig mehr Spielerkontrolle in das oft doch sehr willkürlich wirkende Kopfball-Spiel und dürfte daher die Flügelspieler unter uns sehr freuen.

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Unser Fazit

So technisch beeindruckend das neue FIFA auch ist, spielerisch erfindet es den Ball wie seine Vorgänger natürlich nicht neu. Aber das neue Spielgefühl ist super, fühlt sich wieder einmal ein gutes Stück flüssiger an und die kleinen, gezielten Verbesserungen an allen Ecken zeugen davon, dass die Entwickler hier sehr genau wussten, wo es bei den Vorgängern haperte. Natürlich werden wir nach ausgiebigem Spielen auch in diesem FIFA wieder so manche Ungereimtheiten entdecken. Und an das neue Spielgefühl werden wir uns auch schon nach wenigen Wochen gewöhnt haben. Aber EA befindet sich mit seiner Fußball-Simulation auf dem richtigen Weg Richtung Realität, dessen Voranschreiten vor allem eines ist: konstant.

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