Pass zurück
Während Kritiker die radikale Umstellung auf das neue Pass-System in Fifa 2002 bejubelten, beschwerte sich ein Großteil der Käufer laut Electronic Arts darüber - zu schwer für Gelegenheitsspieler. Zwar gibt es solche Abspiele in den freien Raum auch weiterhin, doch feiert die Pass-Funktion aus früheren Tagen ein Comeback: Per Knopfdruck landet das Leder automatisch beim nächsten Mannschaftskollegen - jedenfalls theoretisch. Im Test bekam Fifa 2003 Probleme, sobald zwei mögliche Empfänger dicht beisammen standen. Statt sich für einen zu entscheiden, landete der Pass im Niemandsland dazwischen oder gleich beim Gegner. Längere Abspiele sind damit schwierig, zumal die Akteure die Räume aufmerksam abdecken und schludrige Pässe abfangen.
Bis an die Strafraumgrenze klappt gepflegtes Klein-Klein-Spiel ganz gut, doch ist es vom Computer leicht zu durchschauen. Wollen Sie möglichst schöne Tore herausspielen, müssen Sie schon etwas mehr Kreativität an den Tag legen. Für überraschende Aktionen schicken Sie Ihre Mannen am besten per Knopfdruck zum Zwischenspurt in den freien Raum; eine gestrichelte Linie verdeutlicht den Laufweg. Das System funktioniert im Gegensatz zu den beiden Vorgängern nur noch benutzergesteuert, Eigeninitiative verweigern Ihre Spieler konsequent. Also bringen Sie selbst Leben in das statische Geschehen, schaffen Überzahlsituationen, binden Verteidiger und sprengen so selbst italienische Beton-Abwehrreihen.
Künstliche Intelligenz?
Obwohl die computergesteuerten Mit- und Gegenspieler in einigen Punkten dazugelernt haben, ist ihr Verhalten steigerungsfähig. Die Abwehr präsentiert sich als Sorgenkind Nummer eins, denn oft stehen die Bewacher viel zu weit weg. Statt schon bei der Ballannahme zu stören, greifen die Schlafmützen erst ein, wenn der Stürmer schon aufs Tor geschossen hat. Im höchsten Schwierigkeitsgrad »Weltklasse« klappt die Verteidigung etwas besser, doch sehen durchschnittliche Fifa-Spieler da sowieso keinen Stich und kassieren deftige Niederlagen.
Angriffsfußball beherrscht Fifa 2003 in hohen Schwierigkeitsgraden aus dem Effeff und überrascht mit perfekten Kombinationen, gegen die nur Profis Verteidigungsstrategien parat haben. Bei Kopfbällen ziehen Sie in den ersten Partien in neun von zehn Fällen den Kürzeren, hohe Pässe kommen selten an. Die Position der Akteure zum Ball und das Timing sind hierbei entscheidend. Doch so genau wie die Programmroutinen können menschliche Spieler Ihre Mannen kaum platzieren. Selbst in Mehrspielerpartien kommen kaum einmal vernünftige Kopfballaktionen zustande. Dafür lassen sich mit halbhohen Flanken in den Strafraum effektiv Tore vorbereiten: Gute Stürmer halten einfach nur die Stollen hin oder rutschen gekonnt in den Pass. (GV)
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