Sprinter gegen Eisenfuß
Auch die Spieler haben sich besonders herausgeputzt. Anstatt der Babyöl-glänzenden Editor-Gesichter von Fifa 2002 bekamen die Stars jeder Mannschaft ein individuell modelliertes Antlitz spendiert - mit tollem Ergebnis (siehe Kasten »Original und Fälschung«). Wenn Olli Kahn in einer der spektakulären Kamerafahrten zu dramatischen Orchesterklängen böse aus der Wäsche guckt, befürchtet man fast eine Biss-Attacke.
Doch Rivaldo, Zidane und Kollegen dürfen sich nicht nur optisch, sondern vor allem spielerisch austoben. Ein Stern über dem jeweiligen Superstar zeigt dessen besonderes Talent an (siehe Kasten »Die Spezialfähigkeiten«). So zieht Sprinter Michael Owen illustriert durch einen »Kondensstreifen« jedem Verteidiger davon, Eisenfuß Roberto Carlos donnert die Bälle »Kometen-gleich« und angeschnibbelt in Richtung Netz. Die Spezialfähigkeiten bringen deutlich mehr Spieltiefe ins Rasengeschehen. Wer Frankreichs Zidane durch knallharte Manndeckung aus dem Spiel nimmt, muss weniger tödliche Pässe befürchten. Allerdings haben wir im Dauertest die Schuss-Spezialisten als etwas zu stark empfunden. Wer möchte, kann die Spezialfähigkeiten allerdings auch deaktivieren.
Kampf um die Lufthoheit
Zweite wichtige spielerische Neuerung ist das knackfrische Luftkampf-System. Wie schon beim Passen in Fifa 2002 müssen Sie jetzt auch bei Volleys oder Kopfbällen Stärke und Richtung von Zuspiel oder Torversuch festlegen. Zahlreiche neue Animationen veranschaulichen das Gerangel um die Lufthoheit. Das System funktioniert sehr gut und macht das Spiel noch eine Spur realistischer. Da jedoch der Verteidiger bei diesen Duellen große Vorteile genießt und präzise Flanken sehr viel Übung erfordern, gelingen Kopfballtore vor allem Fifa-Einsteigern nur sehr selten.
Ein Fall für Fußball-Ästheten ist die ebenfalls neue Jonglierfunktion. Per Tastendruck bestimmen Sie, mit welchem Körperteil Sie den Ball in der Luft halten. Was nach einem netten, aber nutzlosen Gag klingt, lässt sich mit einigem Trainingsaufwand tatsächlich sinnvoll einsetzen. So nehmen Sie hohe Anspiele direkt per Oberschenkel mit, lupfen den Ball über den verdutzten Verteidiger oder geben Ihrem Volley-Schuss zusätzlich Wumms. Auch in die Freistoß-Mauern kam Bewegung: Abwehrstrategen dürfen ihr Bollwerk jetzt umpositionieren und ihre Jungs zur Schussblockade hochspringen lassen. Angesichts dieser vielen spielerischen Veränderungen ist es absolut unverständlich, warum EA Sports den Trainingsmodus erneut auf die Tribüne verbannt hat. (HK)
Den kompletten Artikel sowie zusätzliche Screenshots finden Sie in GameStar-Ausgabe 06/2002.
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