Fifa 11 - Wie aus dem Online-Lehrbuch. Fast.

Im Multiplayer-Test von Fifa 11 erleben wir zunächst einen Absturz und danach einen Höhenflug: So muss moderner Internet-Fußball aussehen.

Weil die Server zuvor logischerweise leerer waren als ein italienisches Erstliga-Stadion, liefern wir den Test des Online-Modus’ von Fifa 11 nun zum Verkaufsstart nach. Die Anmeldung klappt problemlos: Zunächst erstellen wir ein Konto beim Online-Dienst von Electronic Arts, was zwecks Online-Aktivierung sowieso zwingend notwendig ist. Wer offline oder im LAN (!) kicken möchte, muss Fifa 11 nämlich ebenfalls im Internet freischalten. Danach müssen wir nochmals direkt im Spiel für die Multiplayer-Partien anmelden, und zwar mit unseren EA-Kontodaten sowie dem CD-Key von Fifa 11. Nun können wir unser Mehrspieler-Profil erstellen und drauflos kicken.

Zum Absturz freigegeben: Die Verbindungsqualität

Oder besser: könnten. Denn auf dem Rechner. Auf dem die Testversion von Fifa 11 noch problemlos lief, stürzt die Verkaufsversion der Fußballsimulation nun ab. Bereits beim Torschuss-Minispiel im Hauptmenü zeigen sich Grafikfehler, nach wenigen Sekunden hängt sich Fifa 11 komplett auf. Auch wenn wir ohne Minispiel sofort ins Menü springen, schmiert das Spiel spätestens dann ab, wenn wir ein Match starten, egal ob on- oder offline. Platzverweis für die Bugsucher von Electronic Arts!

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Wo genau der Fehler liegt, können wir allerdings nicht sagen. Denn als wir Fifa 11 auf anderen, ähnlich konfigurierten Rechnern ausprobieren, läuft es dort frei von Abstürzen und Grafikfehlern. Also starten wir die erste Partie, ein 1-gegen-1-Ranglisten-Spiel. Das läuft weitgehend flüssig, allerdings bleibt das Rasenschach alle zwei bis drei Minuten kurz hängen – meist rund zwei Sekunden lang. Das nervt besonders dann, wenn wir gerade passen oder schießen wollen.

Aber erstens haben wir in anderen Spielen schon Schlimmeres erlebt. Und zweitens laufen alle folgenden Partien so flüssig wie ein Dribbling von Lionel Messi. Lediglich ein Match bricht ab. Wir wissen allerdings nicht, ob das an Fifa 11 oder an unserem frustrierten Gegenspieler lag (0:3-Rückstand zur Pause).

Verbindungsqualität von Fifa 11 geht also in Ordnung, egal ob wir das automatische Matchmaking verwenden oder in von Spielern erstellte Partien einsteigen. Der Übersicht halber lassen sich die Serverlobbys sortieren, etwa nach dem Spielerlevel (Siege bringen Erfahrungspunkte und Stufenaufstiege) oder der Region (Nordeuropa etc.). Schade nur, dass in normalen Online-Einzelpartien immer nur ein Spieler gegen einen anderen antreten kann. Der Netzwerk-Modus erlaubt doch auch bis zu fünf Akteure pro Mannschaft. Wohlgemerkt: in normalen Spielen. In den anderen Online-Modi dürfen nämlich mehr Spieler auflaufen.

Je mehr, desto witziger: Die Spielmodi

In der Variante »Online-Teamwork« übernehmen jeweils bis zu fünf Spieler eine Mannschaft – in der dann wie im »Be a Pro«-Modus jeder Spieler einen einzigen Kicker steuert. Das ist besonders witzig in 5-gegen-5-Partien, weil die Multiplayer-Matches tatsächlich taktische Disziplin erfordern. Als zentraler, offensiver Mittelfeldspieler etwa sollten wir stets unsere Position hinter den Spitzen einhalten, damit wir die Stürmer mit Bällen versorgen können.

Die meisten Partien liefen flüssig. Die meisten Partien liefen flüssig.

Neu in Fifa 11 ist die »Virtual Pro«-Funktion, dank der wir nach »Be a Pro«-Manier einen eigenen Kicker erstellen können. Diesen Nachwuchs-Star dürfen wir sogar nach unserem Ebenebild formen, indem wir Fotos hochladen. Blöd nur, dass das nur umständlich über die EA-Website funktioniert. In Pro Evolution Soccer 2011 können wir das Foto auch offline einbinden. Sei’s drum, unseren Jungprofi setzen wir dann in Off- sowie Online-Partien ein, in denen wir ausschließlich ihn selbst steuern. Durch besondere Leistungen verbessern wir allmählich unsere Charakterwerte und schalten Gimmicks wie neue Torjubel-Animationen frei. So weht ein erfrischender Hauch von Rollenspiel über den Fifa-11-Rasen.

Besonders viel Spaß macht der Kicker-Eigenbau in Verbindung mit dem »Pro Club Championship«, in dem wir mit unserem Jungprofi in einen selbst oder von anderen Spielern erstellten Verein eintreten. Dann kämpfen wir uns in der Online-Rangliste empor, indem wir abermals Matches bestreiten, an denen pro Mannschaft bis zu fünf Spieler teilnehmen können.

Multiplayer-Fazit

Gute Verbindungsqualität, spaßige Modi – Fifa 11 erdribbelt sich auch im Internet einen Spitzenplatz. Weil sich zum Verkaufsstart nur wenige Spieler auf den Servern tummeln, können wir freilich noch nicht abschätzen, ob die Server später unter Volllast schneller zusammenbrechen als David Beckham bei der WM 2006. Außerdem werden wir weiter beobachten, ob sich die Abstürze häufen – auf einem unserer Rechner (Windows 7, Core 2 Quad Q6600, Geforce 9800) verweigert EA Sports’ Fußballsimulation nach wie vor den Rasengang. Außerdem schade, dass es im normalen Modus nur 1-gegen-1-Partien gibt. Im LAN dürfen bis zu fünf Spieler an einem Match teilnehmen! Davon abgesehen gibt's aber nichts zu meckern, so muss moderner Online-Fußball aussehen.

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