Kindsköpfe - Aufregend wie Nachbars Urlaubsvideos

Adam Sandler, Chris Rock und der King of Queens fahren in der aktuellen Kino-Komödie Kindsköpfe zusammen in den Urlaub. Wir haben uns das Treffen der vermeintlichen Spaßgaranten angesehen.

Seit mehr als zehn Jahren gehört Adam Sandler zu den erfolgreichsten Comedy-Darstellern der Welt. Nicht ganz so erfolgreich, aber ebenfalls etabliert sind David Spade (Joe Dreck), Chris Rock (Lethal Weapon 4), Kevin James (King of Queens, mit ihm machte Sandler auch schon Chuck & Larry: Wie Feuer und Flamme) und Rob Schneider (Rent-A-Man), die privat allesamt mit Hauptdarsteller Sandler befreundet sind. Jetzt treffen Sie sich im Kinofilm Kindsköpfe zum ersten Mal alle vor der Kamera.

Die Story

Der hoch bezahlte Hollywood-Agent Lenny (Adam Sandler) bekommt eines Tages schlechte Nachrichten. Sein geliebter Basketball-Coach aus Kindeszeiten ist tot. Im Zuge der Beerdigung trifft er seine besten Freunde aus Jugendtagen wieder, mit denen er wehmütig auf alte Zeiten zurückblickt. Gemeinsam erinnern sie sich an die Schulzeit und vereinbaren, sich für ein langes Wochenende auf einer Waldhütte zu treffen.

Und auch wenn der Spaß auf diesem Trip eigentlich im Vordergrund stehen sollte, kristallisieren sich bald Konflikte heraus. Jedem Freund liegt irgendwas auf dem Herzen und schnell geht es nur noch darum die teils nachvollziehbare, teils etwas sehr konstruiert wirkenden Probleme zu lösen: Rob (Rob Schneider) hat eine 70jährige Freundin und darf sich von seinen Freunden rund um die Uhr anhören, wie schräg das ist. Der ewige Junggeselle Marcus (David Spade) hingegen stiert darauf, Robs jugendliche Töchter anzugraben, während Eric (Kevin James) nicht mit ansehen kann, wie seine Frau ihren bereits vierjährigen Sohn stillt. Kurt (Chris Rock) wird von seiner eifersüchtigen Frau dominiert und Lenny selbst verzweifelt über seine Computer-abhängigen Kinder, die nichts mit herkömmlicher Freizeit anfangen können.

Comedy-Selbstläufer?

Kindsköpfe als richtigen Film zu bezeichnen, wäre fraglos zuviel des Guten. Die Handlung ist hauchdünn, so gibt man sich nicht einmal Mühe, die Figuren allzu weit von ihren gewohnten Charakterzügen zu entfernen.

Salma Hayek spielt die Ehefrau von Lenny Feder (Adam Sandler). Salma Hayek spielt die Ehefrau von Lenny Feder (Adam Sandler).

Sandler darf den erfolgreichen Hollywood-Player geben, Chris Rock, der hauptsächlich dafür bekannt ist unterhaltsam zu fluchen, schimpft in einer Tour über seine Schwiegermutter und Rassenklischees und Doug aus King of Queens tritt nach Erfolgsrezept sympathisch von einem Fettnäpfchen ins nächste. Rob Schneider, der sich meistens in bizarren Komödien wie The Hot Chick, Rent-A-Man oder Animal: Das Tier im Manne blamiert, darf auch hier wieder den seltsamen Freak geben.

Dass die fünf auch im wahren Leben Freunde sind, ist da kaum zu übersehen, da sie sich offensichtlich bestens miteinander verstehen. Es ist durchaus lustig zu sehen, wie sie sich gegenseitig den Ball zuspielen oder mit Beleidigungen necken. Jetzt stellt sich die Frage ob es reicht, all diese Comedians gemeinsam in bezahltem Urlaub zu schicken und zu filmen, wie sie Spazieren gehen, Schwimmen fahren und am Lagerfeuer sitzen. Filmisch bietet der Rest nämlich ansonsten nahezu nichts.

Spaßbremsen

Die Handlung an sich ist so vorhersehbar, dass man schon nach der Vorstellung jedes Charakters weiß, was ihnen in etwa zustoßen wird, wer für Konflikte sorgt und wie sich alles aufklärt. Alles passiert nach Schema F und fällt so vorhersehbar aus, dass man im Grunde nur noch darauf hoffen kann, von einer richtig lustigen Szene zur nächsten zu kommen. Dass der Film hin und wieder gelungene Momente hat, ist einzig dem guten Zusammenspiel der Darsteller zu verdanken. Natürlich kommt es darauf an, dass man sie und ihre Eigenarten kennt und mag; ist das nicht der Fall, bleibt man am besten fort. Fans der Comedians bleiben indes unerfüllt, da jeder von ihnen auf Sparflamme läuft und es teilweise reine Klischeegags sind.

Kindsköpfe ansehen

Keiner von ihnen bekommt wirklich denkwürdige Szenen spendiert, so hält sich vor allem Kaufhaus Cop Kevin James erstaunlich zurück. Einige der Witze zünden zwar, doch zum Großteil wird sich hier nur der Kopf gestoßen oder über Ekelsachen lustig gemacht. Letzten Endes bleibt das Problem, dass sich Kindsköpfe insgesamt auch zu ernst nimmt. Es gibt Szenen, in denen die Freunde ernst werden und über die Worte ihres Coaches nachdenken oder ihren Frauen ihre Liebe schwören, doch bei den leeren Charakteren sind das alles Spaßbremsen, vergebene Versuche, Anspruch zu erzeugen.

Fazit

Christian Mester (bereitsgesehen.de): Wer Sandlers vorherige Filme oder die Hitshow King of Queens mochte, der wird sich hier ab und an amüsieren, besser geht es jedoch alle Male. Dass man sich hier nicht sonderlich bemüht hat, ist kaum zu übersehen. Mag man die Darsteller nicht, sollte man somit tunlichst fortbleiben, denn das ist das einzige, worauf man hier baut.

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