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Ultima X Odyssey

Entwickler: Origin
Genre: Online-Rollenspiel
Ankündigung: August 2003
Geplanter Release: 4. Quartal 2003
Abbruch: Juni 2004
Letzter Stand: Beta-Version

Es sollte ein Online-Rollenspiel mit Unreal-Engine werden, deutlich actionlastiger als der Vorgänger. Eine lauffähige Version war bereits fertig. Dann kam der Schock: »Das ist keine leichte Entscheidung, aber es ist der einzig richtige Schritt für die Zukunft«, kommentiert David Yee, der Producer von Ultima X: Odyssey, den Abbruch des geplanten Nachfolgers von Ultima Online am 30. Juni 2004. Die Hintergründe sind undurchsichtig. Zuerst verlagerte Electronic Arts sämtliche Mitarbeiter vom Entwickler Origin aus deren Hauptquartier in Texas in die EA-Büroräume in Kalifornien.

Ultima 10: Odyssey ansehen

Einige Kernmitarbeiter, darunter der Senior Producer Rick Hall und die Community Managerin Amy Sage, hatten zuvor gekündigt. Kurze Zeit später verkündete das Unternehmen das Ende von Ultima X: Odyssey. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren; als wahrscheinlich gilt, dass Electronic Arts das Vertrauen in die Marke Ultima verloren hatte. Zudem lag die hausinterne Priorität nicht auf Rollenspielen. Ultima X war nicht das erste aufgegebene Ultima: Schon 1999 hatte Origin einen Anlauf unternommen, Ultima Online fortzusetzen. Ultima Online 2 wurde 2001 eingestellt.

Warcraft Adventures

Entwickler: Blizzard
Genre: Adventure
Ankündigung: 1. Quartal 1997
Geplanter Release: 4. Quartal 1997
Abbruch: Mai 1998
Letzter Stand: Regionen, Rätsel, Vertonung fertig

Laut Blizzards Stellungnahme vom 22. Mai 1998 war »der Entwicklungsstopp keine Entscheidung, die einfach gewesen wäre.« Das ist nur zu gut vorstellbar, schließlich war das Adventure um den Orc Thrall mehr oder weniger fertig: Regionen, Rätsel und sogar die Vertonung waren abgeschlossen. Warum also der Abbruch? Es ist offiziell bekannt, dass in der finalen Phase die Entwicklergröße Steve Meretzky angeheuert wurde, um einen Blick auf das Projekt zu werfen. Der erfahrene Ratgeber war ungnädig: Komplette Bereiche müssten von Grund auf überarbeitet werden, forderte er. Das bedeutete: neu schreiben, neu animieren, neu vertonen.

Warcraft Adventures - Screenshots ansehen

Die ursprüngliche Veröffentlichung des Adventures war für Ende 1997 geplant. Als Meretzkys Urteil fiel, war es bereits 1998. Entwickler und Publisher sahen ein, dass die schwerwiegenden Änderungen die Fertigstellung noch weiter verzögern würden. Der finale Grund für die Einstellung war folglich die Zeit. Bill Roper, der Producer des Titels, erklärte damals: »Wir haben abgebrochen, weil wir uns den aktuellen Stand angeschaut und beschlossen haben, dass das Spiel so vor drei Jahren großartig gewesen wäre, aber heute nicht mehr.« Zu den offiziellen Gründen kamen wohl wirtschaftliche Faktoren: Der Konkurrent LucasArts hatte gerade das starke The Curse of Monkey Island veröffentlicht und das 3D-Adventure Grim Fandango angekündigt. Trotzdem war bereits absehbar, dass das Adventure-Genre in Richtung Nische abdriftete. Das Warcraft-Adventure, so die simple Wahrheit, hätte sich für Blizzard schlicht nicht gerechnet.

Loose Cannon

Entwickler: Digital Anvil
Genre: Actionspiel
Ankündigung: 1998
Geplanter Release: 4. Quartal 2000
Abbruch: Mai 2001
Letzter Stand: spielbare Beta-Version

Es hätte besser als GTA 3 werden können: Die bereits fertigen Teile von Loose Cannon, die auf der E3 1999 vom Entwickler Digital Anvil vorgestellt wurden, wurden von der Fachpresse bejubelt (GameStar- Ersteindruck: »Ausgezeichnet«). Das Spiel trumpfte mit immenser Weitsicht auf und sollte dem Spieler eine riesige Spielwelt bieten.

Loose Cannon ansehen

Trotzdem hat es das Actionspiel nie in die Regale geschafft. Dafür gibt es mehrere Gründe: Im Jahr 2000 kaufte Microsoft Digital Anvil. Jedoch beließen die neuen Besitzer nicht alles beim Alten, sondern verteilten die Angestellten auf eigene Projekte und überließen die Rechte an den Spielen Conquest: Frontier Wars und Loose Cannon Ubisoft. An Conquest: Frontier Wars wurde weitergearbeitet, es erschien 2001 mit mäßigem Erfolg. Ubisoft beauftragte den Entwickler Sinister Games mit der Fertigstellung von Loose Cannon und kündigte den Release für Ende 2002 an.

Dann wurde es still um den Titel, bis Ubisoft sich Mitte 2004 die Rechte an der Internetadresse »loosecannon. fr« sicherte. Spekulationen kamen auf, dass der Titel noch lebe. Seitdem gibt es jedoch keine Informationen mehr. Es ist nicht davon auszugehen, dass Loose Cannon jemals erscheinen wird.

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