Criss Angel Zero
Ebenfalls schwach sind Yelchins Mitstreiter; Mintz-Plasse, bekannt als der urige McLovin aus Superbad und als Red Mist aus Kick-Ass, wirkt als nerdiger LARP-Fan (eine Rolle, die er schon in der Komödie Vorbilder spielte) wie ein überdrehtes Amalgam seiner bisherigen Rollen und überspielt dabei so sehr, dass er wie eine Parodie erscheint. Was lustig gedacht ist, wirkt albern und kollidiert damit, dass sich der Film entgegen dieser Rolle überraschend ernst nimmt. Imogen Poots als Charleys Freundin hat derweil keinerlei Chemie mit ihrem Filmfreund und erscheint überflüssig.
Als Criss Angel Verschnitt bleibt auch David Tennant mehr schlecht als recht in Erinnerung, da der ehemalige Doctor Who seine Rolle versemmelt. Geschrieben wurde sie offensichtlich als Criss Angel Verschnitt, als exzentrischer Blender, der zum einen leicht selbstverliebter Egomaniac, zum anderen aber tatsächlich geschickter Vampirjäger ist. Tennant überzeugt weder in der einen, noch in der anderen Rolle und erscheint plump, sein theatralisches Auftreten niemals witzig. Das wahre Highlight ist Colin Farrell, der wesentlich finsterer als der Vampir aus dem Original auftritt und starke Präsenz hat - sofern er denn er selbst bleibt. An mehreren Stellen im Film verwandelt er sich in eine monströsere Fassung, die effekttechnisch jedoch arg missraten ist und schändlich an den Dracula aus Van Helsing erinnert. Die gedachte Intensivierung seines Schreckens schlägt demnach fehl, ein Effekt, der auch andere der Figuren betrifft, die sich später ebenfalls verwandeln.
Light Night 0D
Der Trailer des Films verkauft Fright Night 3D als rasanten Action-Thriller mit Explosionen und flotten Sprüchen, doch dieser vermeintliche Eindruck täuscht. Bis auf eine halbwegs gelungene Verfolgungsjagd gegen Filmmitte (in der der neue Jerry auf den des Originals trifft) fallen sämtliche Auseinandersetzungen mit den Vampiren spannungsarm und unspektakulär aus. Regisseur Craig Gillespie reduziert mögliche lustige Sprüche und Szenen auf ein Minimum und versucht stattdessen unerfolgreich, den Film immer wieder gruselig erscheinen zu lassen, was aufgrund der schwachen Figuren, dem überdrehten Ed und den schlechten Effekte jedoch laufend misslingt - Fright Night 3D baut keinerlei Atmosphäre auf und verpasst es, stattdessen einfach nur gut zu unterhalten.
Wer sich vom 3D im Filmtitel zumindest tolle visuelle Effekte erhofft, trifft auf Blutleere, denn Fright Night 3D gehört zu den vielen Titeln, die nur nachträglich in 3D konvertiert wurden und demnach keine nennenswerte Tiefenwirkung haben. Vereinzelt werden CGI-Elemente wie Pflöcke und Steine ins Publikum geworfen, doch man merkt unweigerlich, dass diese nur hastig nachträglich eingefügte CGI-Elemente sind. In Piranha 3D funktionierte das, da der ganze Film alberner Kokolores war, doch inmitten der ernsten Gefilde Fright Nights ist es reiner Trash. Die schlechten Vampireffekte wirken im 3D-Format letztendlich sogar noch ein Stückchen schlechter als ohne, da sie durch das schwache 3D noch deutlicher hervorgehoben werden.
Fazit
Christian Mester: Fright Night 3D ist ein leider missratener Vampir-Thriller, der sich zu ernst nimmt und seinen schaurigen Anspruch nicht überzeugend erfüllt. Als bedrohlicher Vampir ist Colin Farrell selbst hervorragend, doch weder die anderen Figuren, noch die Entfaltung der Geschichte werden ihm je ebenbürtig. Altbackene Effekte und ein schwaches 3D tun abschließend ihr Übriges, keine Empfehlung aussprechen zu können. Ein rabenschwarzes Remake.
(Zusammen mit den Kollegen des Filmmagazins bereitsgesehen.de stellt GameStar wöchentlich einen neu im Kino angelaufenen Film vor.)
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