Seite 2: Frontal daneben

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Inhaltsverzeichnis

1

Einleitung

2

Behauptung statt Diskussion

3

These und Antithese

4

Jugendschutz: ja! Diskriminierung: nein!

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Behauptung statt Diskussion

Schade nur, dass dieser scheinbar fruchtbare Dialog keinen Einfluss auf die gestrige Frontal 21-Sendung (26.04.05, 21.00 Uhr; ZDF) hatte. Zwar bemühte sich der Beitrag in der Anmoderation und zu Beginn um mehr Differenzierung als das »Kinderzimmer-Gemetzel«, griff dann aber doch schnell wieder zur groben Kelle des Behauptungsjournalismus. Wie der funktioniert? Sie lassen Experte A auftreten -- sofern er die These unterstützt, mit der Sie von Beginn an in den Bericht gegangen sind --, und lassen ihn großzügig zu Wort kommen. Am Schluss sagt der Fachmann möglichst Dinge wie: »Das ist erwiesen!« Oder: »...und das ist wissenschaftlich bewiesen.« Das wiederholen Sie einige Male, aber damit es nicht zu langweilig wird, streuen Sie zwischendurch noch einige Stimmen der Gegenseite ein. Aber Achtung: Wählen Sie hier möglichst Medien-unerfahrene oder stark emotional reagierende Menschen, möglichst mit undifferenzierten Thesen; das lässt die Vertreter dieser Fraktion insgesamt schön blöd aussehen. Und sollte doch mal jemand argumentationsstark und rhetorisch gewandt sein: Schneiden Sie seinen Redebeitrag möglichst zusammen und behaupten bei der nächsten Überblendung tapfer das Gegenteil von dem, was der unbequeme Gesprächspartner gerade noch gesagt hat. Oder Sie lassen ihn einfach weg. So wie Dr. Fromm unsere Kollegein Schmitz, die im fertig geschnittenen Mona Lisa-Beitrag zu Frauen in Computerspielen einfach draußen blieb. Schließlich passt eine Frau, die gerne PC-Spiele spielt und sich in der virtuellen Welt nicht durch klischeehafte Rollenmodelle ausgebeutet fühlt, nicht in eine Sendung von Herrn Fromm. Der will scheinbar nur das sehen, was seine Theorien stützt.

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