Vom Holzknüppel bis zur Festung
Auch das Crafting-System braucht noch Feinschliff, funktioniert aber schon oft intuitiv. Eine Nagelkeule werkeln wir uns zum Beispiel aus Nägeln und einem Holzknüppel, den wir aus einem von uns gefällten Baum gefertigt haben. Russischen Borschtsch erhalten wir, nachdem wir dessen Instant-Version mit geschmolzenem Schnee über dem Lagerfeuer erhitzen.
Wer sich eingangs wunderte, wie man in einer Eiswüste verdursten kann: Nur bestimmte Schneehaufen kann man »abbauen«, ansonsten ist man auf das angewiesen, was man in den Häusern oder in der Landschaft vorfindet.
Wir können uns sogar eigene Befestigungsanlagen bauen, die jedoch derzeit relativ sinnlos sind, da wir nirgends lange verweilen. Daran ist zum Teil auch die Grafik schuld.
Dünne Grafik, dichte Atmosphäre
Natürlich haben wir bei Frozen State keine farbenfrohen Landschaften erwartet, die dem Pinsel eines Marc Chagall entsprungen wären. Schließlich sind wir im endzeitlichen Sibirien zur Winterzeit unterwegs. Aber die vielen faden und selbst bei Maximaleinstellungen unscharfen Texturen können auch in einer apokalyptischen Umgebung nicht überzeugen.
Auch die 3D-Modelle sind polygon- und etwas detailarm. Getragene Ausrüstung wird derzeit noch gar nicht dargestellt, zoomen kann man zwar stufenlos, dafür aber nicht weit genug. Zum Glück hat das Entwicklerteam Snow Arc ein Auge für stimmige Details, das auf viele Verbesserungen in den kommenden Monaten hoffen lässt.
Das macht sich beispielsweise beim gelungenen Tilt-Shift-Effekt in erhöhten Positionen bemerkbar, aber auch bei den Eisblumen, die sich auf dem Bildschirm bilden und immer mehr verdichten, je näher wir dem Kälte-Tod kommen. Das Heulen des Windes erzeugt Gänsehaut und die trostlose, menschenleere Gegend wirkt glaubwürdig. Frozen State hinterlässt trotz schwacher Technik einen überzeugenden Eindruck in Sachen Atmosphäre.
Kein zweiter Berliner Flughafen
Die Liste angekündigter, aber noch nicht implementierter Inhalte ist lang. Die Umgebung soll teilweise zerstörbar werden (momentan beschränkt es sich auf das Einschlagen von Türen) und ein ähnlich taktischer Kampfmodus wie V.A.T.S. aus Fallout 3 ist geplant, in welchem wir mittels angehaltener Zeit gezielt die gewünschten Körperpartien unseres Gegners angreifen können. Schwerwiegende Entscheidungen und deren Konsequenzen, wie man sie aus The Witcher kennt, stellen uns die Entwickler ebenfalls in Aussicht. Für die nächsten Patches stehen aber erstmal der fehlende Charakter Maria, NPCs, Fahrzeuge und auch das Quest-System an.
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