Nur driften, nicht schalten
Ein düsteres Endzeit-Szenario – das schreit auch nach Tuning mit Flugzeugturbinen und Panzertüren, nach unfairen Mitteln wie Minenwerfer und MG. Und wieder haben sich die Entwickler taub gestellt. Auf der Strecke regiert wie schon in der Karriere der Rennspiel-Purismus: Gas geben, lenken, ab und zu mal bremsen, das war’s. Es gibt keine Waffen, keine Spezialmanöver, keinen Turbo-Boost, nicht mal die Option auf manuelle Schaltung. Im Vergleich mit anderen Spaß-Rennspielen wie Pure oder Burnout Paradise fehlt es den Tür-an-Tür-Duellen in Fuel deshalb an taktischen Finessen. Denn das unkomplizierte, allerdings auch etwas schwammige Fahrverhalten ermöglicht zwar spaßige Drifts und schnelle Erfolge, liefert aber auf Dauer zu wenig fahrerische Herausforderungen, um langfristig zu motivieren.
Wirklich spannend werden die Rennen nur dann, wenn sich unterschiedliche Fahrzeugklassen duellieren, was jedoch erst im späteren Spielverlauf häufiger vorkommt. Auf dem Motorrad kürzen Sie durch den Wald ab, während Ihre Auto-Konkurrenten auf der Straße bleiben müssen, dafür aber mehr Tempo bolzen. Auch Monstertrucks, Buggys und Quads haben jeweils spezifische Vor- und Nachteile, die Sie in Ihre Routenwahl einbeziehen müssen.
Nur gucken, nicht erforschen
Ein düsteres Endzeit-Szenario – das schreit nach einer atmosphärischen Spielwelt. Und dieses Mal haben die Entwickler tatsächlich zugehört. Bereits im ersten Karriere-Rennen springen Sie mit einem Motorrad über eine Hügelkuppe und blicken auf ein atemberaubendes Panorama aus dichten Wäldern, glitzernden Seen und mächtigen Bergen. Alles, was Sie sehen, können Sie auch erreichen – und das ist bei rund 40 Kilometern Sichtweite eine ganze Menge. Eine technische Meisterleistung, die ein im Rennspiel-Genre einzigartiges Gefühl von Freiheit erzeugt! Trotz des gigantischen Areals spart Fuel zudem nicht an den Details: Es gibt viele kleine Physik-Spielereien wie zerbrechende Holzzäune, einen stimmungsvoll inszenierten Tag-Nacht-Wechsel und jede Menge befahrbare Endzeit-Sehenswürdigkeiten wie einen gestrandeten Öltanker, eine buchstäblich in den Seilen hängende Brücke oder den gläsernen Skywalk über dem Grand Canyon. In einigen Karriere-Rennen bekommen Sie es sogar mit Naturkatastrophen zu tun. Dann erschwert ein frostiger Schneesturm die Sicht oder ein Tornado wirbelt Ihnen Fahrzeugwracks entgegen.
Trotz dieser großen Momente macht Fuel insgesamt dennoch zu wenig aus seiner Spielwelt. Zwar können Sie abseits der Rennen jeden einzelnen der 14.000 Quadratkilometer frei erkunden, nur gibt es bis auf ein paar versteckte Herausforderungen, Autos und Lackierungen keinen Grund, dies zu tun – 99,9 Prozent der Welt dienen lediglich als zwar optisch beeindruckende, aber spielerisch bedeutungslose Kulisse für die Rennen. Folgerichtig nimmt der Forscherdrang schon nach der ersten Fahrstunde rapide ab. Und Sie werden dankbar dafür sein, dass man sich zumindest bei den Karriere-Rennen die Anfahrt sparen und direkt zur Startlinie springen kann.
Nur online, nicht im Netzwerk
Für etwas mehr Leben in der Endzeit-Welt von Fuel soll der Multiplayer-Modus sorgen. Die Betonung liegt auf »soll«, denn zu unserem Testzeitpunkt waren die Server noch nicht online, ein Netzwerk-Modus fehlt. Die Theorie klingt zumindest vielversprechend: Über Games for Windows Live sind Hunderte Spieler gleichzeitig in einer Spielwelt unterwegs, in Ihrem Navigationssystem erscheinen jedoch nur die 16 Fahrer, die sich zum entsprechend Zeitpunkt in der Nähe befinden. Dazu kommen grundsätzlich noch die Mitglieder Ihrer Freundesliste. Sämtliche Rennen der Solo-Karriere können Sie auch online mit bis zu 15 Gegnern ausfahren. Alternativ basteln Sie mit dem integrierten Editor einen komplett neuen Kurs zusammen, der online binnen Sekunden verfügbar sein soll.
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