Fussball Manager 11 im Test - Routiniert heraus gespielter Pflichtsieg

Fußball-Tradition im GameStar-Test: Zum zehnjährigen Jubiläum verbessert der Fussball Manager 11 wichtige Kerndisziplinen wie Stärkesystem und Transfermarkt, bleibt aber ansonsten ganz der Alte – im Guten (Bundesliga-Atmosphäre) wie im Schlechten (Bugs).

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Wir schreiben den vierten Spieltag der aktuellen Bundesliga-Saison. Nach drei Auftaktpleiten ist die Mannschaft des VfL Wolfsburg tief verunsichert, das neu eingeführte 5-4-1-System mit zwei defensiven Mittelfelspielern klappt hinten und vorne nicht.

Es kommt, wie es kommen muss: Die Geschäftsführung sucht die alleinige Schuld beim Trainer und entlässt Steve McLaren. Jetzt gibt es nur noch einen, der den Karren wieder aus dem Dreck ziehen kann, und das sind wir! Naja, zumindest im Fussball Manager 11.

Neun Jahre lang haben wir unterschiedlichste Teams zur Meisterschaft geführt, doch noch nie waren die Voraussetzungen so schwierig wie jetzt. Denn wir starten dank der neuen Live-Season-Option eben nicht zu Saisonbeginn, sondern erst am 3. Oktober und müssen mit all dem leben, was die Realität so angerichtet hat, von der anhaltenden Torflaute unsers Stürmers Grafite über die verfehlte Transferpolitik bis hin zur Verletztenliste. Einerseits eine spannende Herausforderung, andererseits finden wir es ganz schön frech, dass wir dafür nochmal extra zur Kasse gebeten werden.

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Immerhin knapp 5 Euro kostet der Live Season Service pro Saison. Und wenn wir schon Geld bezahlen, dann erwarten wir auch korrekte Daten. Zwar stimmen die grundlegenden Tabellen- und Spielerstatistiken, bei den Verletzungen und Aufstellungen haben sich jedoch einige Fehler eingeschlichen. Auf die Idee, den Rechtsverteidiger Sascha Riether als linken Flügelstürmer zu missbrauchen, wäre jedenfalls nicht mal Steve McLaren gekommen. Und unser Neuzugang Arne Friedrich müsste eigentlich an einem Bandscheibenvorfall laborieren, erfreut sich im Fussball Manager 11 jedoch bester Gesundheit.

Verbessertes Stärke-System

Wir räumen also erstmal auf, stellen auf die Mittelfeld-Raute der Meistersaison um und registrieren zufrieden, wie die Bewertung unserer Mannschaft in die Höhe schnellt. Dabei kommt uns zu Gute, dass die Spielerstärke neuerdings separat für jede Position berechnet wird und nicht mehr ausschließlich von den einzelnen Fähigkeiten abhängt. Klingt nach einer Kleinigkeit, hat aber spannende Konsequenzen für unsere Arbeit, weil die Spieler flexibler einsetzbar sind, aber auch deutlich ausgeprägtere Stärken und Schwächen besitzen. So ist unser Diego nicht nur ein ausgezeichneter Spielmacher (Grundwert 82), sondern ebenfalls ein mehr als ordentlicher Halbstürmer (76). Allerdings müssten wir dann auch berücksichtigen, dass sein Kopfballspiel gerademal Zweitliga-Niveau hat (68). Hohe Flanken in den Strafraum bringen entsprechend herzlich wenig.

Online-Aktivierung: Der Kopierschutz verlangt beim ersten Spielstart eine Internet-Verbindung. Danach können Sie den Solomodus auch offline und ohne DVD spielen. Laut EA sind fünf Installationen auf bis zu fünf unterschiedlichen Hardware-Konfigurationen möglich. Mit einem Deaktivierungs-Tool lassen sich Freischaltungen zurückholen. Wer den FM 11 mit aktivierter Internet-Verbindung startet, bekommt im Menü aktuelle Fußballmeldungen über einen Live Ticker angezeigt.

Ein Taktikfuchs, aber kein Taktikgenie

Wir belassen Diego also lieber im Mittelfeld und widmen uns dem Matchplan für die anstehende Partie gegen Hannover 96. Eine neue Taktiktafel erleichtert uns dabei die Arbeit, weil sie die Zusammenhänge deutlich anschaulicher darstellt als die abstrakten Menüs des Vorgängers. Wären wir ein blutiger Anfänger, würden wir uns außerdem über den neuen Assistenten freuen, der uns ein paar Fragen zu unserer bevorzugten Spielweise stellt und anhand der Antworten und des vorhandenen Spielermaterials eine halbwegs passende Taktik zusammenstellt.

Deutlich effektiver ist es jedoch, wenn ein alter Trainerfuchs wie wir jede Stellschraube einzeln justiert. Neu im Taktikrepertoire sind unter anderem die Abschlaglänge des Torhüters, die bevorzugte Eckballvariante sowie das Festlegen von offensiven und defensiven Zielpositionen für jeden einzelnen Spieler. Wir registrieren allerdings auch, dass wir im Football Manager von Sega noch deutlich mehr Einflussmöglichkeiten haben, etwa das Einstudieren von Standardsituationen. Dennoch gibt es mehr als genug zu tun, und wir sind froh, dass wir den ganzen Manager-Klimbin wie Stadionausbau, Sponsorenverhandlungen oder Merchandising unseren hilfreichen Assistenten überlassen können. Verpassen tun wir dabei nichts, denn hier ist gegenüber dem Vorgänger nahezu alles beim alten geblieben.

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