Lange Zeit galt der 3DMark als die Referenz, wenn es um die Leistungsbeurteilung von PCs ging. Spieler älteren Semesters werden sich noch gut an die Matrix-ähnlichen Szenen aus dem 3DMark 2001 erinnern, bei dem zum ersten Mal keine rein synthetischen Tests zum Einsatz kamen, sondern an Spiele erinnernde Testszenen. Besonders beeindruckend war der »Nature Test«, der eine idyllische Wiese mit Unmengen an Schmetterlingen, sich im Wind wiegenden Bäumen, raschelnden Blättern und einem für die damalige Zeit fast fotorealistischen Bach darstellte. Im Gedächtnis blieben dabei nicht nur die immense Anforderungen an die Hardware, sondern auch wie weit die Grafik dieser Benchmarks der damaligen Zeit voraus war. Ein neuer 3DMark war lange Zeit stets auch ein Blick in die Zukunft der Spiele-Grafik.
Gut zwölf Jahre später präsentiert Futuremark nun die neueste Version, diesmal schlicht unter dem Namen Futuremark 3DMark. Alleinstellungsmerkmal soll heute nicht besonders beeindruckende Grafik sein, sondern der Ansatz, alle Plattformen vergleichbar zu machen. Denn der 3DMark läuft auf dem PC genauso wie auf Tablets mit Windows RT, Android oder iOS sowie auf Android- und Apple-Smartphones. Auf den folgenden Seiten sehen wir uns die verschiedenen Tests genauer an und präsentieren erste Benchmarks.
3DMark im Detail
Der 3DMark bietet die drei Testszenarien »Ice Storm«, »Cloud Gate« sowie »Fire Strike«. Allerdings läuft nur »Ice Storm« unter Windows, Windows RT sowie Android und iOS. »Cloud Gate« und »Fire Strike« arbeiten hingegen nur unter Windows und Windows RT, Windows Phone 8 wird vom neuen 3DMark bislang noch gar nicht unterstützt.
Als Systemvoraussetzungen gibt Futuremark beim PC einen Doppelkernprozessor mit mindestens 1,8 GHz an. Ob es sich dabei um ältere Modelle wie den Pentium D oder Athlon 64 X2 oder die moderneren und schnelleren Vertreter Phenom II oder Core i3 handeln muss, ist derzeit noch unklar. Aus Aktualitätsgründen haben wir all unsere Tests auf einem Intel Core i7 2600K durchgeführt. 2,0 GByte Arbeitsspeicher sind Pflicht, 4,0 GByte werden empfohlen; auf der Festplatte nimmt der Benchmark rund 2,2 GByte Speicherplatz ein. An die Grafikkarte stellt der Test keine besonderen Anforderungen, lediglich DirectX 9 muss der Chip mindestens beherrschen.
Auf Apple-Geräten läuft der 3DMark erst ab dem Apple iPhone 4, dem iPad 2 oder dem iPod Touch der fünften Generation, iOS 5 ist Pflicht. Welche Android-Geräte derzeit den 3DMark unterstützen, ist derzeit noch nicht sicher. Futuremark spricht von Smartphones, die 1,0 GByte Arbeitsspeicher, einen OpenGL-2.0-kompatiblen Grafikchip sowie mindestens Android 3.1 besitzen. Testen konnten wir den 3DMark auf mobilen Plattformen mangels passender Version allerdings noch nicht.
Alle drei Tests des 3DMark sind nach dem gleichen Muster aufgebaut. Es gibt einen sogenannten »Demo«-Modus, der noch am ehesten eine Art Geschichte erzählt und nicht nur schnöde Pixeltests durchführt. So schlagen in »Ice Storm« zahlreiche Raumschiffe eine Schlacht, in »Cloud Gate« entschwindet ein riesiger Raumkreuzer durch eine Art Mass-Effect-Portal und in »Fire Strike« kämpft ein Knochen-Alien gegen ein Sphären-Alien. Nach den Demos folgen zwei Einzeltests, bei denen verschiedene grafische Fähigkeiten wie die Pixel- oder Vertex-Berechnung geprüft werden. Um die Physik-Berechnung kümmert sich der vierte Test. In »Fire Strike« stellt zum Schluss noch ein kombinierter Benchmark-Durchgang alle Fähigkeiten des zu testenden System auf die Probe.
Benchmarks
Wir haben sechs Grafikkarten auf unserem Testsystem bestehend aus einem 3,4 GHz schnellen Intel Core i7 2600K, 8,0 GByte DDR3-RAM, dem P67-Mainboard Maximus IV Extreme von Asus und einer 512 GByte großen Samsung SSD 830 getestet. Alle sechs Karten scheuchten wir durch den für High-End- und Gaming-PCs gedachten »Fire Strike«-Benchmark in der Standardeinstellung. Bei den Geforce-Karten kam der derzeitige Beta-Treiber 313.96 zum Einsatz, die Radeon-Karten wurden vom 13.2 Beta 4 befeuert.
Der erste kurze Test zeigt, dass der Benchmark das Kräfteverhältnis nicht ganz so wiederspiegelt, wie es unsere Spiele-Benchmarks zeigen. So schlägt die AMD Radeon HD 7970 GHz Edition die Geforce GTX 680 um gut zehn Prozent und auch die normale Radeon HD 7970 liegt knapp vor dem Geforce-Top-Modell. Auch bei den etwa gleichteuren Modellen Radeon HD 7870 und Geforce GTX 660 liegt AMD deutlich in Führung, die GTX 660 leistet rund elf Prozent weniger. In unseren Spiele-Benchmarks liegen Geforce GTX 680 und HD 7970 GHz Edition eher auf Augenhöhe, und die HD 7870 schlägt die GTX 660 mit nur vier Prozent Vorsprung.
Der Punktestand setzt sich dabei aus zwei Faktoren zusammen, dem Grafik- und dem Physik-Score. Während ersterer maßgeblich durch die Grafikkarte bestimmt wird, hat der Prozessor den meisten Einfluss auf die Physik-Punkte – gut zu sehen an der nahezu identischen Physik-Punkteanzahl aller sechs Grafikkarten.
Fire Strike
Standard
- Overall
- Grafik-Score
- Physik-Score
- 0
- 1920
- 3840
- 5760
- 7680
- 9600
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