Seite 2: Gabriel Knight: Sins of the Fathers im Test - Nostalgie-Trip für Puristen

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Schick, aber altmodisch

Der größte Unterschied zum Original betrifft natürlich die Grafik. Stiefelte Gabriel vor 20 Jahren noch durch Pixel-Kulissen, erstrahlt das Abenteuer nun im modernen 3D-Gewand mit schicken Beleuchtungseffekten. Der neue Look fängt die düstere Atmosphäre gekonnt ein, hinkt der grafischen Qualität anderer Genrevertreter aber hinterher, zumal die holprigen Animationen ans Jahr 1993 erinnern und Gabriel zuweilen an Objekten hängen bleibt oder durch diese hindurchläuft - genauso wie in Moebius: Empire Rising, dem ersten Spiel des Pinkerton Roads Studios.

Unnötig kompliziert: Um die Haare zu schneiden, reicht es nicht, die Schere auszuwählen und sie zu benutzen. Wir müssen erst das Inventar verlassen, Gabriel anklicken und die »Verwenden«-Aktion auswählen. Unnötig kompliziert: Um die Haare zu schneiden, reicht es nicht, die Schere auszuwählen und sie zu benutzen. Wir müssen erst das Inventar verlassen, Gabriel anklicken und die »Verwenden«-Aktion auswählen.

Auch die Benutzeroberfläche wurde angepasst und lässt sich wahlweise ausblenden, um mehr vom eigentlichen Spiel zu sehen - was allerdings sinnlos ist, weil wir dann unter anderem das Inventar nicht mehr öffnen können. Überhaupt ist die Bedienung unnötig kompliziert. Statt Gegenstände einfach per Drag&Drop miteinander zu kombinieren, sind häufig mehrere Klicks notwendig. Das mag damals wunderbar funktioniert haben, heute wirkt es allerdings nur noch altmodisch. Darüber hinaus trüben einige Fehlerchen den Spielablauf. Manchmal verschwindet der Mauszeiger für kurze Zeit und einige Aktionen lassen sich nicht abbrechen.

Nostalgie-Trip mit Einschränkungen

Wer gern in Erinnerungen schwelgt, wird sich über die Spezialinhalte der Neuauflage freuen. Diese lassen sich im laufenden Spiel jederzeit über das Tagebuch aufrufen und beinhalten neben Interviews mit der Produzentin Jane Jensen auch zahlreiche Skizzen und Vergleichsbilder zwischen Original- und 3D-Grafik mit kleinen Anmerkungen. Schade: Anders als bei The Secret of Monkey Island ist der Klassiker nicht im Spiel enthalten. Wir hätten gern beim Knobeln zur alten Pixel-Grafik gewechselt.

Für den gewissen Nostalgie-Charme sorgt dafür der fabelhafte und noch einmal neu aufgenommene Soundtrack von Robert Holmes, der ebenfalls zum Teil schon in Pinkertons Vorgängerwerk Moebius: Empire Rising zum Einsatz kam. Auch die neuen, Synchronsprecher machen einen ordentlichen Job, erreichen aber nicht ganz das Niveau von Tim Curry und seinen Kollegen.

Wie im Originalspiel sehen wir in der oberen linken Bildschirmecke eine Punktzahl. Je mehr Hinweise wir entdecken (signalisiert durch einen markanten Sound), desto mehr Punkte erhalten wir. Wie im Originalspiel sehen wir in der oberen linken Bildschirmecke eine Punktzahl. Je mehr Hinweise wir entdecken (signalisiert durch einen markanten Sound), desto mehr Punkte erhalten wir.

Während Jason Victor als Stimme von Gabriel Knight noch mit einem passenden New-Orleans-Akzent überzeugt, fehlt es der Besetzung von Gabriels Assistentin Grace an Biss. Cissy Jones transportiert einfach nicht die perfekte Mischung aus Zynismus, Strenge und vorgespielter Langeweile wie seinerzeit Leah Remini.

Schade ist zudem, dass auch bei der Übersetzung geschlampt wurde. Fast in jedem Gespräch stolperten wir über Schussel- oder Rechtschreibfehler. Spieler mit guten Englischkenntnissen - eine deutsche Sprachausgabe gibt es nicht -, deaktivieren am besten die Untertitel.

Insgesamt betrachtet besticht das Remake von Gabriel Knights: Sins of the Fathers mit starken Charakteren, klasse Dialogen, einer spannenden Geschichte und passend in die Handlung eingebettete Rätsel. Fans und Nostalgiker dürfen sich die Hände reiben.

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