Zur Einführung kostete die Geforce GTX 770 noch knapp 400 Euro. Mittlerweile ist der Preis stark gefallen und auch übertaktete Modelle wie die Gainward Geforce GTX 770 Phantom im Test gibt es bereits für rund 280 Euro. Wie bei allen Modellen der Phantom-Reihe setzt Hersteller Gainward auch bei der Geforce GTX 770 Phantom auf die charakteristische Kühlergrilloptik. Das Besondere des Kühlkonzeptes liegt darin, dass die drei Axiallüfter zwischen der Platine und den Kühllamellen sitzen. Dadurch wird die Frischluft nicht von oben in den Kühlkörper gedrückt, sondern ins Innere gezogen. Der Durchmesser der versteckten Lüfter beträgt 80 mm und laut Hersteller sollen sie zusammen mit den fünf Heatpipes eine besonders leise und effiziente Kühlung gewährleisten.
Während Grafikkarten wie die zuletzt von uns getesteten Geforce GTX Titan Black oder die Radeon R9 295 X2 mit ihren enormen Leistungsdaten und exorbitanten Preisen eine sehr kleine Käuferschar ansprechen, besitzen Modelle um die 250 Euro eine deutlich größere Zielgruppe. Unter unseren Lesern sind rund 20 Prozent beim Grafikkartenkauf zwischen 200 und 250 Euro auszugeben, ebenfalls rund 20 Prozent sogar bis zu 300 Euro. Flaggschiffe für über 500 Euro stoßen dagegen nur bei etwa zehn Prozent unserer Leserschaft auf Interesse. Dementsprechend trifft die Gainward Geforce GTX 770 Phantom mit 280 Euro einen interessanten Preispunkt, Grund genug die Karte knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung nochmals unter die Lupe zu nehmen.
Anders als die Geforce GTX 780 nutzt die Geforce GTX 770 nicht den aus der Geforce GTX Titan bekannten GK110-Chip. Basis der Gainward Geforce GTX 770 Phantom ist stattdessen der schwächere GK104-Grafikkern von Nvidia. Die GPU steckt auch in der Geforce GTX 680 und nutzt die Kepler-Architektur. Im Vergleich zum Referenzmodell der Geforce GTX 770 hat Gainward bei der Phantom ordentlich an der Taktschraube gedreht. Während eine Geforce GTX 770 mit 1.046 MHz Standard- und 1.084 MHz Boost-Takt rechnet, kommt die Gainward-Karte auf eine GPU-Taktrate von 1.150 MHz, die sich durch die GPU-Boost-2.0-Funktion unter Last sogar auf bis zu 1.241 MHz erhöht. Damit taktet die Gainward Geforce GTX 770 Phantom auf dem Papier rund zehn Prozent schneller als die Referenzkarte.
Die restlichen technischen Spezifikationen bleiben jedoch unverändert. Gainward bietet die GTX 770 Phantom sowohl mit 2,0 als auch mit 4,0 GByte Videospeicher an, der taktet effektiv in beiden Varianten mit 7.008 MHz und ist über ein 256 Bit breites Interface angebunden. Hinzu kommen 1.536 Shader- und 128 Textureinheiten sowie 32 ROPs. Strom holt sich die Geforce GTX 770 Phantom per 6- und 8-Pol-Stecker. Über die beiden DVI-Anschlüsse sowie je einen HDMI- und Display Port lassen sich bis zu vier Monitore gleichzeitig nutzen.
Technische Daten
Grafikchip |
GK110 |
GK104 |
GK104 |
Tahiti XTL |
---|---|---|---|---|
Fertigung |
28 nm |
28 nm |
28 nm |
28 nm |
Chiptakt |
863 MHz |
1.150 MHz |
1.046 MHz |
1.000 MHz |
Shader-Einheiten |
2.304 |
1.536 |
1.536 |
2.048 |
Textur-Einheiten |
192 |
128 |
128 |
128 |
Videospeicher |
3.072 MByte |
2.048 MByte |
2.048 MByte |
3.072 MByte |
Speichertakt |
6.008 MHz |
7.008 MHz |
7.008 MHz |
6.000 MHz |
Speicheranbindung |
384 Bit |
256 Bit |
256 Bit |
384 Bit |
Preis |
450 Euro |
280 Euro |
260 Euro |
250 Euro |
Testsystem
Herzstück unseres aktuellen Grafikkarten-Testsystems bildet der Intel Core i7 4770K, den wir auf 4,5 GHz übertaktet haben. Die vier Kerne samt Hyperthreading und der hohe Takt sorgen dafür, dass der Prozessor nicht zum Flaschenhals wird und die Grafikkarten ihr volles Leistungspotenzial ausschöpfen können. Die Speicherbänke des MSI Z87-GD65-Mainboards sind mit 16,0 GByte DDR3-1600-Arbeitsspeicher bestückt. Als Betriebsystem kommt Windows 8.1 zum Einsatz, das auf einer 512 GByte großen Samsung SSD 840 Pro Platz findet.
Wie alle Grafikkarten muss sich auch die Gainward Geforce GTX 770 Phantom in sechs DirectX-11-Spielen beweisen (Anno 2070, Battlefield 4, Crysis 3, Grid 2, Rome 2 und Metro: Last Light). Alle Benchmarks führen wir mit maximalen Details in den Auflösungen 1920x1080 und 2560x1440 durch. Dabei überprüfen wir die Leistung sowohl ohne als auch mit vierfacher Kantenglättung sowie sechzehnfacher anisotroper Filterung und nehmen den Mittelwert aus jeweils drei Messungen.
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