Seite 2: Game of Thrones Season 7 Episode 6 - Review: Unfug jenseits der Mauer

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Glückspilz Jon, Faulpelz Nachtkönig

Tatsächlich haben unsere Helden dann das unwahrscheinliche Glück, einer kleinen Truppe Untoter über den Weg zu laufen. Der weiße Wanderer, der sie anführt, gibt geradezu lächerlich einfach den Löffel ab und aus unerfindlichen Gründen zerfallen damit alle seine Schergen bis auf den einen, den Jon braucht, zu Staub. Praktisch!

Ebenfalls praktisch: Der Nachtkönig lässt es bei der anschließenden Verfolgungsjagd doch arg gemütlich angehen. Eine halbe Ewigkeit lässt er Jons Truppe auf winzigen Insel auf einem gefrorenen See ausharren. Dabei hätte er doch jederzeit ein paar seiner entbehrlichen Zombies vorschicken können, um das Eis zu testen. Möglicherweise wollte er Daenerys anlocken - aber wie hätte er von ihr oder ihrer Beziehung zu Jon überhaupt wissen sollen? Vielleicht wird die Serie das noch aufklären, aber in dem Moment wirkte es albern.

Einen Untoten zu finden und zu fangen, gestaltet sich als überraschend einfach. Einen Untoten zu finden und zu fangen, gestaltet sich als überraschend einfach.

Genau wie Gendrys Spurt zurück. Dass es diese Staffel mit den Reisezeiten nicht ganz so genau nimmt, ist ja nichts Neues. Aber bislang störte es mich nie so sehr wie in dieser Episode. Während Jon auf seinem Felsvorsprung versauert, soll Gendry die ganze Strecke nach Ostwacht allein zurückrennen, einen Raben nach Dragonstone senden und Dany ihrerseits in den Norden fliegen? All das, bevor Jon erfriert, verdurstet oder der Nachtkönig einen Angriff wagt? Das passt einfach nicht zusammen.

Dabei hätten die Autoren gleich zwei Logicklücken auf einen Streich flicken können, wenn Bran Dany per Rabe benachrichtigt hätte. Er hätte die Gefahr schon sehen können, als die Armee des Nachtkönigs anrückte, und Dany sofort Bescheid sagen können. Stattdessen biegen sich die Autoren die Welt nach ihren Wünschen zurecht.

Tod eines Drachen

Selbst das spektakuläre Finale kann die Probleme der Folge nicht abschütteln. Ja, als Dany zur Rettung auftaucht, ist das ein glorreicher Moment. Und ja, ich war schockiert, als der Nachtkönig einen der Drachen einfach so abservierte. Dramaturgisch war das dringend notwendig: Die Drachen sahen wir bislang immer nur als nahezu unverwundbare Waffe und den Nachtkönig als ominösen Bösewicht. Sollte er fortan die Rolle der großen primären Bedrohung übernehmen, musste Game of Thrones die Machtverhältnisse hier auf den Kopf stellen.

Es ist nicht so, als hätte Folge 6 keine Highlights zu bieten gehabt: Zum ersten (und letzten!) Mal sahen wir alle drei ausgewachsenen Drachen gleichzeitig entfesselt. Es ist nicht so, als hätte Folge 6 keine Highlights zu bieten gehabt: Zum ersten (und letzten!) Mal sahen wir alle drei ausgewachsenen Drachen gleichzeitig entfesselt.

Aber selbst diese Szene wirkte verdächtig zahnlos und unlogisch. Denn natürlich stirbt einer der unbedeutenden Drachen, zu denen wir als Zuschauer kaum eine Bindung hatten. Ich wusste auf den ersten Blick nicht einmal, ob's nun Viserion oder Rhaegal erwischt hatte. Die beiden verbrachten schließlich einen Großteil der letzten Staffel eingesperrt im Keller und wurden gern mal aus den Drachenszenen ausgespart, wenn das Budget nicht reichte. Danys großer Verlust lässt mich also eher kalt.

Und überhaupt, warum zielt der Nachtkönig ausgerechnet auf den schwächsten Drachen, der weit oben am Himmel kreist, während Drogon doch direkt vor seiner Nase saß? Damit hätte er auf einen Schlag auch Dany und Jon ausschalten können. Es bleibt die einzige Hoffnung, dass hinter all dem doch ein cleverer Plan steckt und er aus irgendeinem Grund wollte, dass seine Feinde entkommen.

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Aber der Wichtigste überlebt

Wo Viserion ins Eis beißt, kommt Jon wundersamerweise davon. Und wieder ist die Logik das erste Opfer. Dass sich Jon weigerte, auf den Drachen zu steigen, wirkte schon gezwungen, aber wie er es schafft, mitsamt schwerem Winterpelz aus dem tödlichen Eiswasser aufzutauchen muss mir doch bitte mal jemand erklären.

Und dann erscheint auch noch aus dem Nichts Benjen Stark, rettet ihn - und bleibt völlig grundlos zurück. Hätte sein Pferd nicht auch mit zwei Leuten auf dem Rücken eine Horde langsam schlurfender Zombies abhängen können?

Benjen Stark nur für diese eine unglaubwürdige Rettungsaktion zurückzubringen, wäre eine echte Verschwendung. Benjen Stark nur für diese eine unglaubwürdige Rettungsaktion zurückzubringen, wäre eine echte Verschwendung.

Sollte Benjen nun wirklich tot sein, hätten die Autoren diesen Charakter völlig verheizt. Dabei wäre seine Story verflixt interessant! So ein abruptes Ende hat er in meinen Augen nicht verdient, zumal er doch gerade erst nach ewiger Abwesenheit zurückkam. Gleichermaßen gilt aber auch hier, dass ich ihn nicht genug kannte, um ihm tatsächlich nachzutrauern. Ich bin eher frustriert.

Die perfekte Begleitung für Staffel 7 von Game of Thrones: Mit unserer Zusammenfassung der Staffeln 1 bis 6 und unserem großen Charakter-Guide frischen Sie Ihre Erinnerung auf und sind bestens für die neuen Folgen gewappnet.

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