Gamer - Was taugt der Spiel-Film?

Die Macher der Crank-Filme schicken Sie in ihrem neuen Actionstreifen Gamer in eine Welt, in der Videospiel und Realität verschwimmen.

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Videospiele genießen 2010 einen anderen Status als noch vor zehn Jahren. Damals als grelle Kinderspiele belächelt, stehen heute in fast jedem Wohnzimmer eine Wii, Xbox 360 oder PlayStation 3. Games sind längst fester Bestandteil unserer Medienkultur. Für jede Alters- und Interessengruppe ist etwas dabei. Besonders beliebt: Shooter und Online-Rollenspiele in denen man sich entweder in knallharte Gefechte stürzt oder ein zweites, digitales Leben führt.

Die Macher von Crank 1 und 2 haben diesen Trend zum Thema ihres aktuellen Science-Fiction-Kinostreifens Gamer gemacht und eine düstere Zukunftsvision entworfen. Bei Gamer vermischen Computerspiele mit Reality-TV, denn das Zocken vor der Glotze ist in der nahen, fiktiven Zukunft die weltweit beliebteste Sportart. Was durchaus als clevere Gegenwartskritik funktionieren könnte, bleibt bei Gamer aber kaum mehr als unterhaltsame Actionkost.

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Simon (Logan Lerman) ist einer der besten Gamer der Zukunft. Sein Lieblingsspiel ist Slayers, ein düsterer, knallharter Multiplayer-Shooter, in dem er sich mit seiner Spielfigur Kable zum weltweiten Star gemacht hat. Das Besondere bei Slayer: Kable (Gerard Butler) ist ein echter Mensch, der per Gedankenkontrolle gegen seinen Willen ferngesteuert wird. Als Simons Spielfigur schickt der ihn wie eine hilflose Marionette in immer neue Levels und Kable muss darauf vertrauen, dass sein Gamer ihn am Leben hält. Der erhoffte Lohn für seine Leiden ist hoch. Dem Gewinner des Spiels wird erhebliche Strafmilderung versprochen, denn alle Teilnehmer sind verurteilte Verbrecher. Also will Kable sich den Weg in die Freiheit ballern und anschließend seine Ehefrau retten, die ebenfalls als unfreiwilliger Avatar in einem Spiel gefangen ist.

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Slayers-Erfinder Ken Castle (Michael C. Hall) mag allerdings keine Gewinner, weswegen er das Spiel kurzerhand manipuliert und Kables Tod herauf beschwört. Dieser kommt ihm jedoch früh genug auf die Schliche und fleht seinen Gamer Simon an, ihm die Kontrolle über sein Leben zurück zu geben. Jetzt kann ihm nur noch einer helfen: Untergrundrebell Brother (Rapper Ludacris).

Levelaufstieg

Die Story kennen wir so oder so ähnlich bereits aus Filmen wie Running Man oder zuletzt Death Race. Die Flucht aus einem ungerechten, tödlichen Spiel der Zukunft ist längst nichts Neues mehr und wurde schon mindestens zweimal recht unterhaltsam umgesetzt.

Gamer steht seinen Vorgänger jedoch in Nichts nach, denn auch diese Abwandlung der altbekannten Geschichte ist unterhaltsames Popcornkino. Gerard „Leonidas“ Butler ist ähnlich kernig wie Schwarzenegger und Statham, es geht vergleichbar schonungslos zur Sache, und auch Bösewicht Michael C. Hall (Dexter aus der gleichnamigen Fernsehserie) erinnert an die beiden vorherigen Spieltreiber. Da die Macher der beiden Crank-Filme hier hinter der Kamera standen, ist die Action hart, ausufernd und dreckig inszeniert. Markige Sprüche lockern das Geschehen auf und da Bösewicht Castle ein paar Schrauben locker hat, erwarten Sie bis zum Finale noch die eine oder andere bizarre Szene. Mit Sozialkritik hat das freilich wenig zu tun, das Setting ist höchstens ein passender Vorwand für reichlich Action.

Doch hier liegt das Problem, denn Gamer hat zwar jede Menge unterhaltsame Szenen und passende Darsteller, bietet aber wenig Originelles oder gar Denkwürdiges. Die Schießereien sind ordentlich in Szene gesetzt, angesichts des knappen Budgets muss sich der Streifen aber vor Filmen eines Stirb Langsam 4.0-Kalibers geschlagen geben. Zudem wurde die deutsche Kinofassung an vielen Stellen geschnitten, trotzdem gibt es keine Jugendfreigabe. Wer Gamer im Kino sehen will, muss mindestens 18 Jahre alt sein.

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