Gaming-Videos & -Streams - Beliebter als HBO, Netflix, ESPN und Hulu zusammen

Weltweit schauen sich mehr Nutzer Gaming-Streams und -Videos an als es Abonnenten von Serien- und Film-Streaming-Diensten wie Netflix gibt. Eine nur auf den ersten Blick überraschende Entwicklung.

Gaming-Inhalte wie Live-Streams und Videos haben sich in den vergangenen Jahren zu einem immensen Massenmarkt entwickelt, der sogar beliebte Serien- und Film-Streaming-Portale wie Netflix in den Schatten stellt. Gaming-Inhalte wie Live-Streams und Videos haben sich in den vergangenen Jahren zu einem immensen Massenmarkt entwickelt, der sogar beliebte Serien- und Film-Streaming-Portale wie Netflix in den Schatten stellt.

Sieht man sich die erfolgreichen Let's Player aus aller Welt an, lässt sich der Siegeszug der Gaming-Live-Streams und -Videos in den vergangenen Jahren bereits erahnen. Das speziell auf die Spiele-Branche ausgerichtete Marktforschungsunternehmen SuperData Research untermauert diese Ahnung nun mit nackten Zahlen.

Einer jüngsten Untersuchung der Firma zufolge gehören dem weltweiten Gaming-Video-Content-Publikum rund 655 Millionen Menschen an. Tendenz: weiter steigend. Bis zum Jahr 2021 soll diese Zahl um weitere 21 Prozent anwachsen.

Spiele-Streams beliebter als Serien-Streams?

Laut SuperData Research gibt es damit schon jetzt mehr Menschen, die Videospielinhalte in Video- oder Stream-Form konsumieren als Nutzer der Film- und Serien-Streaming-Dienste HBO, Netflix , ESPN und Hulu insgesamt.

Ein kleines Zahlenbeispiel: Alleine der schwedische Webvideoproduzent Felix »PewDiePie« Kjellberg hat mehr als 54 Millionen YouTube-Abonnenten - und kommt damit auf mehr als die Hälfte der Nutzerzahlen des Multi-Millionen-Dollar-Unternehmens Netflix.

So ungewöhnlich diese Zahlen auf den ersten Blick aber auch erscheinen mögen: Sie sind es nicht wirklich. Netflix beispielsweise ist in China überhaupt nicht verfügbar - die kostenlosen Videos der vielen bekannten Gaming-Streamer hingegen sind weltweit abrufbar. Der Gedanke, dass Gaming-Videos mittlerweile genauso im Mainstream angekommen sind wie Primetime-TV-Serien, ist dennoch erstaunlich.

Gaming-Video-Konsumenten geben mehr Geld aus

Für die Videospiel-Branche sind die Zuschauer jedenfalls ein Segen: Laut SuperData Research geben PC- und Konsolen-Spieler, die Gaming-Video-Inhalte konsumieren, im Schnitt mehr als 70 US-Dollar für digitale Spiele und In-Game-Inhalte aus. Das sind 56 Prozent mehr als Spieler, die sich nicht zu den Zuschauern zählen. Kein Wunder also, dass Plattformen wie Twitch diese Tatsache zu monetarisieren versuchen, indem sie nun selbst Spiele und In-Game-Inhalte verkaufen.

Bei den Gaming-Video-Konsumenten überwiegt übrigens der männliche Anteil: 54 Prozent Männern stehen 46 Prozent Frauen gegenüber. Hinzu kommt ein hohes Durchschnittseinkommen von 58.000 US-Dollar Jahresgehalt (USA).

Am liebsten schauen sich die Spieler Inhalte zu League of Legends an: Fast 100 Millionen Stunden wurden dafür aufgewendet. Counter-Strike: Global Offensive folgt mit 40 Millionen Twitch-Streaming-Stunden auf dem zweiten Platz.

Twitch erzielt mehr als ein Drittel der Gesamteinnahmen

Einer der größten Profiteure der Branche ist derzeit - kaum überraschend - Twitch. Das Streaming-Portal vereint zwar nur einen Anteil von 16 Prozent der Zielgruppe auf sich, erwirtschaftet aber 37 Prozent der branchenweiten Gaming-Video-Content-Einnahmen. Einen Großteil davon machen die kostenpflichtigen Kanal-Abonnements aus. Auch hier sieht das Unternehmen noch Steigerungspotenzial: Demnächst soll es deutlich teurere Premium-Accounts geben.

Insgesamt schätzt SuperData Research die Einnahmen der Branche aus Werbung und direkten Zahlungen (Abonnements und Spenden) im Jahr 2017 auf 4,6 Milliarden US-Dollar.

Da jubelt der Twitch-Finanzchef - Meinung: Bei den Cheers geht's nur ums Geld!

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