Gelöschter PSN-Account - Gütliche Einigung zwischen »Jihad« und Sony

Ein PSN-Nutzer, der im realen Leben Jihad heißt und diesen Namen auch auf der PlayStation 4 verwendete, sah sich mit der Löschung seines Accounts konfrontiert. Mittlerweile ist Sony jedoch von der drastischen Maßnahme abgerückt.

Sony hat einen Nutzer aufgrund seines Namens aus dem PlayStation Network gebannt - sämtliche Spiele und das PSN-Guthaben sind damit verloren. Mittlerweile haben sich die beiden Parteien geeinigt. Sony hat einen Nutzer aufgrund seines Namens aus dem PlayStation Network gebannt - sämtliche Spiele und das PSN-Guthaben sind damit verloren. Mittlerweile haben sich die beiden Parteien geeinigt.

Update vom 28. Juni 2016: Sony und Jihad konnten sich offensichtlich doch noch einigen. Wie der zuvor gesperrte PSN-Nutzer auf Reddit berichtet, wurde sein Account mittlerweile wieder freigegeben - nachdem er per Telefon einer Änderung des Accountnamens zustimmte.

Allerdings hat das für Jihad einige Nachteile: Seine Trophäen lassen sich nicht mehr korrekt synchronisieren, seine Freundesliste ist gelöscht und seine komplette bisherige soziale Kommunikation über das PlayStation Network ist verschwunden.

iJihad heißt jetzt übrigens Jiii. Und Sony will angeblich darüber nachdenken, die Änderung von PSN-IDs grundsätzlich zu erlauben. Im Gespräch ist ein solches Feature allerdings schon seit langem.

Ursprüngliche Meldung: Tausende von US-Dollar hat eigenen Angaben zufolge ein muslimischer Nutzer des PlayStation Networks verloren. Wie der 26-Jähruge beim Social-News-Aggregator Reddit berichtet, hat Sony seine über lange Jahre aktiven PSN-Account gelöscht - und macht auch keine Anstalten, die darin enthaltenen Spiele oder das Guthaben wiederherzustellen oder adäquat zu ersetzen.

Das Vergehen des gebannten PSN-Nutzers: Sein Vorname - beziehungsweise die Tatsache, dass er diesen als Account-Namen verwendet hat. Der junge Mann heißt im wahren Leben nämlich Jihad. Auf der PlayStation 3 und der PlayStation 4 nannte er sich deshalb -iJihad-.

Nun hat dieser Name in der heutigen Zeit eine deutlich negativ konnotierte Bedeutung, wird der Begriff doch von Islamisten aus aller Welt zur Rechtfertigung von Terror und Unterdrückung verwendet. Damals jedoch, als Jihad diesen Namen von seinen Eltern bekam, stand der Begriff in seiner nicht-militärischen Bedeutung noch dafür, »viel Aufwand in eine noble Geste« zu stecken. So interpretiert es jedenfalls der Träger des Namens.

Warum Jihad jahrelang unbehelligt blieb und gerade jetzt gebannt wurde, liegt wohl am kürzlichen Erwerb von Overwatch. Gut möglich, dass sich einige seiner Mit- und Gegenspieler von seinem Namen indirekt beleidigt oder angegriffen fühlten und ihn deshalb bei Sony meldeten.

Der Konsolenhersteller forderte Jihad daraufhin zum Namenswechsel auf, konstatierte dann jedoch in einem weiteren Schreiben, dass man diese Möglichkeit in seinem speziellen Fall doch nicht anbieten könne.

Jihad erhofft sich durch die öffentliche Bekanntmachung des Falls Sony dazu bewegen zu können, seinen Account wieder freizugeben - und ihm möglicherweise eine Umbenennung zu erlauben. Gleichzeitig beteuert er, mit Terrorismus nichts am Hut zu haben. Die negative Verwendung seines Namens in den vergangenen Jahren mache ihn krank.

Verärgert ist der gesperrte Nutzer insbesondere deshalb, weil ihm sämtliche digitalen Inhalte seiner PlayStation 4 verloren gegangen sind, die er vorher kostenpflichtig erworben hatte. Selbst offline hat er darauf keinen Zugriff mehr, wie ein kurzes Video zeigt:

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