GEMA und YouTube im Clinch - Gegenseitige Vorwürfe

Die GEMA wirft Google absichtliche Fehlinformationen vor.

Nachdem YouTube unter Bezug auf überhöhte Forderungen der GEMA Sperren von kommerziellen Musikvideos auf dem deutschen Videoportal angekündigt hatte, hat der Verband unabhängiger Tonträgerunternehmen, Musikverlage und Musikproduzenten (VUT) dem Mutterkonzern Googlegezielte Falschaussagen vorgeworfen. Google habe die Verhandlungen abgebrochen, obwohl die GEMA eine Mindestvergütung von 1 Cent pro Stream angeboten habe, nicht 12 Cent, wie von YouTube behauptet. Google wolle jedoch ohnehin nicht über eine Bezahlung pro Stream verhandeln, da man die dazu notwendigen Nutzungsdaten nicht bereitstellen wolle. Abgesehen davon habe noch kein Autor in Deutschland Zahlungen von YouTube für die Nutzung von Musik erhalten. Wenn Google durch Sperren von Videos Druck erzeugen wolle, wäre es interessant zu sehen, wie attraktiv YouTube ohne Musik sein würde.

Google hat den Aussagen des Verbandes widersprochen. Die Verhandlungen seien nicht abgebrochen. Darüberhinaus fordere die GEMA selbst in ihrem offiziellen Tarif 12,78 Cent pro Musikstück (PDF), habe aber kurz vor Auslaufen des Vertrages noch ein Angebot unter diesem Betrag gemacht. Dies sei aber teurer als die bisherige Regelung und auf nur einen Monat befristet gewesen. Daher sperre man seit Auslaufen des Vertrages immer mehr Musikvideos. Dies bezweifelt der Vorstandvorsitzende der GEMA, Dr. Harald Heker, jedoch. Er könne nicht entdecken, dass bislang in größerem Umfang Videos gesperrt worden seien. Die Rechteinhaber seien aber nicht dafür da, um YouTube auf ihre Kosten Einnahmen durch Werbung zu ermöglichen. Google führe eine Kampagne gegen die GEMA und wolle mit falschen Behauptungen Druck ausüben, was mit fairen Verhandlungen nichts mehr zu tun habe.

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