Gemini Rue im Test - Sierra wäre stolz gewesen

Wie Retro kann ein Adventure heutzutage noch sein? Sehr natürlich, denn Innovationen sind im Genre eher selten. Doch dieses Indie-Adventure Gemini Rue schießt in Sachen Retro den Vogel ab – und macht dabei richtig Spaß!

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Ein Mann. Fahles Neonlicht. Die zugemüllte Straße einer heruntergekommenen Großstadt. Es ist eine Stadt im Jahre 2229, doch im Moment wirkt sie wie die dunkelste Seite des runtergekommenen NewYork von 1980, keine Spur von sauberem Sci-Fi-Hightech. Dazu ein unablässiger Dauerregen. Und der Mann wartet. Wartet. Doch auf wen? Und warum kommt der nicht? Und wer ist dieser Mann überhaupt?

Der Mann, der im Regen stand: Weil sein Kontaktmann nicht auftaucht, nimmt Azriel Odin folgenschwere Ermittlungen auf. Der Mann, der im Regen stand: Weil sein Kontaktmann nicht auftaucht, nimmt Azriel Odin folgenschwere Ermittlungen auf.

Gleich zu Beginn des Adventures Gemini Ruehäufen sich Fragen über Fragen, doch die dringendste, die sich dem Spieler aufdrängt, lautet: Warum verdammt noch mal sieht dieses Spiel aus wie aus dem Jahre 1990? Die Antwort: Gemini Rue ist das Projekt des amerikanischen Studenten und Nachwuchsentwicklers Joshua Nuernberger, der das Spiel mit Hilfe der »Adventure Game Studio«-Software (AGS) erstellte. Die AGS-Freeware diente schon als Gerüst für die Fan-Neuauflagen von LucasArts- und Sierra-Klassikern wie Maniac Mansion oder King´s Quest. Nachdem die englische Version schon im Februar dieses Jahres ihren Weg an die Öffentlichkeit fand, hat der Hamburger Publisher Daedalic Entertainment (Harveys neue Augen) inzwischen auch eine deutsch lokalisierte Fassung in die Läden gestellt.

Die Story: Düstere Sci-Fi á la Blade Runner

Der Mann, der da so einsam im großstädtischen Regen von Pittsburg auf dem kolonisierten Planeten Barracus steht, heißt Azriel Odin (was für ein Name!). Azriel war mal der Elite-Auftragskiller einer alles beherrschenden Mafia-Organisation namens Boryokudan. Dann wandte er sich gegen die allmächtige Verbrecherbruderschaft und macht nun auf Seiten des Gesetzes gnadenlos Jagd auf sie. Im Moment wartet er auf einen Informanten, der ihm helfen soll, seinen verschollenen und vermutlich von den Boryokudan gekidnappten Bruder zu finden.

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Doch der Spitzel erscheint nicht am vereinbarten Treffpunkt und so beginnt Azriel Odin auf eigene Faust zu ermitteln. Die Spur führt ihn in ein Dickicht aus Korruption, Drogenhandel, Entführung -- und geheimnisvollen Experimenten, die auf einer fernab im Universum gelegenen Raumstation stattfinden sollen.

Der Mann, der zu wenig wusste: Weil er bereits wiederholt aus diesem ominösen Gefängnis ausbrach, wurde dem Insassen Delta-Six ebenfalls wiederholt das Gedächtnis gelöscht. Der Mann, der zu wenig wusste: Weil er bereits wiederholt aus diesem ominösen Gefängnis ausbrach, wurde dem Insassen Delta-Six ebenfalls wiederholt das Gedächtnis gelöscht.

Ortswechsel. Eben auf jener ominösen Raumstation erwacht der Gefangene Delta-Six aus der Operationsnarkose. Eine höflich-heitere Lautsprecherstimme weist ihn darauf hin, dass wieder einmal sein Gedächtnis gelöscht werden musste, da er erneut zu fliehen versucht habe. Er solle dies bitte fortan unterlassen, da man sonst mit seiner »Ausbildung« immer wieder aufs Neue beginnen müsse. Der erste Gedanke von Spieler und Delta-Six: Flucht! Die spannende Geschichte um die zwei Männer ist der große Trumpf von Gemini Rue und fährt am Ende sogar noch einen unerwarteten dritten Helden auf.

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