Ghostbusters: Sanctum of Slime im Test - Schrecklich schlechte Geisterjagd

So verschenkt man eine tolle Lizenz! Im Test des Steam-Actionspiels Ghostbusters: Sanctum of Slime jagen wir neben Geistern auch dem Spielspaß hinterher.

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»If there's something strange in your neighborhood, who ya gonna call? GHOSTBUSTERS!« Der Film rund um die vier Geisterjäger ist Kult. Der smarte Witz, die kreative Geschichte, die Ohrwurm-Musik: man muss die Ghostbusters einfach lieben.

So haben wir uns riesig auf den Downloadtitel Ghostbusters: Sanctum of Slimegefreut: Endlich neues Spielefutter mit Venkman, Spengler und Co. Retrospektiv gesehen war die Fanfreude aber vielleicht der falsche Zugang, denn als Fans sind wir schrecklich enttäuscht. Ghostbusters: Sanctum of Slime ist bestenfalls eine mittelmäßige Action-Schießerei aus der Vogelperspektive.

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Öde Geisterstunde ohne Witz

Ghostbusters-typisch dreht sich die Story von Sanctum of Slime um einen ganz, ganz bösen Geist, der ausgerechnet in New York aus einem jahrhundertelangen Schlummer erwacht und den nichtsahnenden Menschlein an den Kragen will. Die Ghostbusters müssen ran, um den fürchterlichen Dämonen mit ihren Protonenstrahlern aus der Welt zu pusten.

Nur leider sind es nicht die aus dem Film bekannten Kerle, sondern eine Gruppe Anfänger, quasi die Nachwuchsabteilung des »coolen« Originalquartetts. Und die vier Neulinge sind erstens nicht witzig und haben zweitens soviel Charisma wie ein trockenes Toastbrot. Nachdem man einen der nichtssagenden Geisterjäger ausgewählt hat, geht es im Team auf Gespensterhatz.

Dieser riesige U-Bahn-Wurm führt immer wieder die gleichen Angriffe aus, deshalb ist der Kampf weder spannend noch fordernd. Dieser riesige U-Bahn-Wurm führt immer wieder die gleichen Angriffe aus, deshalb ist der Kampf weder spannend noch fordernd.

Sanctum of Slime ist ein typischer Shooter aus der Von-Oben-Perspektive. Mit den WASD-Tasten wird gelaufen, mit der Maus gezielt und geschossen. Das kennt man aus Lara Croft and the Guardian of Light. Mit Frau Croft geht das Spielprinzip voll auf, Sanctum of Slime wird jedoch sehr schnell langweilig. Dafür haben die Ghostbusters einfach zu wenig neue Ideen mit an Bord. Wir laufen in einen Raum, dann tauchen Geister auf, wir brutzeln die Spukwesen in der Gruppe über den Haufen, schließlich öffnet sich eine Tür zum nächsten Raum. Immer und immer wieder.

Zumal auch der taktische Anspruch zu kurz kommt. Jeder Ghostbuster hat drei unterschiedliche Waffen, den bekannten Protonenstrahler, eine gelbe Energiewelle und noch eine blaue Knarre, die Energiebälle schießt. Die Formel ist einfach: Blaue Geister knallt man mit dem blauen Gewehr ab, gelbe Gespenster (wer hätte es gedacht) mit der gelben Waffe.

Am Ende eines Levels wartet jeweils ein größerer Boss-Geist, beispielsweise ein Spuk-Chefkoch in einer verwunschenen Küche, der nach ausgiebigem Beschuss noch mit der bekannten Gespensterfalle gefangen werden muss. Dann heißt es die angezeigten Pfeiltasten drücken, und es hagelt noch einige Bonuspunkte.

Unterirdische Optik und hirnlose KI

Sanctum of Slime ist repetitiv bis zum Äußersten, in jedem Abschnitt brutzeln wir uninspiriert Geister. Die mangelnde Abwechslung wäre ja noch zu verschmerzen, wenn die Präsentation stimmen würde. Aber Sanctum of Slime präsentiert sich weder besonders hübsch noch aufregend.

Die Texturen sind so matschig wie Slimer, die Charaktere sind klobig und die Umgebung ist uninspiriert und austauschbar. Die Effekte und Gespenster bleiben unspektakulär und öde. Haben wir zum zehnten Mal fliegende Totenköpfe oder komische Geisterratten pulverisiert, sorgt das nur für herzhaftes Gähnen.

Statt uns wiederzubeleben, rennen die KI-Kollegen häufig lieber im Kreis, um kurze Zeit später selbst das Zeitliche zu segnen. Nervig! Statt uns wiederzubeleben, rennen die KI-Kollegen häufig lieber im Kreis, um kurze Zeit später selbst das Zeitliche zu segnen. Nervig!

Nur mit menschlichen Mitspieler (lokal bis zu drei Kumpels) gelingt es, aus Sanctum of Slime so etwas wie Spaß zu kitzeln. Natürlich können Sie den Titel auch alleine angehen, jedoch hat die künstliche Intelligenz nur Stroh in der virtuellen Rübe. Beim Testen haben wir das im dritten von zwölf Levels so richtig zu spüren bekommen. In der Kanalisation griffen uns unzählige kleine blaue Geisterratten und zusätzlich noch ein dickerer Brocken an. Letzterer läuft immer wieder quer durch den Raum, bei Berührung klappt der getroffene Ghostbuster sofort zusammen. Kein Problem: Schließlich lassen sich gefallene Kameraden wiederbeleben, indem wir neben seinem Körper wie ein Wahnsinniger auf die Leertaste hämmern.

Das funktioniert mit menschlichen Mitspielern ausgezeichnet. Aber was machen die bedauernswerten KI-Kollegen? Stehen verzweifelt in einer Ecke, laufen dreimal im Kreis, bis sie der fette Geist schließlich über den Haufen rennt. Da mussten wir erst mal ein bisschen lachen. Nach fünf weiteren Versuchen und fünf ebenso miserablen KI-Aussetzern stieg unser Wutpegel in bedenkliche Höhen. Schade um die gute Lizenz.

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