Seite 2: Giana Sisters: Twisted Dreams im Test - Hüpfdohlen im Wunderland

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Gamepad trifft Zahnarzt

Die Elemente greifen so nahtlos und organisch ineinander über, dass wir uns stellenweise an Portal erinnert fühlen. Was auf den ersten Blick unmöglich erscheint (wie sollen wir denn da bitte hinkommen?), erweist sich mit ein wenig Nachdenken als vollkommen logisch - und wir kommen uns nach der Lösung unglaublich clever vor.

Manche Sprünge erfodern ein milimetergenaues Timing und können frustrieren. Manche Sprünge erfodern ein milimetergenaues Timing und können frustrieren.

Manchmal allerdings kommen wir uns ziemlich doof vor. Dass Twisted Dreams den Schwierigkeitsgrad nach einem kinderleichten Anfang urplötzlich (und gewaltig) anzieht - nicht die feine Art, aber Schwamm drüber. Schließlich freuen wir uns prinzipiell über die Herausforderung. Wenn wir gewisse Abschnitte jedoch wieder und wieder und immer wieder probieren müssen, weil irgendein Sprung eine nanometrische Präzision erfordert, dann würden wir am Liebsten ins Gamepad beißen - trotz der grundsätzlich fair platzierten Speicherpunkte.

Ob das ein dezenter Hinweis darauf sein soll, dass wir dem besagten Gamepad den Vorzug geben vor Maus und Tastatur? Ja, schon. Mit dem Keyboard spielt sich Twisted Dreams zwar ordentlich, aber mit einem Pad geht’s spürbar flotter und runder von der Hand.

Tanzt ins Ohr und nicht wieder raus

Aber genug gemäkelt, denn wir haben noch nicht von Chris Hülsbeck erzählt. Wer den nicht kennt, der hat die 80er und 90er verpennt - oder war da noch nicht geboren, was, wenn man sich’s mal genau überlegt, eigentlich ein Segen ist, weil er nicht mit Opus oder Modern Talking aufwachsen musste. Aber das auch nur am Rande. Chris Hülsbeck jedenfalls, Komponist von Turrican oder X-Out oder, genau, Great Giana Sisters - und wer diese Spiele nicht kennt, der hat die 80er und 90er … aber soweit waren wir ja schon mal.

Oberwelt: Damals Die Oberwelt des Klassikers sah für damalige Verhältnisse richtig gut aus.

Oberwelt: Heute 25 Jahre später wirkt das Ganze natürlich wesentlich lebendiger.

Unterwelt: Damals In den Untergrund-Levels des Klassikers dominieren Röhren - und natürlich die altbekannten Blöcke.

Unterwelt: Heute Blöcke gibt's heute zwar keine mehr, dafür aber schaurig schöne Kerker und Fallen.

Wir erwähnen Chris Hülsbeck aber vor allem deshalb, weil er auch den Soundtrack von Twisted Dreams komponiert hat; und weil dieser Soundtrack großartig ist. Eingängig, mit dezentem Remix des Originals, tanzt ins Ohr und nicht wieder raus, großartig eben. Ergänzt wird Hülsbecks verträumt-dezente Komposition durch die schwedische Metal-Alternative-Band Machinae Supremacy, die nahtlos mit E-Gitarren-Rifs übernimmt, wenn wir zur lila Giana wechseln. Das Ergebnis ist nahe dran an musikalischer Perfektion.

Kleine Mädchen sterben nicht

Wie lange wir Musik mitsummen, hängt in erster Linie davon ab, wie viel Spaß wir daran haben, ganz besonders gründlich zu sein. Spielen wir Twisted Dreams einfach durch, dann ist das Vergnügen nach ein paar Stunden schon wieder vorbei; schließlich haben wir im normalen Modus unendlich viele Leben und die Speicherpunkte sind betont reichlich gesetzt. Da das Spiel dementsprechend keine Extraleben kennt (und auch keine Powerups), ist das Aufspüren von Geheimräumen eher Selbstzweck und dient lediglich dazu, den Levels auch noch die letzten Kristalle zu entreißen.

Die märchenhafte Spieltwelt ist absolut stimmig in Szene gesetzt. Die märchenhafte Spieltwelt ist absolut stimmig in Szene gesetzt.

Wer genau daran aber eine diebische Freude hat, und wer seine Jump&Runs ohnehin so fordernd wie damals mag, der wird sich nicht nur an den drei kniffligen Bossgegnern mit Freude die Zähne ausbeißen, sondern auch an den zusätzlichen Spielmodi wie beispielweise »Time Attack« (die Level so schnell wie möglich beenden, Kristalle sind egal) oder den beiden Hardcore-Varianten. In der ersten werden wir beim Ableben zurück an den Levelanfang gesetzt - was gemein ist. In der zweiten haben wir für das gesamte Spiel bloß ein einziges Leben zur Verfügung - das »gemein« zu nennen wäre ein bisschen so, als würde man den Atlantik als »nass« bezeichnen.

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