Google-Handy G1 - Alle Details zur Technik, Deutschland-Start bestätigt

Weniger für Geschäftskunden geeignet, dafür aber voller Zugang zum Internet und allen Google-Applikationen.

Wer das HTC Touch Pro kennt, wird beim G1, dem ersten Handy mit dem Google-Betriebssystem, ein Deja-vu erleben. T-Mobile hat gestern in den USA das Handy der Öffentlichkeit vorgestellt und dabei die technischen Spezifikationen bestätigt. Diese gleichen im Wesentlichen dem HTC Touch Pro: Sie können das Handy über einen Touchscreen oder eine ausziehbare Minitastatur bedienen. Das 3,2 Zoll große Display hat eine Auflösung von 480×320 Bildpunkten. Ins Internet kommt das Gerät über HSDPA, HSUPA, Edge oder Wlan. Etwas winzig ist der interne Speicher von 256 MByte geraten. Der lässt sich allerdings mittels Micro-SDHC-Karte auf bis zu 8 Gigabyte aufrüsten. Fotos schießt das G1 mit einer 3,2-Megapixel-Kamera. Videos sind in der aktuellen Android-Software-Version noch nicht möglich. In den USA kann man zwar direkt vom Handy Musik über Amazons Download-Webshop kaufen. Die Tauglichkeit als Walkman muss das G1 aber erst noch zeigen -- zumal eine 3,5-Klinkenbuchse zum Anschluss eines Standardkopfhörers fehlt.

In den USA kostet das G1-Handy bei Abschluss eines Zwei-Jahres-Vertrages 179 US-Dollar. Die monatlichen Kosten liegen zwischen 25 und 35 US-Dollar. Wie beim iPhone von Apple vermarktet T-Mobile das Handy als mobilen Internet-Browser. Deswegen gehört zum Vertrag auch eine Datenflatrate, die allerdings ab einem Volumen von 1 GByte auf GPRS-Niveau gedrosselt.

Der Internetbrowser des Betriebssystems Andoid braucht sich nicht hinter Apples iPhone zu verstecken, kommt doch mit Webkit die selbe Software-Basis zum Einsatz. Unterschiede gibt es im Detail: Während das Iphone Webseiten zuerst als Miniaturansicht zeigt, geht das G1 direkt auf einen Ausschnitt. Touchscreen-Gesten-Bedienung beherrschen beide Geräte.

Gleichzeitig zum Marktstart des ersten Google-Handys hat Google das Software-Entwicklungskit für Android fertig gestellt. Damit können Entwickler ihre eigenen Anwendungen erstellen. Ähnlich wie beim Iphone können die User über einen Android-Shop Programme kaufen. Der große Unterschied: Android-Entwickler haben vollen Zugriff auf das Betriebssystem. So sind im Gegensatz zum Iphone auch Programme möglich, die im Hintergrund laufen.

Die Europa-Premiere hat das G1-Handy im November in Großbritannien. T-Mobile wird es definitiv auch in Deutschland veröffentlichen, obwohl sich der Hersteller hierzulande mit dem iPhone dann selber Konkurrenz machen wird. Als Termin nennt die Telekom derzeit vage Frühjahr 2009. Früher können die Software-Entwickler laut Aussage des Unternehmens die unterschiedlichen Sprachversionen für Europa nicht fertigstellen.

"Das Web ist bislang vorwiegend auf den Computer beschränkt gewesen. Mit dem G1 haben User nun auch unterwegs den uneingeschränkten Internetzugang", sagt Cole Brodman, CTO von T-Mobile bei der Präsentation in New York. "Mit dem G1 adressieren wir den gesamten Consumermarkt", so Brodman, wenngleich sich auch viele Funktionen und Applikationen ebenso an Geschäftskunden richten würden. Andy Rubin, Google-Verantwortlicher für mobile Plattformen streicht die Kompatibilität des Systems hervor. So können Office-Dokumente geöffnet und direkt auf dem Handy bearbeitet werden. Er ist zudem davon überzeugt, dass über den Android-Market in naher Zukunft selbst Exchange-Anwendungen verfügbar sein werden. Er sieht im G1 in jedem Fall mehr als ein Telefon, es sei ein Portal zu allen weltweit verfügbaren Informationen. "Mit dem G1 und Android als Betriebssystem setzen wir den ersten Schritt in Richtung des wirklich mobilen Internets", sagt Google-Gründer Larry Page in New York und prognostiziert, dass das Mobiltelefon künftig einer der wichtigsten Zugangspunkte zum Internet sein wird.

(cm/pte)

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