Google Nexus S - Googles Version von Android

Mit dem Nexus S hat Google seine eigenen Ideen in ein Smartphone gegossen, und das Gerät ist inzwischen günstig zu haben. Grund genug, es mit den aktuellen Top-Konkurrenten zu vergleichen.

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Wer ein High-End-Smartphone und gleichzeitig ein Schnäppchen sucht, der sollte einen Blick auf das Nexus S werfen. Obwohl es technisch zur Oberklasse gehört, wird es ohne Vertrag bereits unterhalb von 300 Euro verkauft. Grund genug, sich das Smartphone im Test vorzunehmen und zu klären, ob man für das Geld auch anständige Leistung erhält. Denn im Inneren findet sich durchaus aktuelle Hardware: Ein vier Zoll großer Touchscreen für Eingaben, HSUPA, HSDPA und WLAN nach dem n-Standard für den Zugriff auf Netzwerk und Web sowie 16,0 GByte integrierter Speicher. Das Nexus S war außerdem das erste Android-Smartphone, das die Nahfunktechnik NFC unterstützt.

Samsung Google Nexus S. Samsung Google Nexus S.

Das Nexus S ist das zweite Smartphone, dessen Spezifikationen direkt von Google mitbestimmt wurden. Gebaut wird es von Samsung, nicht wie der Vorgänger von HTC. Eine weitere Besonderheit: Die Nexus-Geräte von Google sind normalerweise die ersten, die eine neue Version von Android erhalten. Google kann diese Updates deutlich schneller ausliefern, da die sonst üblichen und teils langwierigen Freigaben von Geräteherstellern und Mobilfunkprovidern umgangen werden. Auf dem Nexus S läuft Android außerdem in der Rohform. Anders als etwa HTC oder LG überarbeitet Google den Launcher (das grafische Benutzerinterface) nicht, sondern verwendet direkt die Android-UI.

Hardware

Das Nexus S ist bereits ein wenig älter, das macht sich auch bei der Hardware bemerkbar. Statt einem Dual-Core arbeitet darin lediglich ein Einkernprozessor von ARM, der mit 1,0 GHz getaktet ist. Ihm zur Seite stehen 512 MByte RAM. Für die Grafikberechnung setzt Samsung im Nexus S auf den SGX540 vom Hersteller PowerVR. Ähnliche Ausführungen des Chips finden sich übrigens auch in diversen Apple-Produkten oder im Motorola Droid. Das Nexus S liegt also bei der theoretischen Leistung hinter Smartphones wie dem Samsung Galaxy S II oder dem HTC Desire S, in der Praxis merkt man das aber kaum. Das Smartphone reagiert schnell auf Eingaben, lediglich beim Surfen im Web hätten wir uns ab und zu mehr RAM gewünscht.

Für Daten bietet das Nexus S intern 16,0 GByte fest verdrahteten Speicherplatz. Ungewöhnlich ist, dass Google keinen zusätzlichen Slot für Micro-SD-Karten integriert hat. Auch wenn der Platz für die meisten Nutzer ausreichend ist, wiederspricht dies doch der offenen Idee, die Google gerne für Android zitiert. Der Speicher ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Knapp 1,0 GByte stehen dem Betriebssystem und Kernanwendungen zur Verfügung, Nutzerdaten wie Musik oder Filme landen in der knapp 15,0 GByte großen Zweitpartition.

Auf das mobile Internet kann das Nexus S per UMTS, HSDPA und HSUPA zugreifen, je nach Netzausbau sind im Download theoretisch bis zu 7,2 MBit/s und im Upload bis zu 5,76 MBit/s möglich, ein normaler Wert für aktuelle Handys. Im WLAN unterstützt das Nexus S Netzwerke mit 802.11 b/g/n, allerdings nur im oftmals dicht bevölkerten 2,4 GHz-Band, nicht in Netzwerken auf Basis von 5 GHz.

Ein Novum ist der integrierte NFC-Chip. Diese drei Buchstaben stehen für »Near Field Communication«, eine Nahfunktechnik zum Austausch von Daten. Das Nexus S kann entsprechende Tags auslesen oder eine vom Nutzer definierte Visitenkarte kontaktlos auf ein anderes kompatibles Smartphone übertragen. NFC gilt als Zukunftstechnologie, mit der etwa das Handy eine Kreditkarte ersetzen kann, praktische Anwendungen fehlen aber noch. Dazu kommen die üblichen Module wie GPS, Gyroskop, Beschleunigungsmesser oder digitaler Kompass.

Display

Im Nexus S ist ein 4,0 Zoll großes Multi-Touch-Display verbaut, welches eine leichte Krümmung aufweist. Das sieht durchaus stylish aus und sorgt für den Namen Countour-Display. Dieses soll laut Google für besonders starken Kontrast sorgen. In der Praxis haben wir keinen Unterschied zwischen flachem und geschwungenem Display bemerkt - außer, dass es anders aussieht. Als Bildschirmtyp verwenden Google und Samsung in den meisten europäischen Modellen ein Super LCD. Dieses zeigt Inhalte zwar scharf und deutlich an, allerdings kann es nicht mit dem Super AMOLED-Display mithalten, das Samsung beispielsweise im Galaxy S II und den US- und UK-Modellen des Nexus S verbaut. Warum der größte Teil Europas andere Bildschirme erhält, ist nicht bekannt. Eine mögliche Erklärung sind mangelnde Produktionskapazitäten.

Software

Wie bereits erwähnt, ist das auf dem Nexus S installierte Android die von Google entwickelte Grundversion ohne Verbesserungen wie Wetter-Widgets oder angepasste Tastaturen. Das bietet den großen Vorteil, dass Nexus-Nutzer relativ schnell auf neue Versionen aktualisieren können. Das Smartphone im Test lief bereits mit Android 2.3.4, in Kürze soll ein Update auf 2.3.6 erfolgen (2.3.5 war lediglich für LTE-basierte Geräte verfügbar).

Steckt man das Smartphone am PC oder Mac an, steht es nach der Installation der Treiber als separates USB-Laufwerk zur Verfügung. Dateien werden einfach in die entsprechenden Ordner kopiert, eine Software zum Abgleich bietet Google nicht. Wer aber beispielsweise seine Musik auf dem Handy per PC verwalten will, der kann zu Programmen wie Winamp oder DoubleTwist greifen, die beherrschen sogar einen Abgleich per WLAN, was eine USB-Verbindung überflüssig macht.

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