Gothic 3 im Test - Schlägt das Rollenspiel sogar Oblivion?

Piranha Bytes’ Rollenspiel-Epos Gothic 3 führt Sie in eine fantastisch lebendige Welt voller Rätsel, Abenteuer und Gefahren. Doch im Test zu Gothic 3 offenbaren sich auch viele Bugs.

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Update:Seit Gothic 3 erschienen ist, haben wir einen Kontrollbesuche, einen Patch-Test und einen Wertungs-Check zum Spiel gemacht. Letzterer fand im Rahmen des Test zum Addon Gothic 3: Götterdämmerung statt und hat die Einzelwertungen an die aktuellen Genrestandards angepasst - heraus kam eine Wertung von 82 Punkten (Wertung der Verkaufsversion 86 Punkte). Auf den folgenden Seiten finden Sie den Original-Test, den Kontrollbesuch zum Patch 1.12 und Patch-Test zum Community-Patch 1.7. Mit dem zweiten Kontrollbesuch wurde die Wertung erneut angepasst und auf 84 Punkte angehoben. Mehr dazu lesen Sie weiter hinten im Text. Beachten Sie auch die Änderungen am Wertungskasten.

Original-Ärgerlich, wenn man das Gedächtnis verliert. Noch ärgerlicher, wenn das gleich zweimal passiert. Dem namenlosen Helden aus der Rollenspiel-Reihe Gothic ist ein solches Schicksal widerfahren. Erst verliert er durch den Einsturz einer Höhle seine Erinnerung (Gothic 2), nur um bei der Installation (!) des Erweiterungspakets Die Nacht des Raben erneut an einer Amnesie zu leiden. Oh Schreck! Ist das in Gothic 3 nun auch wieder so?

Gemach, liebe Leser: Ausnahmsweise erinnert sich der namenlose Held noch an alles... außer eben an seinen Namen. Aber dafür müssten im Idealfall Sie noch darüber im Bilde sein, was in der Geschichte von Gothic bisher alles passiert ist – sonst geraten Sie in Gothic 3 ein bisschen ins Schlingern. Doch auch wenn Sie kein Kenner sind, sollten Sie weiterlesen. Denn mit diesem Rollenspiel ist dem deutschen Entwickler Piranha Bytes erneut ein großer Wurf geglückt, auch wenn viele Bugs die Fantasy-Idylle stören.

Fortsetzungsroman

Die Geschichte setzt nahtlos am Ende von Gothic 2 an und wird von einem eher unspektakulär inszenierten Intro in Spielgrafik erzählt: Nach dem Sieg über den untoten Drachen segelt der Held von der Insel Khorinis zum Festland.

Für die Rebellen erledigen wir eine Ork-Patrouille. Für die Rebellen erledigen wir eine Ork-Patrouille.

Doch als er und seine Weggefährten (Gothic-Fans erinnern sich an Diego, Gorn, Milten und Lester) an Land gehen, geraten sie mitten in einen Kampf auf Leben und Tod zwischen Menschen und Orks. Netter Kniff: Das Intro geht nahtlos ins Spiel über, Sie nehmen sofort teil. Mit einer eher schleppenden Einführung wie in Elder Scrolls 4: Oblivion hält sich Gothic 3 also nicht auf. Stattdessen geht es gleich zu Beginn in die Vollen. Das mag ruhigen Gemütern sauer aufstoßen, der Atmosphäre tut das allerdings sehr gut – selten waren Sie so schnell mitten drin in einer Rollenspielhandlung.

In der ersten Verschnaufpause bringt man Sie auf den aktuellen Stand: Die Grauhäute beherrschen das Festland mit eiserner Hand, halten Menschen als Sklaven und beginnen, systematisch die gewaltigen Tempel zu zerstören. Der Grund für ihr Handeln bleibt unklar, jedoch erfahren Sie schnell, dass ein alter Bekannter hinter all dem steckt – nämlich der Dämonenbeschwörer Xardas.

En garde!

Das erste Gefecht nutzt Gothic 3, um Ihnen die Bedienung des Spiels anhand aufploppender Infotafeln beizubringen – nicht gerade hübsch, aber so kurz wie nützlich.

Die eben gesammelte Schriftrolle »Blitz beschwören« rettet uns vor einem riesigen Troll. Die eben gesammelte Schriftrolle »Blitz beschwören« rettet uns vor einem riesigen Troll.

Die Kämpfe funktionieren ähnlich wie im Vorgänger: Per Leertaste greifen Sie zum Schwert (wahlweise aus der Schulter- oder Egoperspektive), führen mit der linken Maustaste Schläge aus oder parieren gegnerische Angriffe mit der rechten. Im Gegensatz zu Gothic 2 beherrscht der Held nun diverse Kombos. So können Sie zum Beispiel (je nachdem, wie Sie dem Feind gegenüberstehen) durch das Aneinanderreihen weniger Mausklicks aus der Abwehr heraus mit dem Schwert zustoßen und es dem Gegner in die Magengrube rammen. Einsteiger werden zu Beginn jedoch Schwierigkeiten mit den Kämpfen haben, da die Hiebe oft ungenau sind und gezielte Treffer deshalb zur Glücksache werden.

Wir begleiten einen KI-gesteuerten Magier durch die Wüste Varant zu einem Rebellenlager. Dabei laufen uns gleich drei gefährliche Sandcrawler über den Weg. Wir begleiten einen KI-gesteuerten Magier durch die Wüste Varant zu einem Rebellenlager. Dabei laufen uns gleich drei gefährliche Sandcrawler über den Weg.

Da ist es fast schon von Vorteil, dass die strohdumme Gegner-KI bei der Verfolgung regelmäßige Verschnaufpausen einlegt. So können Sie immer wieder fliehen, um gleich darauf den verdutzten Feind mit Pfeil und Bogen aus der Distanz zu beharken. Ebenfalls ärgerlich: Kämpfen Sie gemeinsam mit Alliierten, verletzen Sie in den Gefechten oft irrtümlich einen Verbündeten, was der gar nicht witzig findet und Sie daraufhin angreift. Ein großes Plus im Vergleich zu Oblivion ist die neue, aus Online-Rollenspielen bekannte Fertigkeitenleiste am unteren Bildschirmrand. In der können Sie Ihre Waffen, Zaubersprüche und andere Talente ablegen, um sie im Eifer des Gefechts per Tastendruck oder Mausklick zu aktivieren – das vereinfacht die Kämpfe enorm.

Jäger und Sammler

Wenn der Angriff der Orks zurückgeschlagen ist, dürfen Sie erstmal Luft holen und das Dorf Ardea erkunden. Gleich zu Beginn wird klar: Die Entwickler haben viel Liebe in Details gesteckt. In den fast zum Anfassen lebensecht wirkenden Häusern gibt es überall etwas zu entdecken. Auf den Tischen liegen Äpfel, Pergamentrollen und Teller, in den Regalen stapeln sich Bücher und allerhand anderes Zeugs, und über dem Kaminfeuer brutzelt ein Spanferkel. Vor der Schmiede stehen Amboss und Schleifstein bereit, in der Lagerhalle dahinter reihen sich an der Wand aufgehängte Schwerter, Äxte und Schilde aneinander. Was Sie mitnehmen können, signalisiert das Spiel durch Texteinblendungen.

Für einen Jäger sollen wir eine Ork-Patrouille erledigen. Zur Sicherheit kämpft er gleich mit. Für einen Jäger sollen wir eine Ork-Patrouille erledigen. Zur Sicherheit kämpft er gleich mit.

Und nützliche Gegenstände gibt es bereits zu Beginn eine Menge. So finden Sie in unzähligen Truhen erste Zaubersprüche, Gold, Werkzeuge und Kräuter; Suchfreudige sind allein in Ardea über eine halbe Stunde damit beschäftigt, alles einzusammeln.

Ungeduldige, die gleich loslegen wollen und auf das Abklappern aller Kisten verzichten, werden’s in Gothic 3 deutlich schwerer haben. Realistisch: Nicht immer dürfen Sie ungestraft alles einstecken. Wer in fremden Häusern etwas klaut und dabei erwischt wird, bekommt schnell Ärger mit dem Besitzer. Der kommt übrigens auch mal misstrauisch hinterher, wenn Sie an Ihm vorbei sein Haus betreten. Lassen Sie jedoch unbemerkt etwas verschwinden, werden Sie in der Regel kurz darauf von einem nahe stehenden NPC auf plötzlich vermisste Sachen angesprochen. Nun können Sie den Ankläger entweder durch erhebliche Goldbeträge bestechen oder alles mit Engelsaugen abstreiten. Wählen Sie Letzteres, werden Sie künftig argwöhnisch beäugt.

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