Seite 2: Grafikkarten werden knapp und deutlich teurer - Ethereum-Mining verantwortlich, keine Besserung in Sicht?

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Besserung noch nicht in Sicht

Mindfactory hat nach eigenen Angaben die Notbremse gezogen und die entsprechenden Grafikkarten aus dem Sortiment genommen. Auch bestehende Vorbestellungen hat der Online-Händler rückgängig gemacht:

"Unser Problem ist es, dass diese Artikel teilweise schon der Quelle abgekauft werden, bevor sie Europa erreichen. Bei der Nennung von voraussichtlichen Lieferdaten sind wir von unseren Lieferanten abhängig, was bedeutet, dass wir keine genauen Informationen weitergeben können, wenn wir diese nicht auch selbst erhalten.
Zunächst führten wir eine Mengenbegrenzung für die betroffenen Artikel ein, jedoch hatte diese nicht den gewünschten Effekt, da es sich nicht nur um einige wenige Großabnehmer handelt, sondern um eine Vielzahl.

Dies ist der Grund, weshalb wir bestehende Vorbestellungen stornierten. Wir möchten nicht zum Problem beitragen, indem wir den Mining-Markt mit Vorrang versorgen. Gleichzeitig möchten wir nicht, dass Ihr diese Karten zu stark erhöhten Preisen vorbestellt und dabei nicht einmal ein Lieferdatum habt. Statt zu spekulieren, ziehen wir vorerst die Bremsen an und warten darauf, dass sich der Markt wieder beruhigt und wir somit auch wieder genaue Informationen weitergeben können."

Als sich die Lieferschwierigkeiten begannen abzuzeichnen, sprachen wir bereits mit Grafikkartenherstellern wie MSI und Sapphire über das Problem. Allerdings bekamen wir auch keine genaue Antwort, wann denn mit Besserung zu rechnen sei. Zwar planen AMD und Nvidia angeblich, die Produktion hochzufahren, allerdings sind die Kapazitäten der wenigen Halbleiterhersteller weltweit in der Regel auf Monate im Voraus ausgebucht, schnelle Reaktionszeiten für erhöhte Stückzahlen an Grafikchips also eher unwahrscheinlich, wenn auch nicht auszuschließen.

Dazu haben AMD und Nvidia spezielle Mining-Varianten der besonders beliebten Grafikkarten angekündigt, die günstiger sein sollen, da sie auf für das Schürfen unwichtige Details wie etwa Monitorausgänge verzichten.

Unserer Meinung nach wird das aber nicht viel bringen, um den momentanen Engpass an Grafikkarten kurz- bis mittelfristig zu lösen, denn die Radeon- und Geforce-Chips sind sowohl auf Mining- wie auch herkömmlicher Grafikkarte identisch und die eigentliche Mangelware.

Die Sapphire Radeon RX 470 Mining Edition ist ein speziell für das Schürfen gedachtes RX470-Modell ohne Monitorausgänge – momentan aber ebenfalls nicht lieferbar. Die Sapphire Radeon RX 470 Mining Edition ist ein speziell für das Schürfen gedachtes RX470-Modell ohne Monitorausgänge – momentan aber ebenfalls nicht lieferbar.

Mindfactory sieht laut dem Facebook-Post derzeit keine absehbare Besserung:

"Wann und wie sich die Lage wieder entspannt, können wir aktuell noch nicht sagen. Die Natur von Cryptocurrency, wie auch bei echten Währungen, sorgt bei stetigem Geldzuwachs für Inflation, es wird also ein bestimmter Punkt erreicht werden, an dem die Ausgaben für Elektrizität, Wartung und Anschaffung die Einnahmen durch das Mining übersteigen."

Momentan haben auch wir noch keine große Hoffnung auf Besserung, allerdings kann sich das innerhalb kurzer Zeit ändern. Denn je mehr Einheiten einer Kryptowährung wie Ethereum geschürft werden, umso höher wird der Aufwand dafür und die Rentabilität sinkt. Dazu sind Kryptowährungen erfahrungsgemäß starken Kursschwankungen und auch Einbrüchen ausgesetzt, was sehr schnell zu einem Abflauen des Booms führen kann.

Dann dürfte sich die Lage auf dem Grafikkartenmarkt schnell wieder entspannen. Und es droht eventuell eine Flut an gebrauchten Grafikkarten, vor denen Sie sich allerdings in Acht nehmen sollten – denn in der Regel sind diese wochen- und monatelang rund um die Uhr unter Volllast in Mining-PCs gelaufen.

Wer sich fragt, was eine Kryptowährung überhaupt ist, dem empfehlen wir unseren Übersichtsartikel: Krypto-Mining – Was ist das und wie funktioniert es?

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