Seite 3: Grand Theft Auto 4 im Test - Test der Xbox 360- und Playstation 3-Version

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Erschreckend realistisch

Nicht nur die Darstellung nackter Haut und des Matratzensports macht deutlich, dass sich das Spiel definitiv an Erwachsene richtet, sondern auch die stellenweise ziemlich derbe Gewaltdarstellung. Zwar hat man Blutspritzer und Splattereffekte im Vergleich zu den vorangegangenen Teilen stark zurückgefahren, doch gerade das Fehlen der überdrehten Comicgewalt macht das Gezeigte im Zusammenspiel mit der realistischeren Optik zu einem viel intensiveren und verstörenderen Erlebnis. Erschießt ihr einen Autofahrer hinterm Steuer, sackt er physikalisch korrekt auf dem Lenkrad zusammen und in der Scheibe bleibt ein von Blutspritzern gesäumtes Loch zurück. Fahrt ihr einen Gegner über den Haufen, finden sich Reste seiner Körperflüssigkeit auf der Karosserie.

Die Ballersequenzen tun ihr übriges dazu: Anders als in den Vorgänger-Spielen sind Shoot-Outs mit Mafia-Handlangern keine steife Angelegenheit mehr, sondern haben durch den Sprung auf die nächste Hardware-Generation deutlich an Dynamik gewonnen.Das Zielsystem funktioniert prächtig und lässt euch mühelos von einem Gegner zum nächsten schalten oder nach Bedarf auch manuell justieren. Niko geht wie Marcus Fenix hinter Objekten wie Mauern oder Stützpfeilern in Deckung und hechtet bei Bedarf zur nächsten schützenden Kiste. Eure Widersacher sacken der Reihe nach zusammen und krümmen sich am Boden. Steckt ihr sie in Brand ? etwa mit einem Molotow-Cocktail ? taumeln die Polygon-Bösewichte als lebende Fackel herum, während die dynamische Lichtquelle der Flammen die Umgebung in ein unheilvolles Licht taucht. Definitiv nichts für Zartbesaitete! Wer mit dem Gezeigten klarkommt, freut sich auf das derzeit beste Open-World-Spiel und nimmt sich am besten schon einmal eine Woche Urlaub: Selbst wenn ihr nur der Hauptstory folgt und euch nicht mit Liebschaften oder Freizeitbeschäftigungen wie dem Finden und Beseitigen von 200 Tauben befasst, habt ihr gut und gerne 30 Stunden zu tun! Sogar zehn Seiten hätten wohl kaum gereicht, alle Möglichkeiten aufzuzählen, die ihr in Liberty City habt.

Fazit

Ganz klar: GTA IV setzt die Messlatte im Bereich der Sandkastenspiele gute zehn Meter nach oben. Die Mischung aus schwarzem Humor und kompromissloser Action hat mich fest in ihren Bann gezogen. Allerdings gibt es immer wieder unnötige Stolperfallen, die mir kurzzeitig den Spaß etwas vermiest haben. Manchmal hatte ich das Gefühl, nicht hundertprozentig Herr der Lage zu sein, was auch mit der immer noch nicht ganz ausgereiften künstlichen Intelligenz zusammenhängt. Wenn man mitten in einer Mission unverschuldet den Löffel abgibt, weil man zum Beispiel von einem Auto über den Haufen gefahren wird, ist das zwar einigermaßen realistisch, aber trotzdem ärgerlich. Fehlende Checkpoints tun ihr übriges, um gelegentlich einigermaßen Frust aufzubauen. Auch kommt mir die Steuerung etwas überladen vor. Eine jederzeit aufrufbare Move-Liste hätte ich sehr begrüßt. Dennoch: Wer als Actionfan nicht nach Liberty City zieht, ist selbst schuld!

(Kai Schmidt, GamePro)

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