Fazit: Grey Goo im Test - Das Anti-Starcraft

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Fazit der Redaktion

Maurice Weber: Grey Goo ist ein völlig solides Strategiespiel, aber für mich übertreibt es Petroglyph mit der Vereinfachung. Es macht dabei so viele Abstriche, dass mir einfach die Höhepunkte fehlen, die richtigen Begeisterungsmomente. Ich habe nicht einmal eine Lieblingseinheit, weil sie sich ja alle irgendwie gleich spielen und auch noch gleich aussehen. All ihre besten Ideen haben sich die Entwickler eindeutig für das Goo aufgehoben, und das ist tatsächlich eine sehr eigenwillige Fraktion. Nur kann ich mich auch nicht so ganz damit anfreunden, formlosen grauen Schleim zu spielen.

Ich muss mich mit meinen Strategiespiel-Fraktionen keineswegs identifizieren, aber es ist doch immer schön, wenn sie richtig vor Persönlichkeit strotzen. Ob das nun ein manisch charismatischer Kane ist oder einfach die herrlich irren Sprüche eines Chaos Marine in Dawn of War, das gehört für mich einfach dazu. Und es fehlt mir bei Grey Goo, auch die Kampagnenhandlung konnte mich überhaupt nicht mitreißen. Trotzdem hat es Spaß gemacht, mal wieder ein richtig klassisches Strategiespiel zu spielen – davon kriegen wir heutzutage viel zu wenig.

Heiko Klinge: So berechtigt die Kritik von Maurice auch ist, ich hatte viel Spaß mit Grey Goo. Zugegebenermaßen vor allem deshalb, weil gute Echtzeitstrategie so verdammt selten geworden ist. Wie sehr ich dieses Triumphgefühl vermisst habe, wenn ein Plan aufgeht und meine sorgfältig zusammengestellte Armee die feindliche Basis einäschert. Die fehlenden Spezialfähigkeiten stören mich dabei genauso wenig wie in Supreme Commander. Der clevere Basisbau und der ständige Frontenwechsel halten mich genug auf Trab.

Genrefans sollten dem neuen Petropglyph-Spiel auf jeden Fall eine Chance geben, auch wenn es bei weitem nicht an die Quasi-Vorgänger Star Wars: Empire at War und Universe at War heranreicht. Dazu fehlt es vor allem an Identifikationspotenzial: In Empire at War habe ich halt noch das Imperium und Darth Vader gespielt, jetzt befehlige ich Grauen Schleim. Bleibt zu hoffen, dass sich die Strategen nicht allzu sehr vom gewöhnungsbedürftigen Szenario abschrecken lassen. Denn das Genre benötigt dringend wieder einen Erfolg.

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